Monats-Archiv Januar, 2016

Besuch an Bord

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Bar-Restaurant oder doch ein sehr offenes Wohnhaus? Wir stromern durch die Ruinen auf
Navy Island, fühlen uns wie Entdecker

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Ausblick von Navy Island auf Titchfield Hill

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Küche-Bar? Alles ist möglich in diesem interessanten Rest eines ehemals sicherlich attraktiven Gebäudes auf Navy Island

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Auf der Mauer auf der Lauer liegen 2 kleine Abenteurer und Inselentdecker

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Iih, geh weg - der Käptn als Pfadfinder auf Navy Island

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Fundstücke der besonderen Art am Korallenstrand von Navy Island

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Korallenstrand von Navy Island - leider kommen wir hier nicht weiter, die Inselumrundung findet also erstmal nicht statt

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Laut unseren Freunden sehr selten auf Jamaica, so ein Korallenstrand mit wirklich schönen Steinen und Korallen

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Wo bleibt ihr denn? Lost in the bush auf Navy Island

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Und der Käptn tapfer immer vorneweg. Lange Hosen wären sicherlich günstig gewesen

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Blau schimmert dieses Farn, total schön und für mich ungewöhnlich. Auf Jamaica kommt es allerdings des öfteren vor

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Name schon wieder vergessen, jedenfalls entwickelt sich aus dieser Blüte eine Frucht die man wohl auch essen kann. So ganz sicher waren sich unsere Begleiter da aber auch nicht

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Auch bei der 2. Inseltour entdecken wir immer noch was, so wie dieses Hinweisschild an einem Baum ….

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…. oder das Innenleben der “Rezeption”

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Ausblick auf unseren Liegeplatz und nein, wir haben uns nicht vergrössert, es ist auch keine Verwandtschaft oder die Putzfrau eingetroffen. Die Erica XII mit Heimathafen Valetta liegt fett und breit an der Eroll Flynn Pier

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Bye-Bye - unser Besuch wird wieder an Land geschippert. Ein schöner und interessanter Tag geht wieder einmal viel zu schnell zu Ende

Was macht man mit Tages-Besuch an Bord? Speziell, wenn es sich um Jamaicaner handelt, die “ihre” Insel recht gut kennen. Man frühstückt erst einmal ausgiebig an Bord, mit mitgebrachtem leckeren Ackee (ohne Saltfish), selbst gebackenem Brot und was sonst noch dazu gehört. 5 Leute drängeln sich auf unserer Terrasse um den Tisch, eine gemütliche Runde. Und wir lernen Storm kennen, von Guadeloupe stammend und heute in Neuseeland zu Hause. Multikultirunde. Dann geht es mit dem Dinghi zur Navy Island. Die Insel, die einst durch Eroll Flynn berühmt wurde und heute ein fast verwunschen wirkendes Eiland ist, nur wenige Meter vom Bikini Beach entfernt und doch für viele unerreichbar. Wir erkunden die Insel ausgiebig, staksen wie Störche auf kaum sichtbaren Pfaden und müssen aufpassen, dass wir nicht in riesige Löcher treten. Was dort wohl wohnt, Landkrabben? Die kleinen Mini-Exemplare, die im Schutz kleiner Schneckenhäuser unter dem dichten Laub herum huschen ja wohl kaum. Ab und an sichten wir Spuren früherer Bewohner und heutiger Besucher. Wir sind alle begeistert und fühlen uns wie Entdecker. Schade nur, dass von den einstigen Gästehäusern, Restaurant und Bars nur noch wenig Bausubstanz übrig geblieben ist; der Urwald holt sich unerbittlich Stück für Stück alles zurück. Viel zu schnell geht der Tag vorbei, die 3 müssen zurück nach Kingston.

