Und gaaaanz da hinten links, da ist ferroalquimar, da liegt naja

Und gaaaanz da hinten links, da ist ferroalquimar, da liegt naja

Einladung zum „open house“, einem english conversation lunch table. Berit und Dan holen mich ab in einem neuen Offroader. Wie luxuriös, in einem solchen Auto durch die Strassen von Boccagrande zu fahren, auch wenn es nur wenige Meter sind und ich die Strecke gut hätte laufen können. Mit dem Lift geht es direkt in den elften Stock und in das Apartment der Beiden.

Was für eine Aussicht von hier oben: der Blick geht über die Bucht von Cartagena, aufs Meer hinaus. Irgendwo dahinten liegt Ferroalquimar, liegt naja. Unter uns liegt der Strand. Leben in einem Hochhaus, für mich bisher unvorstellbar. Jetzt revidiere ich meine Meinung. Die grosszügige  Wohnung, die Balkone, die offenen hellen Räume - das hat schon auch was.

Immer mehr, meist junge Leute treffen ein, die Vorstellungsrunde beginnt. Berit und Dan sind vollendete und doch lockere Gastgeber, denen es gelingt, sich bis dato weitgehend fremde Menschen in Kontakt zu bringen. Sie stellen Fragen, halten das Gespräch im Fluss, nehmen den im englischen noch nicht ganz so sicheren Gästen die Befangenheit. Gelöstes Plaudern, Lachen. Hier sitzen Tänzer, Sänger, Marketingleute, Touristenagenten neben Anwälten, Hausfrauen, Rentnern und Studenten. Einige absolvieren ein freiwilliges soziales Jahr, engagieren sich im Kindergarten eines Barrios, andere unterrichten Englisch oder dolmetschen.

Dann wird zu Tisch gebeten. Spaghetti-Bolognaise mit grossen Salat- und Obstschüsseln dazu. Die Tischgespräche werden lauter, lockerer, man tauscht Telefonnummern aus. Es ist eine entspannte, offene Runde, die sich füreinander interessiert und miteinander austauscht. Mulitkulti, offen gelebt. Und 3 Deutsche sind mittendrin.

Boccagrande - Blick aus dem 11. Stock

Boccagrande - Blick aus dem 11. Stock