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Mitbewohner: dieser Baby-Gecko hat sich irgendwie an
Bord geschlichen und huscht jetzt immer ganz unvermutet irgendwo im Cockpit rum.
Angeblich ernähren sich die Tierchen von Moskitos …. hmm, ob er das schon weiss??
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Vertraut und doch neu: unsere Aussicht vom Ankerplatz

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So schöne Häuser stehen hier …. und meistens leer, unbewohnt.Die “Weihnachtsbeleuchtung” in den Palmen geht trotzdem jeden Abend pünktlich zum Dunkelwerden an und vermittelt uns das Gefühl von “es ist jemand da”. Ist aber niemand da. Definitiv nicht.

Ja, es ist ein gutes Gefuehl. Ein Gefuehl von Freiheit, vom wahren Fahrtenseglerleben, von Unabhaengigkeit (wenn man mal vom Anker absieht). Genau, richtig geraten: wir liegen wieder vor Anker. Na ja — nomen est omen –ja nicht so wirklich. Dank unserer mittlerweile ganz guten Verbindungen zu den ortsansaessigen Seglern koennen wir die Mooring einer gerade nicht anwesenden niederlaendischen Yacht nutzen. Will, der gute Geist aus der Kimakalki-Marina, hat das fuer uns geklaert und so ziehen wir also heute bei Hochwasser frohen Mutes Richtung Ankerfeld. Das ist an dieser Stelle klein, aber fein, der Seitenarm ist hier sehr schmal und gibt nur wenig Ankerplaetze her. Die sind dafuer sehr geschuetzt und extrem ruhig, das Wasser ist herrlich fuer die Abkuehlung zwischendurch oder das morgendliche Bad.

Was ich heut gefruehstueckt habt? Das uebliche, Broodje Kaas, Koffee……kann ja nicht immer jammern. So schlimm ist es ja auch nicht, dass wir jetzt wieder fuer alles und jedes das Dinghi benoetigen. Das wir nicht mal spontan einen Schnack mit den netten Stegnachbarn halten oder mit Ko, dem Pirat, ein kaltes Bierchen zischen koennen. Das wir kein Wifi mehr an Bord haben (weil wir immer noch keine entsprechende SIM-Karte gekauft haben, immerhin konnten wir zuletzt auf gleich zwei freie WLAN-Netze zugreifen?) .

Alles hat seine Zeit, die Marinazeit ist jetzt jedenfalls erstmal vorrueber. Und das Ablegen geht erstaunlich gut. Wind fast von vorn statt wie sonst press von der Seite. Nur das hintere, schmale Solarpaneel kommt dem Dalben bedenklich nahe. Alles geht gut, wir sind raus.3.50 Meter Wasser unterm Kiel, Tendenz zunehmend. Der Kaeptn peilt die Mooringboje an. Ob wir die wohl von hier anliegen koennen? Einen grossen Bogen um die Nachbarschiffe wollen wir vermeiden, wissen wir doch nicht genau, wie schnell es dahinter flach wird. Und flach wird es, das ist gewiss.

Der erste Versuch geht daneben, im wahrsten Sinne des Wortes. Das ich aber auch so kurze Arme hab ….. 50 cm laenger, go-go-Gajetto …. nix da, Chance gehabt, Chance vertan, neuer Anlauf.Das uebt. Und dieses Mal haelt der Kaeptn weiter vor,der Haken faengt die Schlaufe, holt sie hoch,ich packe zu — Mist, wieder keine Handschuhe an, ich lern aber auch nicht dazu. Nur die Harten kommen in’ Garten.

Der Kaeptn hechtet heran, gemeinsam wird ein Festmacher durch die Mooringleine gezerrt, boah ….ganz schoen Zug drauf …..schoen ist was anderes aber Hauptsache erstmal fest. Den Rest tuedeln wir dann vom Dinghi aus zurecht. Wobei der Kaeptn mal wieder sehr gekonnte Pirouetten hinlegt und ich schon fuerchte, das Dinghi kentert wieder mal, dieses Mal aber nach hintenueber.Schneller Check: die Brille ist am Band, das Handy liegt wohlverwahrt im Schiff. Wenn er jetzt reinplumpst, haelt sich der Schaden wohl in Grenzen. Aber gewandt wie der Kaeptn ist, biegt er sich gekonnt wieder zurueck und alles bleibt im Lot. Bestimmt ne super Show-Einlage — von ferne betrachtet.

Wo er schon mal mit der Gummiwutz unterwegs ist, stattet er den direkten Nachbarn grad noch die Anstands-Vorstellbesuche ab. Kurz und schmerzlos, alle sind irgendwie schwer beschaeftigt, da bleibt keine Zeit fuer langes Palaber. Auch gut, koennen wir das Sonnensegel drauf machen und auch sonst alles verraeumen, Festmacher, Fender. Das Schiff ist irgendwie zu klein fuer das ganze Geroedel. Oder haben wir so viel Geroedel, weil das Schiff zu gross ist???

Jetzt schwanken wir jedenfalls wieder sanft und leicht hin und her, wie ein Halm im Wind. Mit vertrauter und doch wieder etwas veraenderter, neuer Aussicht auf die tollen und meist unbewohnten Haeuser an Land. Unser Lieblings-Ankerplatz. Es ist ein gutes Gefuehl, wieder hier zu sein. Definitiv.