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Ganz klein und unscheinbar liegt unser Schiffchen in der Bucht von Le Marin (siehe Pfeil). Der dicke Pott liegt in echt viel weiter weg von uns. Die Perspektive macht’s halt - wie so oft :-)

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Friedhof von Le Marin

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Kirche in Le Marin - mit Palmen und gerade in Renovierung

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Steiler Aufstieg zur Kirche.

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Oldtimer - Dieser R4 Savane laesst des Kaeptns Herz hoeher schlagen: “Das war ein geiles Auto”

Martinique

Ein Kreuzfahrtschiff, kein so grosses aber doch schon beeindruckend fuer die Bucht — steuert Le Marin an. Der wird doch nicht?? Nein, er wird nicht bis zur Marina durchfahren, aber er ankert in der inneren Bucht, rechts vom Zufahrtskanal. Schon beeindruckend, den Mini-Klotz da so liegen zu sehen.

Rings um die bucht reiht sich Huegel an Huegel. Gruen, bewaldet oder mit Wiesen durchsetzt. Die Haeuser dagegen draengeln sich alle in der Naehe der Marina aneinander und der alte Kern Le Marins duckt sich hinter der Kirche und liegt versteckt hinter einem kleinen Huegel. Steile Gassen geht es hinauf zur Kirche. Vom Vorplatz hat man einen fantastischen Blick auf die Bucht. Reich scheint der Ort ehemals nicht gewesen zu sein. Mal abgesehen von dem Areal rund um die Marina stehen hier eher schlichte, einfache Haeuser, die trotzdem (oder gerade deshalb) ihren Charme haben.

Zu Fuessen der Kirche St. Etienne (ebenfalls sehr schlicht, allerdings auch gerade in einer Renovierungsphase) liegt der Friedhof. Mit ehemals prachtvollen, heute etwas schief haengenden Grabstaetten. Die Plastikblumen werden vom tagsueber ewig wehenden Wind ueber das ganze Areal verstreut. Eine Madame mit grossem Strohhut weist mir durch das Labyrinth an Grabstaetten den Weg zurueck zur Kirche. Parlez vour francais?? Non, eher nicht. Aber sie spricht etwas englisch, den Rest machen Haend und Fuess. Geht alles. Irgendwie. Und mit einem freundlichen Laecheln sowieso.

Der Kaeptn wartet in einer kleinen Baeckerei auf die erkundungsfreudige Crew. Schluerft einen Espresso aus einer wirklich kleinen Tasse und schielt begehrlich auf die Backwaren. Die sind aber schon arg droege. Pat? Banane hoert sich toll an, schmeckt auch nicht schlecht, bleibt aber kruemelig in des Kaeptns Halse stecken. Grosse Augen schauen mich vorwurfsvoll an; ich haett ja auch gleich noch einen Kaffee ordern koennen …. schlechte Crew.

Wir schlendern zurueck. Vorbei am kleinen Markt in dem vorwiegend Obst, Gewuerze und Tand fuer die Touristen verkauft werden. Davor sind kleine Pavillons aufgebaut und eine Band spielt etwas schraege Toene. Da ist der Haendelbratstand gegenueber schon deutlich anziehender. Aber an Bord wartet frisches Gefluegel auf den Verzehr. Seufz, der Kaeptn fuegt sich in sein Schicksal. So schiebt halt jedes Crewmitglied seinen Frust; die Dame weil im Bootsladen soooo viel schoenes Anziehbares feilgeboten wird und der Kaeptn wegen entgangener kulinarischer Genuesse. Dazu der ganze Hickhack mit der vermaldeiten Ankerwinsch. Das schlaegt schon mal auf die Stimmung an Bord, da werden schon mal Teller und Glaeser etwas haerter auf den Tisch gepackt und gehaessige Fragen gestellt. Ob ich denn ueberhaupt merke, wieviel Zeit ich mit schreiben “vertue”. Aha, vertane Zeit ist das also. Das werd ich mir merken.Und die Schreiberei einstellen. Sofort. Und fuer mindestens einen Tag ….. Der mich vom schreiben abhaelt, der muss erst noch geboren werden! Aber etwas Strafe muss/soll schon sein. Bin gespannt, wann ihm auffaellt, dass keine Berichte mehr auf der Website zu lesen sind.

Der Espresso und ein Telefonat mit dem heimischen SVB haben den Skipper jedenfalls den Entschluss fassen lassen, die hier in Le Marin angebotene Lofrans-Ankerwinsch zu erwerben. Und so geht es zurueck in den Bootsshop, die Kaufzusage abgeben. Ratzfatz sind ueber 2000 Euronen via Kreditkarte vom Konto abgebucht. Puuuuuhhhh, soviel Geld. Aber nutzt ja nix. Ankern ist einfach auch ein Stueck Lebensfreude unter Segeln fuer uns. Jetzt muss die vorhandene Winsch noch fuer unsere Beduerfnisse umgebaut werden. D.h. ein 24V Motor ersetzt den originalen 12Volt Antrieb. Und die Kettennuss muss ebenfalls geaendert werden. Fahren wir doch eine DIN 766 Kette spazieren und die hat — wie wir gelernt haben