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Sitzplatz mit fantastischer Aussicht - Playa Forti am Westpunt von Curacao

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Santa Cruz, hier kann man auch ankern.
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Pelikan - im posing für Fotos sehr geübt, der Kerl und auch sehr geduldig

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Wohnst Du noch oder residierst Du schon? Unterwegs in irgendeiner Residencia an der Westküste
Curacaos

recht viele, in besserem Zustand und noch bewohnt
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Kirche von St. Willibrordus - ganz schön gross für so wenig Häuser rundrum, das “Einzugsgebiet” umfasst wohl mehrere Ansiedlungen

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Zur Erinnerung an die Befreiung der Sklaven aus den Fesseln - nebenan leben die Flamingos, frei und selbst bestimmt

“Bon Bini Simbal” … ein Zirkus? Bunte Buchstaben kuenden von etwas aussergewoehnlichem; etwas, das die Zukunft Curacaos sein wird. Ein paar Plakatwaende weiter strahlt uns eine Grossfamilie entgegen und ist sich ganz sicher, dass auch in ihnen die Zukunft Curacaos steckt. Doch kein Zirkus? Doch, irgendwie schon. Ein Einkaufszirkus, eine Shoppingmall der Superlative ist entstanden, auf der hier nicht ganz so gruenen Wiese, an der Strasse zwischen Piscadeerabaai und Hato-Flughafen. Weithin sichtbar, leicht erhoeht gelegen bietet sie alles, was Mensch glaubt, zu benoetigen. Wir waren nicht dort, werden das auch vermeiden. Shoppingmalls sind nicht unser bevorzugtes Terrain. Und wenn so die Zukunft Curacaos aussieht, dann sind wir froh, es hier und jetzt er-leben zu können.

Treiben wir uns doch lieber in Waeschereien, Baumaerkten, Farbenlaeden und sog. Plumbingstores rum. Die kennen wir jetzt mit ziemlicher Sicherheit hier im Umkreis von Willemstad alle, das Sortiment ist uns bekannt, wir wissen um die Anordnung in den Regalen. Haben gelernt, dass man Gasadapter durchaus auch in einem Elektroladen erhalten kann, dass man hier auf einer eigentlich europaeisch gepraegten Insel in Punkto Gas voll auf der US-Schiene faehrt. Haben zwei Gasflaschen mit amerikanischen Anschluessen an Bord. Wissen, dass man beim bezahlen an der Tankstelle sagen muss: 1 BBQ-Fles. Wissen, dass wir fuer die Fuellung der etwas kleineren Kunststoffbuddel ebenfalls 20 Guilders blechen muessen wie auch fuer die deutlich groessere BBQ-Flasche. Das diese fuer 89,95 beim BOD Laden zu erwerben ist und bei Koymann die gleiche Flasche 109,95 kostet. Anschluesse bzw. Adapter, um diese Flaschen mit unserem deutschen Bordsystem verbinden zu koennen, gibt es nirgendwo.

Wir lernen auch, dass der lokale Mensch Farben nur in grossen Gebinden kauft und keine Minitoepfchen benoetigt. Wir aber schon, wollen ja nur die Kette partiell malern und nicht das ganze Schiff in einen rot-gelb-gruenen “Papagayo” verwandeln. Na, auch dieses Problem wird sich irgendwie-irgendwann loesen lassen. UEberhaupt, was heisst hier Problem??

Fuer heute ist es genug. Auch die aufkeimende Weihnachtsvorfreude — geschuert durch die inzwischenreichlich vertretenen Dekoartikel — ersticken wir im Keime, nix wie weg! Alternativprogramm ist angesagt: wir fahren Richtung Westpunt. Wollen die sagenumwobene, idyllische und gerade mal 2-3 Booten Platz bietende kleine Bucht namens Santa Cruz schon mal von Land her erkunden. Auf dem Weg dorthin liegen uns natuerlich auch andere Sehenswuerdigkeiten im Wege und so fotografiere ich meine ersten, freilebenden, rosa Flamingos. Die alle ihren langen Hals elegant gebogen und den Kopf unters Gefieder gesteckt haben. Wackelige Trittsteine fuehren ueber den Morast auf einen Streifen begehbaren Grund wo eine alabasterweisse Faust aus Stein gemeisselt sich gen blauen Himmel streckt. Eine halbe rostige Handfessel baumelt dekorativdavon herunter und ein Schild verkuendet Sinn und Zweck des “Monuments”. Was es jetzt mit den Brackwasserseen und den Flamingos zu tun hat, erschliesst sich mir nicht. Sinnbild der Freiheit; die Flamingos die kommen und gehen koennen wie es ihnen beliebt oder die geloesten Fesselsymbolik?

Naechster Fotostopp ist eine Kirche in St. Willibordus Weithin sichtbar, auf einer Erhebung gelegen,zieht sie uns magisch an. Aber bevor wir losfahren koennen, klopft es an unsere Seitenscheibe: ein dunkles Gesicht praesentiert zwei blitzweisse Zahnreihen und erklaert ausschweifend, dass “Mann” gesehen hat, wie mir meine Fotohuelle neben das Auto fiel. Wenn ich bei meiner Rueckkehr nicht selbst die Tasche bemerkt haette, der gute Mann haette mich auf jeden Fall darauf aufmerksam gemacht. Aber ich hab ja Adleraugen und es beim Einsteigen selbst bemerkt. Isch bin ja doch ne gute — manchmal. Und in punkto “Such und find” auch durch eine wahrlich harte Schule gegangen. Aber das nur am Rande. Wir bekommen jetzt jedenfalls noch eine Wegbeschreibung, wie wir a) zur Kirche b) zum Strand oder bb) wahlweise zum Resort und c) zurueck auf die Strasse Richtung Westpunt kommen. Dank der imginaeren Strassenkarte im Kopf, der realen auf meinen Knien und den Strassenschildern koennen wir der Erklaerung gut folgen und finden alles.O.k. nicht alles, den Strand lassen wir aus. Stattdessen kreuzen wir nach passieren eines Wachhauses samt Torbogen und Schranke eine Residenz blabla. Wohnst Du noch oder residierst Du schon? Den eigentlich angestrebten Leuchtturm koennen wir leider nicht sehen, der steht irgendwo im absoluten “private” Bereich und ist weder sicht- noch begehbar. Voll doof. Warum steht dann ueberhaupt noch dieses braun-weisse Sehenswuerdigkeitenschild an der Strasse? Erst locken, dann bocken — das lieb ich ja. Aber nix zu machen, kein Leuchtturm weit und breit. Stattdessen Residentias en masse. Breite Auffahrten hinter Maeuerchen und Toerchen fuehren palmengesaeumt zu den Nobelhuetten mit Meerblick (mal me(e)hr, mal weniger). Auf der anderen Seite Macchiagebuesch, durchloecherte Felswaende und obenauf — wen wunderts