Monats-Archiv September, 2014

Dinghi in Not - Flussnot

Mit dem Dinghi in Seenot

…. geraet so mancher Segler hier auf den Fluessen. Wehe, wenn der Aussenborder versagt und man in der derzeit wieder starken Stroemung des Paraiba auf Muskelkraft und Paddel angewiesen ist. Dieses Mal hat es nicht uns erwischt (Gummiwutz ruht ja schon auf dem Vordeck), sondern einen Ankernachbarn. Einhandsegler und auch nicht mehr ganz jung, ankert er ziemlich weit entfernt von uns und auch noch ein gutes Stueck flussaufwaerts von der Trident.

So liegt unser Blickfocus auch nicht unbedingt auf ihm und seinem Schiff und ich schaue erst einmal in Richtung Marina und Faehrstrand, als ich lautes, anhaltendes Rufen vernehme.Komisch, weit und breit ist kein potentieller Verursacher zu sehen. Ein Blick zur Trident rueber, vielleicht will Rob mit uns Kontakt aufnehmen. Auch da nix zu sehen. Und ausserdem kontakten wir ja via Funkgeraet. Merkwuerdig.

Was ist das denn da fuer ein heller Fleck zwischen der Hallberg Rassy des Einhandseglers (Hugh oder so aehnlich ist sein Name) und der Trident? Das ist doch ein Schlauchboot und das wird mit Paddelkraft bewegt. Vielmehr versucht, zu bewegen. Den Hauptanteil an Vortrieb liefert das mit Macht ablaufende Flusswasser. Jetzt ist auch klar und deutlich “Help” zu vernehmen. Da ist jemand in Not! Die Trident meldet sich nicht via Funk. Dafuer sehen wir Rob und Shirley am Heck ihres Catamarans am Beiboot hantieren. Das andere Dinghi treibt immer mehr auf die Trident zu. Also wird man dort wohl mitbekommen, dass Hilfe benoetigt wird.

Dann sehen wir nix mehr. Das Trident-Dinghi loest sich vom Heck, faehrt zum Bug, verschwindet hinter den Ruempfen. Dann taucht ein Dinghi seitlich vom Catamaran auf, versucht gegen die Strom anzulaufen, geht wieder zurueck. Merkwuerdig, was geht da vor??

Rob erzaehlt uns die Geschichte spaeter: Hugh (nennen wir den Einhandsegler einfach mal so), geriet mit dem Propeller des Aussenborders in die Ankerkette. Ein Stift brach, der Aussenborder war nicht mehr einsatzfaehig. Zeitgleich wurde er von der Stroemung immer mehr abgetrieben, paddelte und geriet angesichts der Aussichtslosigkeit seiner Bemuehungen in Panik, trieb aber gluecklicherweise auf die Trident zu. Nervlich voellig am Ende war er noch nicht einmal in der Lage, sich an deren Ankerleinen festzuhalten, das Dinghi wurde unter die Trident gedrueckt und Rob konnte ihn erst am Heck auffangen.

Mittlerweile ist der Aussenborder wieder repariert und Beiboot und Skipper konnten wohlbehalten zu ihrem Schiff zurueck kehren. Wir anderen fragen uns allerdings besorgt, wie Hugh es schafft, mit dem grossen Schiff in Krisensituationen klar zu kommen, allein auf sich gestellt, wenn er bei dieser Aktion schon so panisch reagiert.

Regentag und Bordgespraeche

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Dialog der Crew an einem verregneten Abend in Jacare:

Bordfrau: “von mir aus koennen wir jetzt ins Bett - nachdem DU ja den Kuchen allein aufgegessen hast ….” Kaeptn: “gar nicht wahr, ich hab Dir auch was drauf gelassen (auf dem Teller)”

Brasilien und speziell Jacaré laesst uns nicht los. Der Mensch denkt, der Wettergott lenkt – in unserem Fall laesst er es weiter regnen und nach einem kurzen Atemholen des Windes auch diesen wieder staerker pusten. Immerhin liefert der Windgenerator somit ausreichend Strom fuer unseren Bordalltag am Anker. Die Solarpaneele haben derweil Urlaub und werden sauber geputzt.

Wir nutzen den Regen fuer eine Dusche an Deck – Werner vergisst leider, seine Brille vorher abzunehmen, die ist also auch gut geduscht. Und fuers abtrocknen erwischt er ein etwas muffelndes Handtuch, das eigentlich schon in die Waesche sollte. Leichte Erinnerungen an Buster, den Schnuffi, kommen auf.

