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Sandy Island - sieht so nah aus, ist es aber nicht

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Markierung der Fahrrinne für die Fähre, Markierung für den No-Anchorage-Bereich

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Customs und Immigration (hinten links) und Strandtoilette (vorne rechts)

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Och ja, nettes Häuschen mit traumhaft schönem Blick auf die Bucht

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Hier wird sogar der Käptn zum Strandläufer
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Glasklares Wasser am Strand von Sandy Ground

Gestern ausklariert, heute soll es ohne Fruehstueck gleich losgehen. Nach Anguilla. Der Wind hier in der Marigot Bay hat ordentlich aufgefrischt, pustet uns mit deutlich ueber 20 Knoten auf den Bug, macht die Ueberfahrten mit dem Dinghi an Land zu einer extrem feuchten Angelegenheit — und das nicht innerlich! Regenwolken haengen ueber den Bergen von St. Martin und machen uns den Abschied leicht.

Raumschots nur unter Genua segeln wir Anguilla entgegen. Leider geht das nur bis zur Inselspitze. Dann muessen wir mehr an den Wind gehen. Die Wellen sind inzwischen auch hoeher geworden. Zum Glueck empfinden unsere Gaeste das als interessant und witzig.Wir werden von zwei Catamaranen ueberholt, die dann aber letztendlich doch nicht unsere Hoehe laufen koennen, aber trotzdem vor uns in der Bucht von Sandy Ground ankommen da wir eine vorgelagerte Flachstelle etwas grosszuegig umfahren, um laenger ohne kreuzen segeln zu koennen.

Die Jungs sind begeistert von dem kleinen vorgelagerten Inselchen namens Sandy Island. Das schaut aber auch kitschig-schoen und bilderbuchmaessig karibisch aus dem bewegten Wasser. Weisser Sand mit Palmen drauf. Ein Nichts von Island und trotzdem faszinierend. Dann liegt auch schon die Ankerbucht vor unserem Bug. Jeh, ist die klein. Das sie nicht zu den groessten zaehlt, war mir schon klar; aber so klein….!?! Nutzt ja nix. Wir schieben uns an ominoesen weissen Markierungsbojen vorbei und zwischen die Ankerlieger. Max sagt die Meterzahlen vom Echolot an, der Kaeptn dirigiert mal einen Meter nach links, mal nach rechts. Dann faellt der Anker. “Kommen wir dem Motorboot da nicht zu nahe?” Sascha aeugt skeptisch zu unserem Nachbarn an der Backbordseite. ,Passt schon’ wird er beruhigt. Und es passt gut. Wir liegen gut frei von der Zufahrtsrinne zum Faehranleger und zu den Nachbarn. Kurze Zeit spaeter meint ein franzoesischer Chartercatamaran “da geht noch was” und quetscht sich vor uns. Die skeptischen Blicke des am Bug wachenden Skippers werden sorgsam ignoriert, der Cat bleibt an Ort und Stelle. Na ja, so eng ist es auch wieder nicht, taeuscht ja oft, die Perspektive.

Fruehstueck oder gleich ins Wasser? Wir entscheiden uns fuers Fruehstueck, die Jungs wollen testen, ob man auch ohne eine Stunde Wartezeit nach dem Essen schon ins Wasser gehen kann. Man kann! Und man taucht bzw. schnorchelt gut. Die pflichtbewussten Bootseigner eilen derweil an Land, Customs und Immigration stehen an, sind am Nachmittag von 13 bis 16 Uhr praesent und empfangen uns mit geballtem weiblichen Charme: gleich 4 Beamtinnen sitzen in dem grosszuegigen, schattig-dunklen Raum, strahlen uns an — “Welcome to paradise”. Ein- und Ausklarieren in einem? Shure, wir koennen die Papier schon mal ausfuellen, aber trotzdem muessen wir zum ausklarieren nochmal unsere Aufwartung machen weil wir nicht innerhalb von 24 Stunden wieder ausreisen wollen. Bei Dame 1 fuellen wir die Formulare aus, beantworten ein paar Fragen, erzaehlen aus unserem bewegten Leben und wandern dann zu Dame 2. AEhnliches Prozedere, Stempel auf die Formulare, 5 USD zahlen wir (irgendwie fuer die Passenger) dann nochmal zu Dame 3. Die knoepft uns unser Ausreisepapier von St. Martin ab und traegt uns auf einer Liste ein. Verwunderte Frage: “ist your own boat?” Und was denn mit dem Boot passiert, wenn wir nach St. Martin zurueck gehen. Nochmal Ver- und Bewunderung ueber die weiteren Ziele Martinique und Curacao. “Enjoy the paradise”. Das werden wir. Und wandern gleich schon mal den Strand entlang, der wahrhaft paradiesisch links und rechts vom Dinghi-Steg liegt. Feinpudriger weisser Sand, klares tuerkisfarbenes Wasser, Strandbuden, Bootsverleih, ein paar Wohnhaeuser mit Blick auf die Bucht, kleine Fischerboote nah am Strand und dahinter die ankernden Yachten; am commercial Pontoon legen eine Faehre und ein kleines Frachtschiff an, sehr nahe kommt letzteres dem seichten Wasser am Strand. Wahrhaft paradiesisch! UEber der relativ und gleichmaessig flachen Insel haengt kaum ein Woelkchen, die Bucht ist relativ windgeschuetzt. Wir liegen hier deutlich ruhiger wie gestern in der Marigot Bay.

Zurueck an Bord bekommen wir begeisterte Berichte von der Unterwasserwelt, von gesichteten Schildkroeten. Erfahren, dass unser Anker supergut eingegraben ist und wir mit Abstand die meisten Meter an Kette draussen haben; dass rechts von uns eine Toilette auf dem Meeresgrund liegt und dass die Fahrt hierher sich definitiv gelohnt hat.Welcome in Paradies, welcome on Anguilla. Karibik wie im Reiseprospekt.