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Upps, die Mangroven sind heut irgendwie ganz schoen nah ….
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Neue “Aussicht” - so gut wie kein Wind heute und das bisschen kommt auch noch aus einer ganz
ungewohnten Richtung. So liegen wir jetzt auf “der anderen Seite” und kommen dem dicken Motorboot rechts im Bild bedenklich nahe …

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So liegen wir normalerweise, bei Ostwind und blauem Himmel

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Arbeitsimpressionen von den Tagen zuvor: alle Schotwinschen sind gereinigt und gefettet.

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Spanish-Water-Impressionen: da geht der Bordfrau das Herz auf. Dieser Labbi ist taeglich mit dem
Fahrschulboot unterwegs.

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Liegeplatz normalerweise - bie Ostwind

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Geburtstagsschwimmen
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Und “the day after” - Gewitterwolken, etwas Regen und kein Wind

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Das sind die offiziellen Ankerplaetze hier in Spanish Water

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Nachtstimmung - spiegelglattes Wasser (leider etwas unscharf)

Alles stoehnt, ueber die Windstille, ueber soooo viel warm. Ko, der Pirat, startet einen Sitz- Regentanz. Beim letzten Mal hat das gut funktioniert, zu gut — fuer meine Waesche, die nochmal ordentlich mit Regenwasser durchgespuelt wurde, anstatt auf der Leine zu trocknen. Bob, der junge Mann aus der Marina Kimakalki, schaut erstaunt auf, was Ko da veranstaltet. Ein Windtanz erscheint ihm angebrachter. So sitzen wir im Schatten der Baeume und Palapa-Schirme, mit gekuehlten Getraenken und kraulen den Hunden den Kopf.

Der Abend und die Nacht bleiben windstill. Kein Lufthauch, das Wasser ist spiegelglatt — im wahrsten Sinne des Wortes. Denn selbst in der Nacht spiegeln sich die jetzt aufziehenden Wolken und die Nachbarboote auf der Wasseroberflaeche.

Wir liegen auf dem Vorschiff, der einzige Platz auf dem Boot, wo man es gut aushalten kann. “Herrlich ist das hier”, der Kaeptn strahlt und geniesst. Viel zu selten sitzen wir auf unserem Vorschiff, warum eigentlich? Was fuer eine friedliche Stimmung. Nur immer wieder unterbrochen vom Gebell der vielen Hunde ringsum in denHaeusern. Die sind irgendwie ganz gaga, bellen anhaltend und oft, einer animiert die ganze Bande.

Die Nacht wird ruhig und doch unruhig, es ist warm in unserer Koje, der Kaeptn verzieht sich wieder an Deck. Kein Lueftchen geht, der Windgenerator steht. Und am naechsten Morgen dann die grosse Ueberraschung: wir stehen ueber unserem Anker …. und der liegt ziemlich nah am Ufer bzw. dem dort festgemachten grossen Motorboot ! Und ich hatte noch geunkt gestern Abend …. Ich verspreche hiermit, nie nie mehr mach ich das!! Der Wind hat ebenfalls gedreht, kommt aus Nordwest, wo auch die dunklen Gewitterwolken haengen die uns schon in der Nacht etwas Regen gebracht haben. Jetzt bringen sie uns die unangenehme Winddrehung, die alle Schiffe in eine ganz ungewohnte Position schiebt.

Gut, dass wir heute nix vorhaben und an Bord bleiben koennen. Im Laufe des Vormittags normalisiert sich alles weitgehend und kurzfristig — am Nachmittag drehen wir uns wieder munter Richtung Motorboot an dessen Deck ploetzlich ein junger Mann auftaucht: “no problem, ist not too close”, schoen, dass der Jung so entspannt ist. Wir eher weniger, aber richtigen Handlungsbedarf haben wir eben auch noch nicht gesehen bislang.

Der Wind schlaeft weiterhin. Einige Yachties nutzen die entspannte Lage, um ihre Vorsegel durchzulueften. Und wir nutzen die ruhige Phase, um das inzwischen doch etwas Bewuchs zeigende Unterwasserschiff zu saeubern. Und wo wir schon im Putzwahn sind, bekommt die Edelstahlreling auch grad noch ihre “Abreibung”. Zwei Jetskis drehen einen Kreis um uns, den Guide kennen wir schon, der kommt fast taeglich hier vorbei und begruesst uns immer — auf deutsch! Heute werden ein paar mehr Saetze gewechselt, wo genau wir her kommen will er wissen. Leider muss er schon wieder weiter, die Gaeste auf dem anderen Jet bekommen auf Englisch erklaert, dass wir aus Deutschland hierher gesegelt seien. Wir vernehmen noch ein staunendes “really” dann sind sie auch wieder entschwunden, angenehm langsam.

Im Sueden grummelt es immer noch unheilvoll aus einer dunkelgrauen Wolkendecke, irgendwie fuehlt sich alles bleiern an. Nur die Strassenarbeiter, die auf dem schmalen Damm zur Peninsula mit lautem Palaver und Lachen ihre Arbeit verrichten, lockern die unwirkliche Ruhe auf. Die sind bestimmt heilfroh, dass sich die Sonne heute nicht allzuoft zeigt. Mit langen Hosen, langaermeligen Shirts, Muetzen und auch oft genug Tuechern um den Kopf gewickeltgraben sie Loecher in den Buergersteig, machen im maessigen Schatten einiger duerrer Divi-Divi Baeume ihre Mittagspause und winken uns froehlich-lachend zu, wenn wir vorbei kommen. Gut gelaunt ertraegt sich eben alles einfacher, auch die muehsame Strassenarbeit.

Am ganz spaeten Nachmittag wird von der 1-woman-Crew Handlungsbedarf signalisiert: bitte einmal Anker auf und ein paar Meter weiter wieder runter. Der Wetterbericht kuendet von schwachen Winden aus Sued bis Sonntagabend. So lange moechte Frau dem Motorboot dann doch nicht auf Tuchfuehlung nahe kommen. Dem Kaeptn ist ebenfalls unwohl bei der Naehe und so geschieht es, “na ja” wird umgeankert. So gefaellt uns das — fuer den Momentund den herrschenden Wind — jedenfalls schon bedeutend besser! Friede senkt sich ueber den Ankerplatz, Durchbrochen vom wieder einsetzenden Windgenerator, von einigen startenden und landenden Urlaubsbombern, vom froehlichen Gekreisch im Wasser plantschender Kinder, von Bingo-Bongo-Trommel-Musik von der etwas erhoeht gelegenen “Schule” und vom Pirili der bunten Voegel (deren Name ich immer wieder vergesse, Topiol oder so aehnlich).Und nicht zu vergessen: das sonore wummern wuchtiger V8-Motoren in SUV’s oder gigantischen Pick-Up’s, die ihrem Zuhause respektive dem Curacao Yacht Club zustreben. Einem entspannten Abend auf dem Vordeck steht nichts mehr im Wege!