Kaffee trinken, die Nachbarn beobachten, die mit dem Dinghi vom Landgang zurueck kommen und eiiigentlich um 13 Uhr starten wollten. Das wird wohl bei denen heute auch nix mit los fahren! Und es regnet und regnet und regnet.

Der Bordfrau ist langweilig. Also wird Abhilfe geschaffen. Mal schnell in einer Regenpause das Luk ueber der Achterkoje oeffnen und schon ist fuer Zeitvertreib gesorgt - wenn man (bzw. Frau) vergisst, es beim einsetzenden Regen wieder zu schliessen. Eine halbe Stunde spaeter sind zwei Kopfkissen, eine Bettdecke und die Matratze gut durchweicht. Alles wird dekorativ im Schiff zwecks Trocknung verteilt und das ganze hat so ein klein wenig Lagerambiente. Klar, dass die Schadensbeseitigungsversuche mit Fluechen und Selbstvorwuerfen begleitet wird. Nutzt aber nun auch nix mehr – wie war das mit „learning by doing“??

Dazwischen Wetterdaten abrufen, vergleichen, ueberlegen. Gut, dass wir noch Internet hier am Ankerplatz haben! Der Wind pfeift durchs Rigg, die Tide kentert und wir richten mal wieder unseren Bug Richtung Fluessmuendung. Seitenwechsel fuer die Wifi-Antenne. Was fuer ein grauer Tag, eigentlich zum in der Koje verbringen – aber die ist ja grad nicht benutzbar.

Reise Reise

Alle Zeichen stehen auf Abreise – nur das Wetter spielt nicht mit! Der gestrige Tag war schon extrem ruppig hier am Ankerplatz. Seekrank werden vor Anker? Kein Problem heute. Naja scharrt mit dem Kiel, will los. Dreht sich wie ein Brummdopsch mal nach links, mal nach rechts. Legt sich sogar auf die Seite und reizt den Raum, den ihr die Ankerkette bietet voll aus. Es regnet dauer. In Regenpausen hieven wir erst den Aussenborder, dann das Dinghi an Deck. Letzeres versucht eine zweite Karriere als Muschelbank. Auf Dauer muessen wir wohl ebenfalls dazu uebergehen, unser Wassertaxi waehrend der Nacht und bei Nichtbenutzung mit einem Fall hoch zu hieven. Davids waeren schon schoen … vielleicht faellt uns dazu ja auch noch eine Loesung ein.

Bohnensuppe kochen (schon wieder, schmeckt halt gut und Bohnen sind hier in Brasilien preiswert und in guter Qualitaet zu bekommen), Kuchen backen (nicht so gelungen, falsches „Mehl“ erwischt), zweiten Kuchen backen, aufraeumen, wegraeumen, in die grauen Regenwaende starren, die sich von links anschieben und nach rechts verschwinden. Joao Pessoa und Cabedelo versinken im Regen.

Ein Wasserscooter der Marinha umkreist uns, kommt ganz nah. Will der etwa JETZT an Bord kommen und eine Kontrolle durchfuehren?? Sieht der etwa, dass ich hier nackisch sitze???? Schnell runter und den Badeanzug an. Der Junge dreht ab. Was ein Glueck!

Letzte Emails versenden, Wetterdaten abrufen (die auch bei mehrfachem Abrufen nicht wirklich schoen werden), Fotos hochladen, Filme downloaden, staendig die Seite wechseln damit das Wifi-Signal besser in die Antenne kommt. Der Tag zieht sich irgendwie so dahin und wird wettertechnisch nicht wirklich besser, eine Symphonie in grau-gruen.

