Entspannte Shoppingtour

Es geht auch anders - Shopping ohne Stress, vollklimatisiert! Das Boatyard Management bietet uns einen super Service an: Shopping im klimatisierten Pick-Up mit dem Gemütsmenschen Jose am Steuer. Der Jeffe des Platzes kutschiert uns (die Crew der Paddy Boy und mich) erst zur Gasfüllstation. Leider werden die italienischen Flaschen hier nicht gefüllt, es fehlt - mal wieder - der passende Adapter. Längere Diskussionen nutzen nix, ohne Adapter läuft nix. Und eine kolumbianische Flasche will man Roberto auch nicht verkaufen.

Also geht es wieder zurück, Richtung Cartagena City. Als mittlerweile erfahrene Fussgängerin und Busfahrerin kann ich den Beiden vom Rücksitz aus gleich zeigen, wo es Geld gibt, wo Todoman und Hempel sind, mit welchem Bus man fahren kann und das dort an der Ecke gleich ein Olympica Supermarkt ist. Wir aber wollen zum Carulla. Ich in der stillen Hoffnung, ein Baguette der Marke Rustico zu ergattern.

Vorher aber gibt es noch diverse Boxenstops bei einschlägigen Gaszubehörläden, Ferreterias, Tornillerias und wie die Läden alle heissen. Leider nicht wirklich erfolgreich. Alle gucken auf die Flaschen, die auf der Ladefläche des Pickup ausharren und schütteln bedauernd mit dem Kopfe.

Na dann, auf zum Supermarkt. Wir stürzen uns ins Carulla-Gewühl. Jose wartet beim Pick-Up. Beim Aussteigen beschlägt erstmal die Brille - der Temperaturschock ist für die Gläser einfach zu gross.

Im Carulla komme ich dann gleich wieder ins Schwitzen: erst alles in den Einkaufswagen, dann an der Kasse auflegen, die Nummer für die Handy-Aufladung parat haben, das Prozente-Kärtchen zücken ach ja und Geld am Automaten wollte ich doch auch noch holen!

Ob das alles meine Einkäufe sind fragt der liebe Jose etwas ungläubig. Na, da hab ich mich doch noch auf das alleeallernotwendigste beschränkt. Allerdings schlägt das mit 6x 5 Liter Wasserflaschen schon gewichtsmässig ziemlich zu, das allerallernotwendigste. Die Ladefläche bietet aber ausreichend Platz, es ist alles gut verpackt, Jose sieht der 2. Fuhre die im Einkaufswagen von Guilana und Roberto nur wenig später anrollt, gelassen entgegen. Dann geht es gemächlich wieder zurück zu Ferroalquimar. Was für ein Luxus - Shoppingtour mit eigenem Chauffeur!!

Zurück am Schiff habe ich dann Mühe, alles zu verstauen. Unser Cockpit ist von mehreren, untätig herumsitzenden Männern bevölkert. Derweil flitzt der Käptn eine grosse Klappleiter rauf und runter,  verpasst unserer Fussreling eine neue Lackschicht, ist voll im Stress. Im Cockpit ziehen die Herren dann doch noch die Beine etwas ein und ich kann die Pantry entern. Stop, da ist ja noch einer, hängt halb im Motorraum, halb ragt er in den Pantrybereich hinein. Aha, Ventilwechsel ist angesagt. Das wird wohl auch Zeit. Seit 2014, seit Brasilien, fristen die bisherigen Ventile ein karges Dasein in unserem Motorraum. Umspült von reichlich Salzwasser (das sie wahrscheinlich selbst rein gelassen haben)  und von uns immer mit Skepsis und auch etwas Abscheu betrachtet. Soviel Missachtung rächt sich natürlich - ziemlich marode sehen sie aus, gar kein Vergleich zu den neuen, glänzenden. Mal sehen, wie lange die so strahlend bleiben!

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