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Die eine(n) sind in der Frueh zum Tennis verabredet, die anderen streben einem Krankenhaus zu. 6:45 Abfahrt hat Ulli angedroht. Und wir stehen parat, schon vor der Zeit. Ein Blick in den Stadtplan von Port of Spain hat ergeben, dass es in einer Strasse direkt am St. George V Platz (hier sind die von Ulli angestrebten Tennisplaetze) auch ein Krankenhaus geben muss. Also nix wie hin und die Gunst der Leihwagenstunde voll ausgenutzt.

Praktischerweise ist das Hospital direkt gegenueber der Tennisanlagen.Wir sind die ersten Patienten in der Notaufnahme und werden wahrscheinlich nicht nur deshalb sehr freundlich behandelt. Muede ist das Personal allerdings auch etwas. So schlaeft doch der schon etwas aeltere Wachmann am Emergency-Eingang schon mal auf seinem Stuhl ein und auch der junge Mann am Schreibtisch, der die Patientendaten erfasst und die Abrechnung macht, legt mal kurz den Kopf auf den Tisch. UEber allem laeuft in einem modernen Flachbildschirm die daily soap. Bequeme Couchen und Sitze laden zum verweilen ein, es wird Wasser, Tee und Kaffee gereicht. Fehlt eigentlich nur noch das Gebaeck …. Eine Rampe weiter oben geht es derweil hinter blauen Vorhaengen zur Sache. Dr. Kumar und Dr. Bocaje kuemmern sich ruehrend um den Kaeptn. Den plagt jetzt schon seit fast einer Woche das Fieber, er ist ungewohnt schlapp und muede. Chikungunya argwoehnen hier. Ein von Moskitos uebertragener Virus, dem Dengue-Fieber aehnlich. Der Bluttest kann das nicht bestaetigen. Dafuer wird ein zu hoher Insulinwert festgestellt und dehydriert ist er, der Mann. Kein Wunder. Was da letzte Nacht rausgeschwitzt wurde, das kann kein Mensch trinkend nachfuellen!Also ab auf die Liege und Tropf an. Blutdruck normal, Temperatur immer noch zu hoch. Ich vertreibe mir die Wartezeit mit Zeitschriften und einem zu starken Kaffee, bin froh ueber die von Ulli flugs entliehene leichte aber langaermelige Strickjacke. Die (also Ulli, nicht die Jacke) ist schon frueh mit ihrer Tennisstunde fertig, muss aber den Leihwagen auch schon bald wieder zurueckgeben. Wir werden schon mit einem Taxi irgendwie wieder zurueck kommen, keine Bange. Sichtlich erleichtert macht sie sich von dannen, boah ist das kalt hier drin! Klar, ihre Jacke waermt ja auch mich.Dann sind auch wir entlassen. In der Apotheke nebenan sollen wir noch Tabletten holen und am Montag wieder erscheinen. Da wir die Medikamente bar bezahlen, muessen wir noch einmal ins Krankenhaus.

Der vermeintliche Geldautomat entpuppt sich als Kasse, an der die Patienten ihre Rechnungen begleichen muessen. Mit der Quittung geht es wieder zurueck in die Apotheke, deren Tuer nur nach klingeln geoeffnet wird. Dann stehen wir in der prallen Vormittagshitze und halten Ausschau nach einem Maxi-Taxi. Gelbe Streifen — das ist gut, fahren die doch in unsere Richtung .Leider nicht komplett. Nur bis zur Westwood Shoppingmall wird uns erklaert. Und dann? Umsteigen halt. O.k. sind wir wenigstens schon mal ein Stueck weiter.

An besagter Haltestelle und einer 6-spurigen Strasse stehen wir uns die Fuesse eine Weile platt. Irgendwann hab ich das System verstanden: Daumen Richtung Wasser heisst Richtung Chaguaramas, Daumen den Hang hinauf, heisst irgendwo da vorne rechts abbiegen. Aber irgendwie faehrt keiner in unsere Richtung und wenn, dann nur bis Carenage. Das bringt uns jetzt auch nicht wirklich viel. Ein Privatwagen haelt und nach kurzer UEberlegung faehrt er uns nach Chaguaramas, fuer 16TT. Das ist nur unwesentlich hoeher wie der Maxi-Taxi-Tarif. Und das ist es uns wert, nicht laenger in der Hitze an einer stark befahrenen Strasse rumstehen zu muessen.

Und so lernen wir also die Elisabeth-Street und das St. Clair Medical Centre kennen.