Knatter-rausch-flatter. Winschen wirbeln, Schoten fliegen, Segel knattern,  Musik dröhnt zu uns herüber, laute Rufe erschallen. Auf Deutsch würde es jetzt heissen: „klar zur Wende ….. REEEEE(H)“. Winschen klackern, Schoten werden losgeworfen und wieder dicht geholt, Segel gehen über. Wendemarke naja. Beeindruckend dicht gehen die Teilnehmer der samstäglichen Club-Regatta wahlweise an unserem Heck oder – besonders bevorzugt – vor unserem Bug durch. Eine Herrencrew bewundert die Bordfrau in ihrem schwarzen Sport-BH, ruft fröhlich ein Buenas Noches herüber, lacht sich was und bedauert wahrscheinlich, dass es keinen Grund zu einer weiteren Wende gibt. Die weiteren Kommentar an Bord des sportlichen Segelbootes verstehen wir leider (oder vielleicht glücklicherweise) mangels Sprachkenntnisse und zunehmnder Distanz dann nicht mehr.

Äusserlich ganz cool, innerlich jedoch schon leicht angespannt, beobachten wir die teils doch sehr rasanten Segelmanöver. Bewundern die Eleganz und das modische Styling der jeweiligen Crews, das eingespielte Handling von Schoten und Segeln. Werden ganz klein und ehrfürchtig. Sind wir doch „nur“ langweilige Fahrtensegler. Die lieber etwas mehr Abstand halten zu anderen Booten und ungern jemand so dicht am Bug vorbei fahren. Schon gar nicht unter Segeln. Ob ich vielleicht doch ein Schild raushänge: „in case you have a good insurance, you can come close to us“? Unsere gelbe Segelpersenning - obwohl teils durchs Sonnensegel verdeckt - scheint ein Anziehungspunkt zu sein.

Andere Teilnehmer haben die Segel schon gestrichen, streben unter Maschine ihrem Liegeplatz im Club Nautico zu. Und wir hatten uns schon über die vielen freien Plätze an den Stegen gewundert.

Dafür kreuzen jetzt die Sundowner-Motorboote um uns herum, lassen uns auf und nieder, hin und her schaukeln. Der Wind schläft ein, der Ankernachbar lässt die Kette rasseln – aufwärts. Die Boote drehen sich wieder einmal schwer vorhersehbar, da kommt man sich schnell mal zu nah. Jetzt, in der Dunkelheit, einen neuen Ankerplatz suchen finden wir persönlich ja nicht so prickelnd. Aber wat mut, dat mut. Und uns betrifft es ja dieses Mal nicht. Trotzdem beäugen wir noch einmal kritisch unsere aktuelle Lage – hat sich was verändert? Nein, sieht alles noch gut aus. Wir haben ja nun auch oft genug umgeankert. Und das, obwohl unser Anker immer bombenfest im Schlick sass.