Seepocken haben sich unsere Gummiwutz als Quartier ausgesucht

Seepocken haben sich unsere Gummiwutz als Quartier ausgesucht

die Ausflugsboote lassen sich auch von Dauerregen nicht abhalten. Und die Partygaeste haben trotzdem Spass

die Ausflugsboote lassen sich auch von Dauerregen nicht abhalten. Und die Partygaeste haben trotzdem Spass

Ausklarieren

Vor die Ausreise hat die brasilianische Regierung ja den Behoerdengang gesetzt. Den treten wir heute an, denn am Wochenende wollen wir unser erstes suedamerikanisches Land nun definitiv verlassen. Spontan schliesst sich die Trident-Crew an und zu viert geht es Richtung Poco, zur Policia Federal. Der erste Stop im kleinen Mercadinho von Jacaré bringt uns neben kalten Getraenken fuer unterwegs auch ein interessantes Gespraech: hinterm Tresen steht eine junge Frau, die uns auf englisch anspricht. Sie studiert, Chemie, schon im achten Semester, promoviert demnaechst und hat dafuer einen Cachaca „hergestellt“, den sie uns ganz stolz praesentiert. Fuer eine Probe ist es uns aber noch zu frueh am Tag. Wir wuenschen ihr alles Gute und verabschieden uns. Vorbei an Huehnern, die an einem Bein gefesselt sind, geht es weiter. Esel und klapperduerre Pferde kreuzen unseren Weg, ein Fohlen laeuft seiner Mutter eilig hinterher. Der Jacaré-Intermares Bus wirbelt den roten Sand der staubigen „Strasse“ auf. Hinter hohen Mauern und einem stabilen Tor verbirgt sich die gepflegte Clubanlage von Big Toys Marine. Motorboote sind durch einen Spalt sichtbar, in Garagen aufgereiht.

Wir queren die Bahngleise und stehen mitten in einer richtigen Favela. Aus manchen Haeuschen dringt Musik. An einem durch die geoeffnete Eingangstuer sichtbaren Tisch sitzt ein Mann, vor sich eine weisse Pulverreihe, die er langsam in die Nase zieht. Werner hat echt den Blick fuer sowas, ich bekomm das wieder nicht mit. Rob und Shirley meinen, das sei hier doch sehr „similar to southafrica“, aber mit dem Unterschied, dass sie in Suedafrika hier als Weisse nicht durchlaufen wuerden. Man nutzt ein Taxi oder meidet solche Gegenden komplett. Rassismus – allerdings von beiden Seiten aus gesehen, sei sehr haeufig anzutreffen. Na, da geht es uns hier ja richtig gut. Wir gruessen freundlich und werden gegruesst, nur eine Ziege mustert uns schweigsam aber kritisch. Was fuer ein Kontrast – wieder einmal. Nur wenige Meter weiter donnern die teuren Motorboote ueber den Fluss, werden jedes Wochenende gewienert und blankpoliert ins Wasser gelassen und zur Schau gestellt. Gibt es ein nobles Restaurant, einen gepflegten Pool und Parkplaetze fuer die durchaus noblen vierraedrigen Karossen. Und hier, nur durch die Bahngleise voneinander getrennt stehen Autowrack, sind Pferde und Esel fuer Transporte aller Art zustaendig.

Tapfer queren wir die vierspurige Schnellstrasse zwischen Cabedelo und Joao Pessoa und koennen auch schon das Gebaeude der Policia Federal sehen. Im Eingangsbereich ist ordentlich was los, die Wartebaenke sind fast alle belegt. Man meldet sich bei der Rezeption an und wird dann irgendwann von einem Beamten abgeholt. Unserer kommt nach einer guten dreiviertel Stunde Wartezeit, fertigt die Trident als erstes ab. Wir sitzen und sitzen und warten. Jeh, was dauert denn da so lange? Noch ahnen wir nicht, dass es bei uns um einiges laenger dauern wird! Irgendwann tauchen die Beiden wieder auf, berichten vom Prozedere: Stempel im Passport anschauen, Stempel dort pruefen, irgendwas im PC abgleichen, zweiten Pass pruefen und schliesslich das Ausreisepapier erstellen und die Paesse abstempeln. Frohgemut folgen wir dem Beamten. ‚Was zum Geier macht der auf der Google-Seite??‘ Ich linse ums Eck rum auf den Bildschirm des Laptop. Der sehr gut englisch sprechende Beamte entschwindet, das System arbeitet nicht, Neustart bzw. muesse er an einem anderen PC was pruefen. Wir warten geduldig. Dann wieder pruefende Blicke in unsere Paesse, blaetter-blaetter. Der PC arbeitet inzwischen wieder, der Kalender wird zu Rate gezogen, Daten werden notiert, Tage errechnet. Uns schwant inzwischen UEbles. Wir bekommen Fragen gestellt, wann wir wo wie eingereist sind. Erklaeren alles geduldig. Die Zeit verrinnt. Aufstehen, hinter einer Schrankwand verschwinden, fluestern mit dem Kollegen – das riecht doch nach Kaffee!! Wiederkommen, blaettern. ‚Der zweite Pass ist identisch??‘ Wir bestaetigen hoffnungsfroh. Er lehnt sich schlussendlich zurueck, schaut uns tief in die Augen und meint, wir bekaemen eine Strafe, weil wir zu lange in Brasilien seien. Zwei entsetzte Augenpaare schauen jetzt ihn sehr intensiv an. Wir erklaeren, wie es dazu kam, warum-wieso und wer uns alles versichert hat, dass wir erneute 90 Tage Aufenthaltsgenehmigung haetten. Ja, ja, aber ……. ein Zeitstrahl wird aufgemalt, Tage werden markiert. Und jetzt????? Er muesse mit seinen Chefs sprechen. Hoffnung keimt in uns auf. Aber erst einmal sprechen wir mit Rob und Shirley, die ja geduldig am Eingang auf uns warten. Die Beiden machen sich erst einmal allein auf den Weg zum Zoll und zur Hafenbehoerde.