Einmal die B1 komplett

Stop im EITS Cafe in den Blue MountainsIMG_7575.jpg

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Ein ganz besonderes “stilles Örtchen” - EITS-CafeIMG_7561.jpg

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Geschafft: Holywell Park liegt vor uns. Nach Wandern steht uns jetzt aber nicht mehr der Sinn

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Fantastischer Ausblick von der B1 auf der Nordseite. Selbst hier oben stehen ganz nette Häuser in der Landschaft rum

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Motorradstütze auf jamaicanisch (oder generell karibisch) - Section in den Blue Mountains

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Da hat wohl einer resigniert und die Renovierungsarbeiten gestoppt - Section, Blue Mountains

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Hiking - von Section aus folgen wir einem teils sehr schlammigen Weg den Berg entlangIMG_7518.jpg

Stromversorgung in Section IMG_7510.jpg

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Kaffeestube der Rastamänner in SectionIMG_7505.jpg

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Ist der echt???? Und wie! - Rezeption Mount Edge Guesthouse, Blue Mountains

Einmal die B1 komplett Punkt 8 Uhr in der Früh steht die gesamte deutsche Truppe auf der Matte des hiesigen Autovermieters. Und staunt nicht schlecht, dass auch hier die Truppe fast vollzählig schon emsig am wirken ist. Geputzt und gewienert werden unsere beiden Leihwägelchen der Marke Toyota Corolla. Das die Frontscheibe von innen eine Reinigung nötig hätte, wird dabei leider übersehen. Wer der bessere Fahrer sei? Ich drängel mich ja selten in den Vordergrund, ob’s hilft in diesem Fall?? Im nachinein: ja! Das Auto der 1. Crewzusammenstellung (Africa und Vektor) ging auf dem Rückweg wohl des öfteren unvermittelt aus. Schlecht, weil bergab dann die Bremsunterstützung fehlt. Und bergab ging es des Öfteren. Aber vorher geht es erst einmal und naturgemäss bergauf. Und das schon von Port Antonio bis Buff Bay.

Ab Buff Bay begeben wir uns auf die sagenumwobene, oft verschüttete und gesperrte jetzt aber befahrbare (sagen kundige Stimmen in Kingston, die müssen es wissen) B1. Die geht einmal quer rüber, über den Berg. Oder die Berge. Jedenfalls kennen wir die Strecke von Kingston bis Newton Castle bereits, streben also nach dem nördlichen Teil. Bis Cascade sollen wir fahren, dann gäbe es eine Bar in Sanction. Sagte uns Chris an der Bushaltestelle in Buff Bay. Und wahrlich: nach einigen Zwischenstopps, unzähligen engen Kurven, tiefen Schlaglöchern und einem letzten steilen Anstieg (ogottogott, liebes Auto bleib jetzt nicht stehen) erreichen wir besagte Örtlichkeit.

Die besteht aus 3 Häusern (1, 2 ja 3), mehreren Autos und einigen Rastamännern. Die machen in Kaffee, Mountain Kaffee. Der preislich dem berühmten Blue Mountain kaum nachsteht. Aber dafür eben in rastamania angebaut, geerntet, geröstet wird. Wir trinken einen Probekaffee, der etwas zu dünn geraten ist und uns nicht wirklich überzeugt. Dafür schmeckt Moni das Essen nach Rasta-Art umso besser. Wir anderen stehen nur, schauen, fotografieren, witzeln und reden mit den Rastamännern. Warum der eine jetzt keine wirklichen Rastafari-Zöpfchen hat und der andere 41 ist, aber 10 Jahre jünger aussieht, das erfahren wir irgendwie aber nicht. Auch nicht, warum der Kaffee erst 150 JAD und bei der Abrechnung dann plötzlich 200 JAD kostet.

Eigentlich wollten wir ja wandern, in den Mountains. Im Holywell Park. Die kurvenreiche Bergstrecke hat aber schon sehr an den Nerven der jeweiligen Besatzungen gezehrt (von den Fahrern ganz zu schweigen). So parken wir die Autos hier in Section und wandern einen parallel zum Berg verlaufenden Matschepfad. Der führt laut Beschilderung zu einem Health-und Spa-Etablissement. An einer grösseren und entsprechend extrem rutschigen Matschstelle kapitulieren wir allerdings. Genug gewandert und gesehen. Der süddeutsche Teil unserer Truppe beklagt die fehlenden Jausenstationen, ist hungrig. Da hilft auch kein noch so grosser Bambus drüber weg. Und ausserdem ziehen von Süden her hellgraue Wolkenschichten über die Berggipfel.

