Natur pur — das soll es heute sein. Wir fahren begeistert die drei- bis vierspurige “Autobahn” entlang. Auf dem Seitenstre ifen grasen Ziegen zwischen weit verstreuten Muelltueten. Ein Gewerbegebiet reiht sich ans naechste, Ampeln lockern die Autobahn immer wieder malerisch und farbenfroh auf. Sonntag — die Geschaefte haben zum Teil geoeffnet. Insbesondere die grossen Shoppingmalls. Und von denen gibt es einige rund um Port of Spain. Entsprechend sind doch einige Autos unterwegs heute am Sonntag. Wir nutzen den geoeffneten grossen Drogerie- und Pharmazieshop zum Einkauf von Antimueckspray und zum Geldabheben. Denn ein Citizen-Geldautomat ist ebenfalls im Shop platziert.

Ohne grosse UEberlegungen faedeln wir uns wieder in den Verkehr ein. Das mit dem links fahren ist gar nicht so schlimm — wenn das Lenkrad auf der richtigen Seite ist, muss Frau gar nicht viel drueber nachdenken, wo jetzt und ueberhaupt. Die auch hier auf Trinidad zahlreich vorhandenen Schlagloecher stellen da schon eine andere Herausforderung dar. Und die Strassenbreite mit den teils tiefen Rinnen links vom Rand ebenfalls.

Abfahrt Arima. Auf einem Schild steht dieser Name zu lesen. Also nix wie raus. Etwas zu frueh, aber wir sind definitiv in Arimar. Das bewaehrte Navigatorenteam auf dem Ruecksitz rasselt die Strassennamen runter, leider finden wir keinen davon auf den Strassenschildern wieder. Mitten durch Arima geht es. “No entry” oder “Stop” . Waehrend der fette Pick-Up hinter uns wuetend hupt, fragen wir eine beleibte Lady nach dem Weg zum Asa Wright Nature Centre. Da die Strasse vor uns rechts runter wird uns bedeutet. Die Strasse fuehrt eindeutig bergab und aus Arima raus. Das kann nicht sein, befinden die Navigatoren. Also drehen und die Strasse wieder rauf holpern. Wie lange das die eh schon quasi nicht mehr vorhandenen Stossdaempfer wohl noch mitmachen?

Unerwartet gut finden wir die richtige Strasse, die steil den Berg hinauf fuehrt. Vorbei an kleinen Haeusern. Einbahnstrasse?? Ein Auto kommt uns entgegen, wir manoevrieren uns langsam aneinander vorbei. Dann geht es wieder bergab und auf eine breitere Strasse. Weit und breit kein Hinweisschild zu sehen. Sind wir hier richtig?? Wir sind. Ein kleiner Rennfahrer draengelt und grosszuegig will ich ihn vorbei lassen. Er stoppt auf unserer Hoehe, ob wir auch zum Asa Wright Centre wollen und ob das der Weg dorthin sei? Wir wollen und wir hoffen. ER hat ein Navi und das sagt, es sei die richtige Strasse. Angeber. Wir finden den Weg auch ohne Navi. Naja, fast. Geht doch nix ueber Beifahrer, die des Strassenkartenlesens maechtig sind!

Auf einer wieder schmalen, mal perfekt geteerten, mal halb weg gerutschten und holperigen Strasse erreichen wir das Nature Centre. Die Fahrt fuehrt durch Regenwald und ist schon abenteuerlich-aufregend. Sooooo schoen! Das Asa Wright Nature Centre war ehemals eine kleine Farm, auf der Kakaopflanzen, Bananen und Kaffeepflanzen kultiviert wurden. Heute gibt es Gaestehaeuser aus Holz, das gemuetliche “Herrenhaus” wartet mit einer wunderschoenen Veranda auf, von der man einen traumhaften Blick ueber das Tal und den Regenwald hat. Kleine Voegel, Kolibiris und Insekten flattern vor dem Dach herum, trinken aus den fuer sie aufgehaengten Vogeltraenken, laben sich an den ausgelegten Obststuecken. Zwei Nutrias und eine Art Leguan schnappen sich am Boden ihren Anteil.

