Es sind die kleinen Begebenheiten, die unser Leben prägen; die im Gedächtnis haften bleiben. Die stillen Begegnungen, ganz unspektakulär und doch fest verankert. So wie die Begegnung mit Roberto, einem Chilenen mit Schweizer Wurzeln. Er spricht uns an, auf englisch, im vorbeigehen - er auf dem Weg ins Büro der Werft, wir auf dem Weg zur Dusche.

Von welchem Boot wir seien und woher wir kommen. Beim Stichwort Deutschland wechselt er vom Englischen ins Deutsche (mit leichter Klangfärbung, die die Schweizer Prägung ahnen lässt). Sein Vater sei Schweizer, er ist auf die deutsche Schule gegangen und schreibt den Verwandten in der Schweiz gerne Emails - auf deutsch. Überhaupt gäbe es in Chile viele deutschsprachige und Orte, die das Deutsche pflegen.

„Schade, dass wir uns erst jetzt kennenlernen“ - er ist schon auf dem Sprung, das Boot liegt schon in der Kranbox im Wasser. Sie warten noch auf einen Mitsegler, dann geht es für einige Tage zum Ankerplatz vorm Club Nautico. Verproviantieren und dann mit passendem Wetter in die San Blas, nach Panama, durch den Kanal auf die andere Seite. Nach Chile soll das Boot gebracht werden, nach Val Paraiso. Der Name ist auch auf seinem T-Shirt eingestickt.

Schnell wechseln Visitenkarten die Besitzer, man will in Kontakt bleiben. Chile, das war ja auch des Skippers Traum, auf eigenem Kiel mal dorthin zu segeln.  Und so hallt dieser Ort, diese kurze Begegnung in uns nach. Wie sagte Roberto doch so treffend: „Eine ungewöhnliche Begegnung an einem ungewöhnlichen Ort - das vergisst man nicht so schnell und der Kontakt sollte gepflegt werden“. An uns soll es nicht liegen, sind wir doch begierig darauf, mehr von Chile, von seinem Leben dort und von seinem Leben als professioneller Skipper zu hören/lesen.