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Wieviele Stunden, Tage vertroedeln wir? Mit Nichtstun, gruebeln, doesen, lesen? Koennte man in der Zeit nicht irgendwas etwas sinnvolles, nutzbringendes machen? Aber wuerde ein Sonntag in Deutschland nicht aehnlich aussehen? Waere er nicht auch angefuellt mit suessem Nichtstun, sich dem Tag hingeben? Ich stehe an der Reling und stelle mit Erstaunen fest, dass da unten auf dem Sandboden ein Seestern liegt. Gross schaut er aus. Der Kaeptn steigt ins Wasser und ganz viele Fische flitzen heran, umschwaermen ihn. Alles “Frauen”??? Oder Piranhas?? Die sich auf Beute freuen? Wohl kaum in diesen Gewaessern. Neugierig sind sie trotzdem, die relativ kleinen Meeresbewohner. UEber uns woelbt sich ein bayrisch blau-weisser Himmel, mit Tuffwolken. Etwas weiter draussen ankert eine Megayacht. Die kommt uns doch sehr bekannt vor. Ist das nicht ….??? Ein Blick ins Internet bestaetigt die Vermutung: es ist die Athos, eine 203 Fuss lange wunderschoene Segelyacht, ein Hoek-Schooner. Zum ersten Mal nebeneinander geankert 2012 auf Alderney und Guernsey. Und jetzt liegt sie hier in der gleichen Bucht wie wir. Wo solche Schiffe wohl ihren Werftaufenthalt absolvieren? Oder muessen die nie raus an Land? Ist da immer alles tippitoppi und perfekt? Vollgepackt mit Technik soll sie sein, die Athos. Die groesste Segelyacht in Privatbesitz.

Wir dagegen quaelen uns mit dem klaeglich scheiternden Versuch, unser Ruderblatt einen laeppischen Zentimeter anzulupfen. Damit ein paar Schrauben irgendwo in den Tiefen der hinteren Backskiste in was auch immer gedreht werden koennen. Klappt nicht. Dafuer ist die dafuer verwendete Leine an einer Stelle angescheuert. Also kommt der Punkt auf die To-Do Liste fuer den naechsten Werftaufenthalt.

Der Seestern ist weiter gewandert auf dem Meeressand. Die Fische haben sich wieder unter den schattigen Schiffsbauch verkruemelt. Ein erfrischendes Bad nehmen (brrrr, das Wasser ist echt kalt hier), trocknen in der Sonne auf dem Vorschiff — der Gennaker ist weich und bequem. Sanft schaukelt naja auf dem tuerkisfarbenen Traum; schwingt an gut 30 Metern Ankerkette ganz weich hin und her. Ein Hubschrauber knattert ganz tief ueber die Bucht hinweg, zieht einen weiten Kreis. Nichtstun kann so schoen sein und abwechslungsreich. Sonn-Tage in der Karibik.