Wir nehmen an der 10:30 Fuehrung teil, die wir gerade noch so erreicht haben. D.h. der immer noch schwaechelnde NAJA-Skipper begibt sich auf einen bequemen Zweisitzer im Schatten der Terrasse. Hier laesst es sich gut aushalten und doesen waehrend wir uns mit dem Rest der Besuchergruppe auf den Pfaden des Regenwaldes tummeln. Voegel sehen wir waehrend der Tour eher wenige, hoeren kann man sie sehr gut. Und wir bekommen Laubschneide-Ameisenkarawannen zu sehen, skurril geformte “Ape-Traps” (Luftwurzeln), klopfen auf hohlen Baeumen der Gattung “wilde Muskatnuss” herum, die frueher (vor Facebook und Email) hier im Wald zur Kommunikation genutzt wurden. “Das ist der Nutmeg-Sound” — Uli kann sich nur schwer von der hoch aufragenden “Trommel” loesen. Die Blaetter einer anderen Pflanze kann man als Toilettenpapier oder Matratzengrundlage nutzen, die Blueten einer weiteren aehneln einer Ananas. Eine tagaktive Fledermaus flitzt wie wild ueber unseren Koepfen hin und her. Es soll vorkommen, dass sie sich in den Haaren der Besucher verfangen, auf der Suche nach Insekten. Fliegt die nicht schon verdaechtig tief ueber unseren Koepfen?? Insektenfallen stehen im Wald herum, Informationstafeln weisen auf die hier normalerweise zu beobachtenden verschiedenen Vogelarten hin. Die wir — wie schon erwaehnt — aber meist nur erahnen oder hoeren koennen. Fuer uns ungewohnte Laute. Ozelot und Guerteltier gibt es hier ebenfalls, aber die leben eher tief im Urwald, meiden die Menschen und die unmittelbare Naehe zum Nature Centre. Interessant ist die Tour trotzdem.Und die Voegel koennen wir ja oben an der Terrassenfutterstelle noch ausgiebig beobachten und fotografieren. Vor allem gibt es hier eine Staerkung fuer die von der anstrengenden Tour arg geschwaechten Besucher. Als optische Zerstreuung (das Auge isst schliesslich mit) koennen wir noch stilecht gekleidete richtige Vogelkundler beobachten, die mittlerweile die Terrasse bevoelkern und mit ihren Khakifarbenen Gewaendern einen Hauch von kolonialem Abenteuertum zu uns bringen.

Angenehme Temperaturen herrschen hier oben im Wald, das viele Gruen ist wohltuend fuers Auge und die Vogelstimmen schmeicheln dem Gehoergang. Was fuer ein Kontrast zu unserem normalen Leben, zur Chaguaramas-Bucht mit ihrem Wochenendhalligalli, lauter Musik, rauschenden Klimaanlagen oder brummenden Schiffsaggregaten. Ein Platz zum wohlfuehlen, ausspannen, abhaengen, den Blick im gruen auf Reise gehen und die Seele baumeln lassen. Man kann schon verstehen, was die Menschen damals bewogen hat, sich hier nieder zu lassen. Auch wenn es damals sicherlich weitaus beschwerlicher und unkomfortabler war, hier zu leben.

Voller Wissensdurst suchen die Damen dann noch das ausgeschilderte “Museum”. Leider endet die Suche unterhalb der Terrasse im Freien. Also Rueckfrage beim Personal: Die Treppe runter, die Tuer rechts. Da waren wir doch schon?? Die Tuer rechts fuehrt in die Damentoilette, netter Versuch! Wir lernen somit endgueltig: wenn jemand auf Trinidad links sagt, meint er rechts! Hier scheint eine leichte Rechts-Links-Verwirrung zu herrschen. Oder haben wir das auf Englisch vielleicht nur falsch gelernt??? Egal. Hinter der jetzt gefundenen Museumtuer verbirgt sich ein kleiner Raum mit Tierskeletten und getrockneten Regenwald-Insektenspezies.Aha. Haetten wir das also auch gesehen.

Uli zieht es noch zum “Clearwater Pool”, der etwas abseits vom Hotel liegt. Fuer einen Huepfer ins aufgestaute Bergwasser fehlt unserer Truppe allerdings die rechte Motivation und wir begeben uns auf die Heimfahrt. Schon komisch, die Talfahrt geht auch heute irgendwie viel schneller. Und auch zur Autobahn begeben wir uns ohne Umwege durch Arimar.

Den Sonnenuntergang gibt es dann mit Eiskaffee auf der Voodoochile-Terrasse. Es geht doch nix ueber ein komfortables Boot — auch wenn es an Land steht.

Noch mehr Fotos gibt es unter:


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Gefuehrte Tour oder freier Trail - beides ist moeglich im Asa Wright Nature Centre

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Affenleiter - diese Luftwurzeln winden sich von Baum zu  Baum und queren dabei auch schon mal die Wege, bilden skurrile Konstrukte

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