Weise lächelt der Rastaman in Section; hat er uns ja gleich gesagt, dass wir nicht weit kommen. Wo bitte kommt jetzt das blasshäutige junge Pärchen her, auf das ein Taxidriver wartet????? Wie weit es denn noch bis Holywell Park sei wollen wir wissen. Hmm, 5,6 Meilen. Das hat doch der Typ an der Fahrradverleihstation auch schon gesagt. O.k. jamaikamiles meinte er noch. Die Crew 1 möchte wieder bergab, Crew 2 beratschlagt kurz: wenn wir schon so weit gefahren sind, kurz vorm “Ziel” umkehren? Nein, möchten wir alle nicht. Also weiter. Und unsere Ausdauer wird belohnt: nur noch wenige Kurven, gekrönt mit phantastischen Ausblicken, trennen uns vom Blick auf Kingston und dem Schild “Holywel Park”. Die Strasse wird etwas besser, ich fahre entspannter. Wandern möchte allerdings niemand mehr. Denn wir wollen ja noch auf der Südseite runter, müssen durch Kingston durch und dann über die Junction zurück zur Anotto Bay. Gesagt - getan. Wir kennen das alles zwar bereits, geniessen es aber ein zweites Mal mit offenen Augen. Boxenstop im uns schon bekannten EITS-Café, Lydia ist begeistert vom frischen Pfefferminz-Tee, von der Aussicht, von der Rezeption und überhaupt. Hier mal ein paar Tage Urlaub machen, durchaus vorstellbar. Gestärkt mit Suppe und Salat geht es den Berg hinunter, durch Kingston durch (wo bitte geht es Richtung Port Antonio??), Rush Hour in der Stadt und wir mittendrin. Aber wir wühlen uns durch, lassen grosszügig die Routetaxis vor uns die Spur wechseln und kommen in bereits vertraute Gegenden, landen auf der Junction-Street, die uns kurvenreich zurück an die Küste führt. Langsam wird es dunkel, unbeleuchtete Fahrräder, die Strasse querende Zweibeiner, leicht tranig wirkende am Strassenrand verharrende Vierbeiner - ich bin froh, als wir Port Antonio und den Parkplatz der Marina erreichen. Ein schöner, wenn auch fahrerisch anstrengender Tag liegt hinter uns. Aber es hat sich gelohnt, wir haben uns richtig entschieden.

Buff Bay

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Florierende “Mall” in Buff Bay, direkt am Meer gelegen

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Ein Night Club in Buff Bay? Wer da wohl rein geht????

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Alte Brücke, heute nicht mehr wirklich passierbar

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??? Oder umgekehrt??

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Unsere old Lady aus Buff Bay, im Bus nach Port Antonio treffen wir sie noch einmal wieder
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Bar oder Werkstatt? Direkt gegenüber dem Jerk-Imbiss stapeln sich Holzbretter
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Buff Bay

