Alles wird schön
Der Käptn hat unserer arg mitgenommenen Lady eine Generalverschönerung versprochen und hält sein Wort. Ein neuer Anstrich fürs Deck ist fällig, Unterwasserschiff ist eh klar. Aber auch die Fussreling wird neu lackiert, ein neues Bimini soll uns auch während längerer Segeltörns Schatten spenden, eine Mastwinch soll montiert werden und und und. Angebote werden eingeholt, es wird geschliffen, angeklebt, angerührt und gemalert was das Zeug hält. So gehen mal eben 2 Wochen ins Land und wir haben uns an unser Werftleben schon ganz gut gewöhnt.
Mittags stürmen wir mit etwas Verspätung die kleine Kantine. In der Hoffnung, das noch irgendwas attraktives angeboten wird und die hungrigen Werftarbeiter nicht schon alles verputzt haben. Vorneweg gibt es immer ein Süppchen. Das ähnelt vom Aussehen eher Spülwasser, ist aber geschmacklich erstaunlicherweise dann doch weit davon entfernt. Das Albondigas durchaus auch mal mit ordentlich Senf zubereitet werden können, musste der Käptn dann zu seinem Leidwesen feststellen, was aber an unserem herzlichen Verhältnis zu den Kantinenbetreiberinnen nichts ändert. Dazu wird ein Saft gereicht, süss und mit viel Eis und irgendwie fast
schon süchtig machend.
So gestärkt fallen wir meist erstmal ins Suppenkoma, aus dem wir nur mit Hilfe eines starken kolumbianischen Kaffees wieder erwachen. Das es nicht nur uns so geht, beweisen die überall unter den Schiffsrümpfen herumliegenden Arbeiter. Jedes Schattenplätzchen wird möglichst bequem für den Mittagsschlaf hergerichtet, einer hat sich ganz luxuriös eine Hängematte montiert.
eingetragen am 16. September 2016 | von Elke |