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Auf die Plätze-fertig - Mittagspause! Um 13 Uhr geht es weiter. Aber alle Beteiligten sind schon mal in Position
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In Position gebracht: wir liegen am Steg vor der Sliprampe

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Raketenmässig utopisch bedrohlich - fällt mir noch was dazu ein??
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Liegeplatz am Steg der Curacao Marine

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Zweieinhalb Stunden Fahrt und wir sind fix und platt. Schiebewelle — maechtig rauscht der Atlantik von hinten an, zischt unter uns hindurch und haelt auf die Kueste Curacaos zu. Eigentlich super Segelwind … wir machen eine Motortestfahrt daraus.

An Steuerbord zieht die Kuestenlinie Curacaos vorbei, Hotels, Ferienhaeuser, Appartmentanlagen — vieles kennen wir schon von unseren zahlreichen Busfahrten von der Landseite her. Relativ fix kommt dann auch schon die Einfahrt ins Schottegat in Sicht. Gut markiert von einem Kreuzfahrer, der am Aussensteg festgemacht hat.Ein Pilotboot haelt ebenfalls auf die Einfahrt zu und wir duesen hinterher. Mann, hier geht es ja richtig zur Sache. An Land stehend das Szenario hier beobachten und mittendrin sein, das ist doch zweierlei.

Die “Emma” ist noch out of order und glaenzt durch Abwesenheit, dafuer gluehen die beiden Faehrboote links und rechts schon mal ordentlich vor, um gleich los duesen zu koennen sobald wir sie passiert haben. Dann wird es ruhiger, die Mole ist belegt durch eine schoene, gigantisch grosse Segelyacht und einige Venezuela-Boote die wohl nicht mehr an die Floating-Market Meile gepasst haben.

Der Himmel faerbt sich grau, der Wind pfeift uns um die Ohren mit bis zu 30 Knoten. Fuer unsere UEberfuehrungsfahrt von Spanish Water ins Schottegat haben wir uns den windreichsten Tag der Woche ausgeguckt. Zweimal rechtsab dann sehen wir auch schon den Steg von Curacao Marine. Drei ominoese weisse Tonnen versperren uns den direkten Weg und wir fahren vorsichtshalber mal drumherum, lassen sie an steuerbord liegen. Das war wohl korrekt, denn auch die grosse Mermaid, ein Ausflugsboot nimmt spaeter den gleichen Weg.

Auf dem Steg ruehrt sich nichts und bis hinten ins Eck zum Slip wollen wir nicht ohne Anweisung. Kurzes Telefonat, wir duerfen uns einen freien Platz aussuchen, der Rest wird dann im Buero geklaert und erledigt. Unkompliziert. Das Anlegemanoever dagegen nicht so ganz, mangels Bugstrahlruder zur richtigen Seite muessen wir nochmal eine Ehrenrunde drehen, dann laufen wir den angepeilten Platz an, ich lege ein 1a Sprungmanoever auf dem eigentlich zu kurzen Fingersteg hin und wir sind fest.Na, das hat ja erstaunlich gut geklappt, obwohl wir in solchen Manoevern nicht mehr sehr geuebt sind.

Anmeldeformalitaeten erledigen, eine Stippvisite im Budgetshop (der nette Mensch hinterm Tresen spricht Deutsch und ist unser Liegeplatznachbar, lebt also auch auf einem Boot), Abendessen, Internet nutzen und dann sind wir auch reif fuer die Koje. Immerhin weht auch hier ein abkuehlendes Lueftchen.

Damit der Tag einen wahrhaft denkwuerdigen Abschluss findet, zerschiesse ich mir noch das linke Brillenglas bei dem bescheuerten Versuch, ein zu kurzes Spiralkabel zwecks Dinghisicherung zu montieren. Super, gut gemacht Frau. Gut, dass ich gleich 2 Ersatzbrillen an Bord habe (dafuer aber die Lesebrille in Deutschland vergessen habe). Und dabei ist doch noch gar nicht der dreizehnte …..

Nach einer ziemlich ruhigen Nacht — auch wenn wir uns an die Geraeuschkulisse des Steges erstmal gewoehnen muessen — geht es frueh morgens erst unter die Dusche und dann Richtung Sliprampe. So gegen 11 Uhr kaemen wir wohl raus. Denkste.

Das vor uns nur fuer eine kurze Inspektion geslipte russische Schlauchboot kommt mit wehender Fahne wieder herangebraust, macht vor uns wieder am Slip fest und wird eilig-eilig aus dem Wasser geholt. Irgendeine Schraube war locker oder gar nicht mehr vorhanden, Wasser stroemte reichlich ins Schlauchbootinnere. Die 3 Besatzungsmitglieder und 2 Herren der oertlichen Volvo-Penta-Vertretung stehen ums Schiff beheben das Problem relativ rasch, dann geht das Boot wieder ins Wasser. Dieses Mal ist wohl alles dicht. Die 3 Maenner sind damit ueber den Atlantik hierher gefahren, max. Speed 30 Knoten, Tankvolumen 5.000 Liter. Ein Megaschlauchboot mit festem Kajuetaufbau, einem Rettungsboot sehr aehnlich. Ob die Jungs damit noch um die Welt wollen?

Wir ziehen unsere dicke Dame erstmal ein Stueck weiter, dann ist Mittagspause angesagt. Warten haben wir ja schon gut gelernt, also machen wir auch Mittag. Ich im Schatten des Palapas, der Kaeptn verdrueckt sein Muesli an Bord. Schliesslich geht der Kaeptn als Letzter von Bord ;-)!