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Auf dem Weg zur Marina: die Wurzeln der Baeume bilden fast schon eine Wand.
Unglaublich, dass kein Baum umfaellt.

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Zuckerrohrsaft - frisch aus der Presse

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Obst- und Gemuesemarkt

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Das Schoelcher Museum

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Kunstvolle Wandbemalung in Pointe a Pitre

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Zuckerrohrfelder - soweit das Auge reicht. Na fast, mit meiner Sehstaerke ist es ja nicht mehr so weit her

15.04.2015 — Ab in die Grossstadt

Vom beschaulichen Deshaies nach Pointe a Pitre. Damit unsere grande dame sich gebuehrend ausruhen kann, findet diese Fahrt mit dem Autobus statt. Wir lieben das, man sieht was vom Land, ist unter Einheimischen und muss sich nicht auf den Verkehr konzentrieren. Hier auf Gouadeloupe fahren richtig grosse Busse und der allgemeine Zustand der Strassen ist recht gut. Gefahren wird wieder auf der — fuer uns — richtigen Seite: rechts und irgendwie ist alles vertraut, haelt doch auch dieser Bus an so ziemlich jeder “Milchkanne”. In aktuellen Fall sind das vor Regen schuetzende richtige Haltestellen, mit Hinweisschild und Haltebucht.

Links abgeerntete Zuckerrohrfelder, rechts noch in voller Pracht stehende, voraus eine Wiese mit grasenden Rindern. Waren Nevis, St. Kitts und auch Montserrat von Ziegen und Schafen bevoelkert, so dominieren hier eindeutig die Rindviecher. Im Herdenverband auf grossen Weiden oder als Solisten irgendwo angepflockt. Sehen schon anders aus wie die in Europa. Zu nahe kommen moechte ich da keinem der Tiere. Der Zuckerrohranbau hat hier auf Gouadeloupe noch eine bedeutende Rolle und gerade werden einige Felder abgeerntet. Rum wird natuerlich auch hier daraus gemacht, aber auch Essig. Der dann mit verschiedenen Aromen wie Ingwer oder Ananas verfeinert und in kleine Flaschen abgefuellt wird. Das ist was fuer mich und der Kaeptn rollt mit den Augen. War er doch froh, dass ich gerade erst die letzten Restbestaende aus Deutschland erfolgreich “vernichtet” hatte. Tja, zu frueh gefreut.

Kurven, hoch, runter, Ausblicke auf die Kueste und die vorgelagerten kleinen Felsen eroeffnen sich uns. Grand Anse, eine wunderschoene Sandstrandbucht. Etwas weiter der naechste Sandstrand, ganz dicht an der Strasse und fast menschenleer. Hah, ein paar haben sich doch hierher verirrt. Auf der anderen Strassenseite ziehen sich feine Wohnhaeuser in gepflegten Gaerten den Hang hinauf. Schon was feines, so ein Strand fast direkt vor der Tuer. UEberhaupt ist die Insel zumindest in dieser Region stark besiedelt, der Bus faehrt fast uebergangslos von einem Ort in den Naechsten. Und ganz oft passieren wir Einkaufszentren mit Bau-, Super- und Moebelmaerkten. Grosse Apotheken, Autohaeuser, Holzhaendler — irgendwie alles, was der Mensch so braucht oder glaubt, es zu brauchen. Grosse Werbetafeln verkuenden vom neuesten Peugeot 308, der hier fuer unter 18.000 Euro zu erwerben ist. Eine andere Automarke offeriert 3.000 Euronen Preisvorteil und auf der naechsten wird das neueste Samsung Handy angeboten. Im Kontrast dazu stehen die zahllosen kleinen Strassenstaende, an denen meist Obst und Gemuese verkauft wird. Von einem Grillstand zieht erst Rauch, dann leckerer Grillduft in den Bus.

Der Bus fuellt sich von Haltestelle zu Haltestelle und die dunkelhaeutigen Einheimischen sind ganz eindeutig in der UEberzahl. Eine franzoesisch gepraegte Insel und doch sehr karibisch. Fuer uns eine gelungene Mischung und so fuehlen wir uns auf Anhieb wohl hier auf Gouadeloupe. Auch wenn gerade mal wieder eine Regenwolke ueber uns hinweg zieht.

Pointe ? Pitre ist nach 40 Kilometern erreicht. Am Stadtrand die uniformen, quadratisch-praktisch-gar nicht guten mehrgeschossigen Einheitsplattenbauten ? la Fronkreisch. So wie man in so vielen Staedten in der Pheripherie sehen kann. Abstossend, haesslich, Massenhaltung der Spezies Mensch. Unweit des Busbahnhofes gibt es auf einem freien Platz am Faehr- und Containerhafen einen Markt mit dem ueblichen Durcheinander an Essbarem und Kleidung oder sonstigem Tand. Ein paar Strassen weiter, auf einem Platz steht dann die eigentliche Markthalle. Die nur aus einem Dach auf Saeulen besteht und locker, luftig und schoen wirkt. Vorher aber passieren wir noch das Museum Schoelcher. Museen reizen uns ja nicht so unmittelbar und eher auf den zweiten oder dritten Blick. Oder wenn es gar zu heiss ist, um draussen rum zu rennen (was wir oft genug machen). Also bleibt es auch hier beim fotografieren und von aussen anschauen. Auch die Nachbarhaeuser sind sehenswert. Zu bloed, dass die Speicherkarte der Digicam noch im Laptop steckt ….. muss also das Handy herhalten.

Quer ueber den Markt, noch ein kleinerer Markt, vorbei am Hafenbecken. Grosse Doraden liegen auf einem Tisch direkt an der Pier. UEber die das Wasser schwappt, so hoch steht es hier gerade. Die erfolgreichen Fischerboote liegen direkt hinter den kleinen Staenden. Der Fisch wird wohl wirklich frisch sein. Wir tauchen erneute ein in das Strassengewirr, passieren eine weitere Bushaltestelle und wandern unter der sengenden Sonne eine stark befahrene Strasse. Die Autos stehen hier in so einer Art Dauerstau, es geht nur im Schritttempo voran. “Hafenrandgebiete sehen irgendwie ueberall auf der Welt aehnlich aus”. In diesem hier schimmert ein filigranes Gebaeude von der Waterkant zu uns herueber. Es wird ueberall fleissig gebaut, auch die Strasse wird erneuert. Was wohl die ganzen Damen hier machen, die vor jedem Haus und meist zu zweit auf Stuehlen im Schatten der Veranden sitzen? Zwei Doofe, ein Gedanke: ob das wohl Damen des horizontalen Gewerbes sind???? Moeglich waers, die Bars vor denen sie sitzen, sehen jedenfalls nicht gerade einladend aus und sind auch meist geschlossen. So eine Art Herbertstrasse der Karibik? Aber vielleicht tun wir ihnen auch einfach nur unrecht. Egal. Baustellenumrundung, es riecht schon wieder so lecker aus einer kleinen Holzbude. Die meisten der schlichten Holzhaeuser wirken verlassen oder schuetzen sich schlicht nur mit verschlossenen Laeden gegen die Sonnenstrahlen. Wer weiss das schon? Ein grosses, modernes Universitaetsgelaende, eine Baumwurzelwand, ein grosser Kreisel