Liegt die jetzt Richtung Osten oder doch Westen? Der Käptn behält Recht (und darf weiterhin auch an Bord navigieren) und wir entern einen noch leeren Bus mit diesem Endziel. Bonus: wir ?dürfen? in der 1. Reihe sitzen und mitfahren. Ob das jetzt so unbedingt vorteilhaft ist ?.. sitztechnisch definitiv, denn mit 2 Personen plus Fahrer ist dieser Sitzplatz definitiv ausgereizt. In Buff Bay angekommen (nach dem üblichen Bus-Vollstopfen und reisserisch um weitere Fahrgäste werben) werden wir noch 500 Meter die Strasse B1 hoch gebracht, bis zur dort gelegenen Bushaltestelle. Wir sollen aber keinesfalls zu zweit in die Mountains laufen, das sei zu gefährlich, werden wir noch ausdrücklich von unserem ?Driver? gewarnt und dann sind wir auf uns allein gestellt. Heute wollen wir ja auch gar nicht mehr in die Blue Mountains, nur mal Erkundigungen einziehen, was denn so geht/möglich ist. Im Bushaltehäuschen sitzt Chris(topher) und verzehrt sein Mittagessen aus einer Styroporbox. Der Schulbus fährt bis bis zu einem kleinen Ort. Sein Cousin hat dort eine Bar, irgendwas mit Cascade. Und Big Sam heisst der Fahrer. Aber allzuoft fährt er nicht in die Berge hinauf. Von dort aus könne man jedenfalls dann zum Hollywell Park laufen oder eine Tour machen, evtl. mit ihm als Guide. Sympathisch ist er und als ein Taxifahrer das Geschäft seines Lebens wittert und uns Port Antonio Hollywell Park und zurück für ?nicht mehr als 150 USD? anbietet, raunt Chris zu ?you will get it for less?. Irgendwie wirkt der Taxidriver auch verschlagen, nicht ehrlich. Aber trau, schau, wem ? der Blick geht ja immer nur bis vor die Stirn. Für den Rest ist die Intuition, das Gefühl. Und das lässt sich ja bekanntlich auch ganz gerne täuschen. Neben ihm sitzt eine ältere Dame, mit braunem Samthut, modischer Sonnenbrille, bodenlangem Rock in türkis-braun Tönen. Die ist auch ganz angetan von uns und wir kommen auch mit ihr ein bisschen ins Gespräch. Warum sie in der Bushaltestelle sitzt wenn sie dann allerdings in den Ort runter wackelt, ist allerdings schon etwas seltsam. Naja. Wir erkunden ebenfalls Buff Bay, was sich auf wenige Minuten beschränkt. Buff Bay bietet alles zum ganz normalen Leben, incl. Kirche, Supermarkt, Schule, diverse Shops, die obligatorischen Bars, eine Tankstelle und ein fast leer stehendes Mall-ähnliches Gebäude direkt am Wasser. Ein Fluss kommt aus den Bergen, gesäumt von grossen rund geschliffenen Steinen. Neben der heutigen Brücke queren die Reste einer rostigen Metallbrücke das Flussbett. Die Frage, ob die noch benutzt wird, erübrigt sich bald: die Bodenplatten fehlen, nur noch die rostigen Streben sind vorhanden. Unten am Wasser sind unzählige Kleidungsstücke ausgebreitet. Eine leger bekleidete Frau stiefelt dazwischen herum. Ob sie die Wäsche hier am Fluss gewaschen hat? Wir testen das Warenangebot des hiesigen Supermarktes (das Bier ist definitiv teurer!), erwerben ein Glas Marmelade, Jerk-Seasoning und sehen uns ganz unvermutet der Frage gegenüber, warum wir die Kirche fotografiert haben. Gestellt von einem kleinen Jungen in beigefarbener Schuluniform der uns schon beim Betreten des Marktes fröhlich zuwinkte ?hey white man?. Jetzt will er wissen, ob wir auch Pork mögen, stellt uns seine Schwester vor (ebenfalls in adretter Schuluniform), zeigt mir die Kundentoilette und das er mit seinen Schuhen