IMG_2829Bequia.JPG
Bequia - herrlich klares Wasser. Wir ankern auf etwas über 5 Metern Wassertiefe

IMG_2816komp.JPG

Bequia - pünktlich zum Sonnenuntergang liegen wir vor Anker - schön weit draussen
IMG_2815komp.JPG
Sinnvolle Beschäftigung unterwegs: telefonieren, sonnen …

IMG_2807komp.JPG
Union Island

IMG_2801komp.JPG
Union Island - Ankern in Sicht- und Hörweite eines Riffs. Sehr eindrucksvoll und nix für meine
schwachen Nerven

IMG_2774komp.JPG
Union Island

IMG_2768komp.JPG
Union Island ….. ohne Worte

Dimensionen.JPG
Bequia - in der Bucht tummeln sich auch zahlreiche “Kreuzfahrtschiffe” der kleineren, aber immer noch
eindrucksvollen Kategorie

Customs Union Island.JPG
Union Island - Alles im grünen Bereich im Customs-Office

Der Tag nach der Reibekuchen-Orgie beginnt mit viel Wind und einer Ankerwinsch, die 10 Meter vor dem Kommando “Anker frei” den Aufwaertsgang blockiert. D.h. eigentlich blockiert nix, es rutscht eher durch. Was jetzt nicht gerade foerderlich ist fuer das Ketten-aufwaerts. Also basteln die Maenner eine Leine an die Kette und winschen dann mit der Genuawinsch Meter fuer Meter Kette an Deck. Der Anker haengt derweil irgendwo unten im Wasser und wir muessen sehen, dass wir erstmal vom Riff vor uns frei kommen. Und da sind ja auch noch die lieben Nachbarn: rostige, von Seevoegeln okkupierte Fischerboote zur Rechten, eine grosse blitzblanke Ketsch zur Linken. Nix wie weg. Doch wohin? Die Fahrrinne ist auch nicht megabreit, ein Wrackteil linst mahnend-warnend neben einer Steinmole aus dem Wasser, und raus soll ich (noch) nicht. Gute Gelegenheit zu testen, wie das mit unserem Schiff klappt, mit dem Heck im Wind zu liegen. UEbungsstunde also fuer mich am Ruder. Dem an der Winsch arbeitenden Rainer schwillt der Bizeps und rinnt der Schweiss. Saunafeeling pur. Aber immerhin von Erfolg gekroent: 42 KG Anker rutschen in die vorgesehene Halterung. Etwas verdreht kommt er hoch, aber der Bootshaken richtet es wieder mal. Endlich koennen wir auslaufen.

Segel setzen, die erste Meile geht es vorm Wind an Union Island entlang, dann geht es auf Kurs Bequia und wir laufen unter Genua und Gross einen Am-Wind-Kurs. Das uebliche Startgezicke beginnt: Fahrt aufnehmen (unwillig und traege), anluven (damit wir ja nicht zu schnell werden), langsam werden, Segel fast zum schlagen bringen, wieder abfallen, von vorne. Ich gucke mir das 5 Minuten an, dann verliere ich die Geduld mit unserem 2. Steuermann und uebernehme selbst. Das klappt besser und mit Geschwindigkeiten von 4,8 bis zu 7,2 Knoten Fahrt (je nach Windeinfall und Staerke) rauschen wir durch die karibische See. Das gefaellt auch unseren Sauerlaender Gaesten. Man(n) sonnt sich, liest, telefoniert oder verzieht sich gar zum Vormittagsschlaefchen in die Vorschiffskoje.

Mayreau, Canouan, Mustique — alle bleiben unbeachtet an Steuerbord liegen. Unser Tagesziel heisst Bequia. Mit einer defekten Ankerwinsch wollen wir keine haeufigen Ankermanoever fahren. Vor den oft ebenfalls vorhandenen Mooringbojen warnt Mr. Doyle in seinem Guide eindringlich, sodass diese Moeglichkeit fuer uns nicht in Frage kommt. Einmal mit einer Mooringboje spazierenfahren reicht uns. Zum ersten Mal kurve ich durchs Ankerfeld auf der Suche nach moeglichst wenig Wassertiefe mit viel Raum um uns herum. In der Bucht vor Port Elisabeth kein grosses Problem. Auf 5,20 faellt der Buegelanker und fasst sofort. Hinter uns ist nur noch das weite tuerkisgruene karibische Meer. Perfekt!

Perfekte Lage auch fuer die naechtliche Geburtstagsparty. Wir feiern mit lauter Musik und nach einem ueppigen Bratkartoffelmahl (mit Gurken, rote Beete, Schinken, Ei) in Rainers 60. Geburtstag hinein. Die Sauerlaender Jungs schwelgen in Erinnerungen aus ihrer Jugendzeit, mir wird ganz schwindelig von den vielen Autos, die sie gefahren haben — mal mehr, mal weniger lange. Und wir lachen herzlich ueber all die Anekdoten und “Gestaendnisse”, die da zu Tage kommen. Der Kaeptn huepft entfesselt in der Pantry rum und kreiert einen Spezial-Geburtstagskuchen. Mit internationalen Zutaten wie deutschem Zuckerruebensirup, spanischem Honig, brasilianischen Rosinen, karibischem Rum entsteht eine suesse, runde Koestlichkeit, die puenktlich um Mitternacht mit einem aus sechs Teelichtern bestehenden Kerzenkranz kredenzt wird. Die Musik wird lauter, die Doennekes sind noch lange nicht erschoepft, aber wir! Einen Scheidebecher noch, dann verziehen wir uns in die Kojen.