Vertrauen ist wichtig und wird geprägt von positiven aber auch negativen Erlebnissen und Erfahrungen. Meist von den selbst gemachten und erlebten, manchmal auch von denen Anderer.

Zur Zeit hängt unser grösstes Vertrauen an einem Stück verzinkten Eisen, 42 KG schwer. An einer 10mm Edelstahlkette befestigt und im Wasser versenkt. Auf 4 Metern Tiefe in den Sand gebuddelt trotzt es tagtäglich Wind und Strömung und hält unsere Schiffschaukel, unser Zuhause an Ort und Stelle.

In der Nacht, wenn sich die Geräusche auf mysteriöse Weise verändern, wenn es unterm Schiffsbauch gurgelt und gluckst, wenn es wippt und ruckt, wenn irgendwas knackt und stöhnt, dann geht mein Vertrauen für einen kurzen Moment flöten: ich schrecke hoch, stecke den Kopf aus Luk oder Niedergang, schaue rund ? liegen wir noch an Ort und Stelle? Hält der Anker tatsächlich noch?

Für einen Moment liege ich noch wach, lausche, spüre. Jetzt vielleicht doch nicht mehr ?. Soll ich vielleicht nochmal nachsehen? Quatsch, haste doch grad erst gemacht. Der Käptn neben mir ist unerschütterlich in seinem Vertrauen, schläft tief und fest.

Und auch mein Vertrauen kehrt zurück, lässt mich in die Kissen und den Schlaf sinken. Denn ich vertraue ihm, unserem Anker.