Streifen auf den Boden des Supermarktes machen kann. Ich bin begeistert und wir trennen uns fast freundschaftlich. Vorbei am sehr übersichtlichen lokalen Markt wandern wir gemächlich aus dem Ort, vorbei an kleinen Fischerbooten, die auf dem schmalen Strandstreifen direkt an der Strasse geparkt sind. Gegenüber gibt es das angebliche beste Jerk Portlands. Das testen wir jetzt mal. D.h. der Käptn testet und ich bediene mich aus dem nebenan stehenden Suppentopf. Allerdings scheint es wirklich bekannt-gut zu sein hier: jede Menge Leute halten an und holen sich ihre Portion. Auch ganz offensichtlich solche, die zur middle-upper-class gehören. Hack-Hack ? die Fleischstücke werden auf einem runden Holzstück portioniert und in Alufolie gepackt. Take-away auf jamaicanisch. Gegenüber liegt ein Mann unter einem Dach auf Säcken mit irgendwas, daneben mannshohe Bretterstapel verschiedener Holzarten. Ist das jetzt noch zur Jerk-Bar zugehörig oder schon eine Schreinerei? Gegenüber hört man die Brandung gegen die dicken Kieselsteine am dunklen Sandstrand donnern. Klack-klack rollen die Steine mit den Wellen über den Sand. Autos fahren vorbei, am Nebentisch verzehren zwei Männer mit dicken Arbeitsschuhen an den Füssen seelenruhig und ohne Hetze ihr Mittagessen, halten einen Schnack mit anderen Kunden. Das ist es doch auch, einfach mal abhängen an Plätzen wie diesen. Nicht wirklich idyllisch, aber lebendig, authentisch. Keine Sehenswürdigkeit im klassischen Sinne und doch sehenswert, er-lebens-wert. Zurück in die Stadt laufen oder hier, am Orstsrand auf einen Bus mit 2 freien Plätzen hoffen? Schule ist grad aus. Da kommt schon einer, wir winken. Wir platzieren uns und entdecken mit Erstaunen die ältere Lady mit dem Samthütchen. Grosse Freude auf beiden Seiten, sie erzählt uns ganz viel, was wir rein akustisch nicht alles verstehen. Und gibt uns noch mit auf den Weg, dass wir vorsichtig sein und ja auf uns aufpassen sollen. Was wir hoch-heilig versprechen. Sie strahlt uns an und steigt irgendwo mitten in der Botanik, zwischen Palmen und Bananenstauden aus. Wo sie wohl wohnt?? ?Take your time? ? der Kassierer und Einweiser in Personalunion nimmt ihre Hand, hilft ihr beim Aussteigen, packt ihre Einkäufe an den Strassenrand. Ihr langer Rock wischt den Boden und trotzdem beherrscht sie die Kunst, sich nicht im Rocksaum zu verheddern. Da kann ich mir noch ne Scheibe von abschneiden. Strahlend winkt sie ihrer Fangemeinde im weiterfahrenden Bus zu und verschwindet hinter der nächsten Kurve aus unserem Blickfeld. Nette Begegnung, eine von der Art, wie wir sie mögen, eine, die unsere Art des Reisens so besonders macht. In der Marina erzählen wir noch etwas mit dem Security-Mann. Interessiert hört er von unseren Ausflügen, das würde er auch gerne alles mal sehen. Werner meint, er habe doch sicherlich auch mal einen freien Tag. Das schon, aber ? die ohne-Worte Geste mit den zwei Fingern sagt alles aus. Wie hoch sein Verdienst hier wohl ist? Von unseren Freunden wissen wir, dass die unteren Verdienstklassen in etwa um die 1400 JAD im Monat bekommen, das ist grade mal die Hälfte, was wir für 2 Wochen am ATM rausholen. Und im Umkehrschluss bedeutet es natürlich auch, dass er hier auf dieser wundervollen Insel lebt, aber noch nicht wirklich viel davon in seinem Leben gesehen hat. Ob er deshalb unglücklicher ist?