Mittlerweile mischt sich auch ein Kollege des Beamten ein, der macht irgendwie einen wohlwollenderen Eindruck, nickt aber verstehend zur Argumentation. Telefonat mit der Chefin, unser Beamte beendet das Gespraech laechelnd. Mag er die Chefin oder ist die gefaellte Entscheidung in seinem Sinne? Jedenfalls teilt er uns zu unserer Erleichterung mit, dass das Ausreiseverfahren jetzt normal fortgefuehrt wird, es sei nicht unser Fehler gewesen sondern der des Flughafenkollegen. Und wir muessen nicht fuer dessen Fehler bezahlen, von einer Strafe wird abgesehen. ABER – und jetzt guckt er wieder ganz besonders ernst – wir duerfen auf gar keinen Fall vor dem 19.09. wieder nach Brasilien einreisen. Haeh??? Ich bin ja nicht so der Zahlenmensch und versteh erstmal Bahnhof. Das ist wahre Logik fuer mich: erst heisst es, wir seien zu lange in Brasilien und wir muessten erst volle 90 Tage ausreisen vor einer erneuten Einreise und dann diese Anmerkung. Aber eigentlich ist uns das auch vollkommen wurscht, Hauptsache wir bekommen das Ausreisepapier und die Stempel in den Pass. Das geht dann auch relativ fix und um 11:30 stehen wir am Strassenrand, warten auf den Bus nach Cabedelo.

Immer wieder blinken Autos wild auf, der Fahrer streckt die Hand aus dem Fenster und zeigt wahlweise einen oder mehrere Finger. Das heisst, es sind noch so und soviele Plaetze frei, wollt ihr mitfahren?? Wir checken das irgendwann endlich und steigen zu. Fahrpreis ist identisch mit dem Buspreis, aber man kommt bedeutend schneller ans Ziel und wird meist auch genau dahin gefahren, wo man hin will. In unserem Fall zum Hafen, wo die Receita = Zollbehoerde logiert. Ich glaub, die Beamten an der Eingangskontrolle kennen uns schon, jedenfalls laecheln alle und wissen schon, wo wir hinwollen. Receita?! Und wir wissen schon, wo es langgeht. Hoffentlich ist noch keine Mittagspause! Glueck gehabt. Die Zollbeamten sind vollzaehlig und arbeitswillig. Fuenf Minuten spaeter verabschieden wir uns mit gestempeltem Papier und Haendedruck, bekommen gute Reise gewuenscht. Direkt gegenueber im Marinha dos Portos-Gebaeude nimmt man es mit den OEffnungszeiten wohl auch nicht so genau, ein junger Mann winkt uns gleich ins schon bekannte Buero, ‚Saida?‘ Sem, Saida! Papiere raus, kopieren, Stempel, Papiere wieder zurueck, Haende schuetteln, gute Reise wuenschen, Abgang der Crew durchs Tor. Ufff, doch noch alles heute geschafft! Ein Hoch auf die unkomplizierten und ueberaus freundlichen Behoerden Cabedelos!!

