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27./29.02.2016 -  “Gar nicht gut bei Nordwind” ist unser bis dahin so angenehmer Ankerplatz vor dem Restaurant PierOne. Es rollt und schaukelt ganz unangenehm, seekrank werden vor Anker? . Hier kein Problem. Das Wasser der Bucht hat sich von karibisch-türkisblau in schmuddeligbeigebraun verwandelt. Und eben waren wir noch schwimmen! Dann kam eine kleinere Ölpest und dann der Regen. Es regnet aus allem, was der Himmel zur Verfügung hat. Auf den Strassen bilden sich riesige Pfützen, die Flüsse und Bäche schwellen an, bringen aus dem Hinterland und den Bergen alles an Unrat ins Meer, was sich dort in der letzten, regenlosen Zeit so angesammelt hat. Von Bord gehen und an Land fahren mit dem Dinghi wird zur Akrobatikeinlage. Kennen wir ja schon von Aruba, aber das hier ist nochmal ne andere Hausnummer. Auch in der sog. Marina von PierOne sammelt sich fleissig Müll in einer Ecke. Allen voran die allgegenwärtigen Plastikflaschen und Styroporbehälter. Tierkadaver und ganze Bäume treiben an unseren Booten vorbei. Der bislang gähnend leere Betonkanal in der anderen Ecke des Hafenbeckens ist zu einem reissen Fluss geworden. Wir verbringen die meiste Zeit an Bord, wagen uns aber doch noch einmal an Land, Supermarkt ist angesagt. Für die Hinfahrt ergattern wir eine Mitfahrgelegenheit beim Besitzer des Parasailingbootes und für die Rückfahrt gönnen wir uns ein Taxi. So vergehen Freitag und Samstag, bzw. versinken im Schwell und Regen. Dann beruhigt es sich wieder etwas, der Regen hört auf, der Schwell lässt nach. Kein heftiges Klatschen des Hecks auf dem Wasser, kein wildes Hin- und Her Schaukeln was mich zum Schlafen auf die Salonbank zwingt. Keine besorgten Blicke mehr auf die Landmarken (ob der Anker hält), kein Blick zum Nachbarn, ob dort noch alles in Ordnung ist. Unsere Welt beruhigt sich und wir beruhigen uns mit ihr.