Samstag, letzte Arbeiten am Schff. Deck nochmal schrubben, Festmacher vorbereiten, aufräumen. Dann rollt der Kran an und die Gurte werden um den Schiffsbauch gelegt. Letzte Stellen werden mit Antifouling bestrichen, dann gibt es eine kurze Fahrt übers Werftgelände; von der SY Marianne erklingen Posaunentöne und begleiten uns bis zur Kranbox. Dann schwebt Madam schon über dem Wasser, taucht ganz langsam den Kiel rein. Fast vorsichtig, als wolle sie mal testen, wie das sich denn so anfühlt, das Wasser.

Werner und Dayro verschwinden im Schiff, prüfen die Ventile und tauchen relativ schnell wieder auf. Ein Pfiff, der Kran setzt sich in Bewegung ….. wie jetzt, das ist verkehrt rum??! Tatsächlich, es geht wieder etwas aufwärts: Wasser kommt ins Schiff!

Charly, der Motormechaniker trabt an, bricht beim Entern noch unseren Griff am Heck vollends aus dem Holz (es ist halt nur ein Griff und kein Tritt) und macht sich ans Werk. Die restlichen Beteiligten verkrümeln sich in den Schatten und warten ab.

Noch einmal wird unsere Dicke kurz ins Wasser getaucht. Nee, das will sie heut wohl nicht, also wieder aufwärts und dieses Mal dann endgültig - es geht wieder an Land. Platzwechsel - wir werden weiter vorne abgestellt mit neuem Ausblick Richtung Wasser und Bocagrande.

Der Käptn ist irgendwie durch den Wind und fängt mit Jorge, dem Kranfahrer eine Diskussion an: er könne uns doch auf den alten Platz fahren, so könne er den Kran ja auch gar nicht mehr weg bringen. Jorge guckt mich durch seine schwarzen Sonnenbrillengläser und über den Rand seines Gesichtstuches hinweg mehr als fragend an - “what is the Problem” - ja, das weiss ich selbst nicht so genau. Ich gucke den Kran und dann den Skipper an: Mann, was willst Du, es ist doch alles gut, der Kran steht perfekt und wir bleiben hier! “No Problem Jorge, todo bien”. Zustimmendes Nicken, er hatte sich das ja auch schon gedacht. Die Männer sind also beruhigt, der auf dem Boden gleichermassen wie der oben an Deck, die Situation ist geklärt, es kann weitergehen mit dem Abstützen unseres Schiffes.

Strom wird wieder angelegt, der Wasserschlauch geholt - alles, was man so braucht im Landleben. Jetzt sind wir mal gespannt, wie lange die Aktion dauert und was genau eigentlich unser Problem ist. Dieses Wochenende wird das jedenfalls nix mehr mit dem ins Wasser gehen :-(.

Aber ein positives hat der Tag dann doch: unser Echolot funktioniert! Daran hatten wir nämlich so unsere Zweifel :-).