Da es im hiesigen Supermarkt keine grossen Joghurtpoette gibt, geht es mit dem Bus zurueck nach Intermares. Mittlerer Einkauf im Littoral, dann noch zur Banco do Brasil – Geld abheben. Tja, das geht dann nicht. Der Raum mit den Geldautomaten wird renoviert und ist seit dem 01.09. nicht mehr zugaenglich! Haetten wir das mal frueher gewusst, in Cabedelo haben wir die Banco do Brasil schmaehlich verachtet.

Voll bepackt aber aufrecht geht es zu Fuss zurueck nach Jacare. Ein kleiner Schnack mit Christof, dem Segelmacher, und am Fluss treffen wir die Trident-Crew. Die zwei haben sich grosse Sorgen um uns gemacht und sind so erleichtert, dass alles gut ausgegangen ist fuer uns, dass sie uns fuer morgen zum Abendessen auf ihr Boot einladen.

Ein spannender, ereignis- und lehrreicher Tag geht seinem Ende zu. Der Kaeptn baut den Wassersammler ein, der erste Motortest verlaeuft erfolgreich, sprich ohne Wasseraustritte an ungewuenschten Stellen. Von allen Seiten bekommen wir anteilnehmende Emails und Ratschlaege, sogar ein kompletter Wassersammler aus Plastik wird uns als Ersatz offeriert. Ihr seid alle soooo lieb zu uns, Danke, Danke, Danke!!! Und wenn wir jetzt noch unseren Gennaker in den Griff bekommen, sind wir ein ganzes Stueck weiter.

Wartebereich der Policia Federal in Poco

Wartebereich der Policia Federal in Poco

Marinha dos Portos, die Hafenbehörde in Cabedelo

Unsere letzte Station: Marinha dos Portos, die Hafenbehörde in Cabedelo

Direkt gegenueber - auf dem Hafengelaende geht es zur Zollbehoerde, kurze Wege, sehr praktisch fuer Seglers gestresste Beine

Direkt gegenueber - auf dem Hafengelaende geht es zur Zollbehoerde, kurze Wege, sehr praktisch fuer Seglers gestresste Beine

Kein Entkommen
Kein Entkommen

Wir nehmen den direkten Weg nach Poco - und der führt uns grad durch eine Favela

Wir nehmen den direkten Weg nach Poco - und der führt uns grad durch eine Favela

Werkstatt oder Schrottplatz?

Werkstatt oder Schrottplatz?

Verwirrung

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Seit unserem Start fahren wir ja unseren Gennaker spazieren. Immer wohl verpackt in seinem blauen Segelsack. Ein halbherziger Versuch, das Riesenteil zu setzen, wurde umgehend aufgrund von Leinenverwirrung wieder abgebrochen. Alle festen Vorsaetze, im naechsten Hafen und mit Unterstuetzung erfahrener Segler einen weiteren Versuch zu starten, wurden durch entweder zu viel Wind oder Wind aus der falschen Richtung oder keine Zeit weil mit wichtigen anderen Taetigkeiten beschaeftig, mehr oder weniger im Keim erstickt. Manche Dinge kann man ja aussitzen, das Thema “Leichtwindsegel” gehoert eher weniger dazu. Also gestern ein weiterer halbherziger Versuch an Bord. Abgebrochen aufgrund akutem Zeitmangel (es war wieder ein wichtige Sache an Land zu erledigen) und heute an Land in der Marina fortgesetzt. Ob das jetzt so eine gute Idee war?? Irgendwie passt das alles nicht, sind die Strippen zu kurz, der Gennaker zu lang oder wir einfach zu “schlicht”?? Die Socke - offiziell auch Bergeschlauch genannt - geht zwar aufwaerts, also rein theoretisch weil ja jetzt am Boden liegend, stockt aber immer wieder. In den Werbefilmen bei youtube schaut das irgendwie anders aus …..!! Bevor wir jetzt anfangen, eine neue Leine einzuknoten oder mit unserem Laienverstaendnis noch mehr Unordnung ins Leinenwirrwarr zu bringen, machen wir doch erstmal Fotos und wenden uns den Segelmacher unseres Vertrauens, der das Teil auch fabriziert hat. Mal sehen, was der dazu sagt. jedenfalls haben wir die Wartezeit auf den Juliano, den Schweisser, elegant ueberbrueckt. Sind zwar auch nicht schlauer, haben es aber wenigstens versucht. Irgendwie werde ich das Gefuehl nicht los, dass wir noch viiiiel lernen muessen.

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