Schon vertrautes neu entdecken - Spaziergang in Port Antonio


Wir kennen ja schon einige Ecken Port Antonio’s. Trotzdem ist es immer wieder interessant, auch schon Bekanntes noch einmal anzuschauen. Andere Lichtverhältnisse, mehr Sonne, andere Tageszeit, anderer Wochentag - und schon sieht vertrautes ein klein wenig anders aus, entdeckt man auch im schon Bekannten wieder etwas Neues. So auch heute bei einem Rundgang über den Titchfield-Hügel, der sich oberhalb der Erroll Flynn Marina erstreckt. Fotos dazu gibt es unter diesem Link:

https://www.facebook.com/media/set/?set=a.938517886197440.1073741905.194932657222637&type=1&l=18e9aa0750

Und weil heute Montag ist, gibt es auf dem Markt nicht ganz so viel Auswahl an Obst und Gemüse, einige Buden sind sogar geschlossen. Gut, dass mein Sorrel-Vorrat noch nicht ganz aufgebraucht ist.

Wann hat man schonmal so viele deutsche Yachten auf einem Ankerplatz beisammen? Das muss gefeiert werden. Also geht es zum Sundowner dann an Bord der Africa II und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus: soooo schön, sooooo viel Platz, so komfortabel - innen wie aussen. Monika will wissen, wie es sich denn so segelt auf einem Catamaran, kann sich das gar nicht so recht vorstellen. Bootsbesichtigung, innen und an Deck. Und viele Gedankengänge: ob man vielleicht im Nach-Segler-Leben anstelle eines Hauses ein Grundstück erwerben sollte und dort einen solchen Cat draufpackt? Wäre doch viel besser wie ein Haus oder? Aber unsere Eigen-willig-Bauten eintauschen, jetzt schon? Hmmm, das dann vielleicht doch eher nicht.

Jetzt wirds deutsch

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Gleich 2 Yachten sind angekommen und warten auf die Behördenvertreter

Jetzt wird’s Deutsch! Auf dem Rückweg von Kingston nach Port Antonio fahren wir noch ein gutes Stück Weg mit dem localen Bus. Und sehen eine Yacht auf die Bucht von Port A zuhalten. Ob das die Vektor ist? Sie ist es: kaum stehen wir am Marina Steg, da biegt sie auch schon um die “Ecke”. Wir flitzen und nehmen die Leinen in Empfang. Einen Tag später, fast gleiche Zeit, erreicht die La Favorita das ersehnte Ziel. Leider stehen wir nicht parat, um die Leinen anzunehmen. Wir sind mit den Vektor’s in der Stadt unterwegs. Weihen sie in klein wenig in die Geheimnisse der Stadt ein, bummeln über den Markt, kaufen Obst und Gemüse. Holen unser Sonnensegel von Veronika aus der Näherei ab. All ihre Nadeln hat sie zerbrochen, weil sie immer wieder mal in den gurtbandverstärkten Rand kam beim Nähen des langen Riss in unserem Sonnenschutz. Aber es ist genäht, wir können die Kuchenbude abbauen. Nebenher ersteht der Käptn noch ein Hemd, im Sale, für 500 JAD, reine Baumwolle. Er ist begeistert und Monika von der Vektor wundert sich über die Kauffreude. “Isch der immer so??” Ich kann sie beruhigen, nein, auch mein “Mann” ist sonst eher kaufunlustig, meidet sogar Baumärkte normalerweise wie der Teufel das Weihwasser. Aber hier, hier ist irgendwie alles anders. Begeistert stürzt er sich noch auf ein sonnenblumengelbes Hemd. Leider nicht in seiner Grösse vorrätig. Die strahlende Veronika meint, sie würde ihm eines nähen, in passend. Als dann am Samstag in der Früh auch noch die Africa 2 einläuft, ist das deutsche Quartett komplett. Wir nehmen die Leinen an, erklären den Beiden nochmal kurz das Prozedere. Dem herbei schlendernden Securityman bleibt nur noch, die Beiden auf Jamaica willkommen zu heissen. Am späten Nachmittag ist auch das Einklarierungsprozedere für die Africa abgeschlossen, erleichtert sinkt die Crew auf die Barstühle und gönnt sich erstmal eine Erfrischung. Die wir uns im Pool schon geholt haben. Da noch einige andere Yachten angekommen sind, hängen inzwischen doch tatsächlich 8 Yachten an den Mooringbojen! Und 50% davon unter deutscher Flagge - man spricht deutsch! Auf Jamaica ja nicht ganz so ungewöhnlich, leben hier doch einige aus unserem schönen Heimatland.

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