Für alle, die es etwas genauer interessiert, hier ein paar Links:

http://ferroalquimar.com/es/ = ‘unser’ Boatyard. Gelegen an der Via Mamonal, etwas weit ab vom Schuss, aber immerhin mit guter Busanbindung. Und zum Hempel-Farbenshop ist es auch nicht weit. Der bietet aber auch einen Lieferservice zu den Bratyards an. ‘Bratyards’ - hier hat der Korrekturteufel zugeschlagen. Aber wenn ich es jetzt so sehe, dann lasse ich es stehen. Denn irgendwie ist es gar nicht so verkehrt: gnadenlos brutzelt die Sonne auf den Platz herunter, man arbeitet und “brät” vor sich hin.

Sanitäranlagen sind sehr basic, immerhin - wir können duschen und eine Toilette benutzen. Internet hat es auch, mal mehr mal weniger schnell. Und der Kran ist vom Feinsten: gross und komfortabel, mit breiten Gurten. Nix muss abgebaut werden; kein Zittern der Bordfrau ob er mit den 20 Tonnen na ja auch gut klarkommt. Aufgepallt wird auch gut, es könnten für den Geschmack der bereits genannten Dame vielleicht auf jeder Seite noch 1,2 Stützen mehr sein, naja kommt bei etwas stärkeren Windböen schon mal leicht ins zittern….bis jetzt steht sie aber tapfer aufrecht.  Die Leute sind alle super nett und hilfsbereit. Eine kleine “Kantine” bietet preiswerten Mittagstisch an und zum Einkaufen kann man oben an der Strasse mit den lokalen Bussen oder mit einem Taxi fahren. Gut bewacht sind wir auch in der Nacht, der Securitymann sitzt auch ganz gerne mal neben oder unter unserem Boot. Und der Käptn hat vom Werftchef (mit dem salbungsvollen Namen Jesus und aus Galizien stammend) sogar schon ein lecker Gesundheits-Säftchen aufs Auge gedrückt bekommen. Das wäre gut bei Krebserkrankungen. Probleme gibt es in punkto Boot für den guten Jesus keine, Probleme habe man mit der Familie, mit dem Ehemann, mit den Kindern, aber nicht mit dem Boot.  Na denn.

Wir hätten auch alternativ bei Manzanillo Marine Club an Land gehen können. http://www.manzanillomarinaclub.com/location.html.

Der Werftchef, Maurice Le Maitre, war uns sehr sympathisch und wir hätten uns dort sicherlich auch wohl gefühlt. Aber auch wenn er sich und seinen Kran gerne mal an unseren 2,40 Tiefgang versucht hätte - der Skipper hat sich nach nochmaliger Begutachtung des Krans dann doch für die Big-Variante bei Ferroalquimar entschieden. Sanitäranlagen und sogar einen Wäscheservice hätten wir allerdings gerne bei Manzanillo in Anspruch genommen, aber man kann wohl nicht alles haben in Kolumbien.

Last but not least wäre noch TODOMAR zu erwähnen. Ein Boatyard, unweit von Ferroalquimar und bislang keine Alternative da es a) Probleme mit unserem Tiefgang gab und b) man nicht auf den Schiffen leben konnte während des Werftaufenthaltes. Das ist jetzt alles behoben und Todoman ist ganz begierig darauf, den Kunden von Ferroalquimar nicht nur Abklebrollen und Farbrollen zu verkaufen, sondern sie auch für einen eventuellen nächsten Wertaufenthalt abzuwerben. Mal sehen, wie sich das denn preislich so gestaltet, nächstes Jahr.

Vor Anker gelegen haben wir vis-a-vis des Club Nautico http://www.clubnauticocartagena.com/?lang=en. Dinghidock, Duschen, Frischwasser, Müllentsorgung - das gibt es für ca. 22 Euro pro Woche. Kurze Wege zu den Bootzubehörläden, zum gut sortierten Supermarkt Carulla und zu den touristischen Highlights wie Getsemani oder dem historischen Zentrum lassen Seglers Herz höher schlagen. Hier liegen viele etwas länger vor Anker. Wie man unschwer an der Beschaffenheit der Ankerketten und Unterwasserschiffe erkennen kann. Im Carulla oder auf der Terrasse des Clubs trifft man auch die Einklarierungsagenten. Wir haben uns für Manfred entschieden Deutschsprachig und -stämmig, etwas kauzig aber zuverlässig und routiniert in der Abwicklung der Formalitäten.

In Cartagena gibt es viele Tagelöhner, die sich ihren Lebensunterhalt mit Arbeiten an und auf den Schiffen verdienen. Fragt man etwas rum, bekommt man meistens gute Empfehlungen. Wir haben hier auch unser Segel reparieren und mit einem neuen UV-Schutz versehen lassen; unser Cockpit hat neben neuen Polstern ein neues Sonnensegel bekommen. Für den Motor gab es eine neue Lichtmaschine (von Multielectricos), sogar mit 24 Volt! Das defekte Funkmikro wurde von Sven repariert und so gibt es vieles rund ums Schiff, was man hier machen lassen kann. Hempel hatten wir schon erwähnt, bewährte Qualität steuerfrei unter Vorlage der Einklarierungspapiere. Und wenn es zu heiss wird, kühlt man sich in einer der zahlreichen Shopping Mails ab oder durchstöbert mal das Angebot des Home-Centers (ebenfalls in einer ShoppingMall).

Hab ich was vergessen? Ach ja: hier in Kolumbien bekommen unsere Decksluken auch endlich richtig schöne Holzrahmen!! Die alten aus Plastik waren doch sehr vergammelt, spröde und unansehnlich. Richtig fein wird unser Schiffchen hier, auch aussen. Mit neuem Deckanstrich und evtl sogar neuer Rumpflackierung.  Und fürs Dingi gab es ein - wenn auch gebrauchtes - Cover! Ein solches kann man hier aber auch ganz gut neu machen lassen. Nur für ein neues Dingi sollte man besser warten bis man in Panama angekommen ist. Da sind die Gummiwutzen deutlich preiswerter. Und das obwohl sie doch hier in Kolumbien produziert werden (AB zumindest).

Für mehr Infos und die Beantwortung weiterer Fragen stehen wir gerne zur Verfügung. Unser Fazit jedenfalls lautet: wir lieben Cartagena und hoffen, dass wir auch noch ein bisschen was vom Land zu sehen bekommen!