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Auch ein schönes Plätzchen für die Siestazeit. Als Sitzgelegenheit wird der Teil einer ausrangierten Motorboot Flybridge genutzt.

Die Rocking Chairs vor dem kleinen Restaurant sind wirklich bequem - Werner und Andi wollen gar nicht mehr weiter

IMG_9412komp.JPG naja an der Mooringboje direkt vor der Marina. Irgendwie sieht sie so klein aus … naja, nicht die Boje!

Frueh aufstehen lohnt sich — bzw. wird belohnt. In unserem Fall mit relativer Windstille und ablaufendem Wasser. D.h. unsere Lady dreht die Nase brav gen Joao Pessoa und somit fast in den kaum vorhandenen Wind! Ideale Bedingungen, um die Reffleinen-Orgie endlich abschliessen zu koennen. Gross also einmal freimachen und hochziehen. Reffleinen eintuedeln, festbaendseln und dann das Segel wieder runter, auftuchen, abdecken. Wir sind gerade fertig damit , das zieht auch schon wieder eine dicke Regenwolke heran und entlaedt sich exakt ueber uns! Das war knapp! Zeit fuer einen Kaffee, Fruehstueck komplett lassen wir heute ausfallen. Wollen wir doch gleich an Land, einkaufen und dann koennten wir ja um High-Noon, DIE beliebte Essenszeit bei den Brasilianern, das kleine Restaurant gleich ums Eck mal heimsuchen. Hier gibt es Teller voll vom Buffet, dazu ein Getraenk Deiner Wahl und wir bezahlen ganze 35 Reais fuer zwei Personen. Klar, geht das irgendwo auf der Welt noch guenstiger und der Tomatensalat schmeckt auch hier irgendwie merkwuerdig (Doris meint, metallisch, ich plaediere eher fuer seifig — und ich dachte schon, ich bilde mir das ein!). Aber insgesamt sind wir satt und zufrieden. Ein Cafesinho hinterher — den gibt es gratis, vorgesuesst und aus kleinen Plastikfingerhueten.Einige Arbeiter kommen hierher, aber auch die Segler nutzen den preiswerten Mittagstisch gerne. Der Kaeptn allerdings tut spaeter kund: Da gehen wir nicht mehr hin, lieber esse ich die suesse Linsensuppe - so ist alles fuer irgendwas gut und selbst eine misslungene Linsensuppe kommt zu ungeahnten Ehren! Vor dem Restaurant stehen “Rocking Chairs” brasilianischer Art. Hier koennte man locker die Siestazeit abhaengen und sanft vor sich hin rocken. Saubequem und schoen im Schatten, eine leichte Brise faechelt durch die Strasse. Die Maenner wollen gar nicht mehr hoch. So ziehen wir Frauen Richtung Marina, Haare schneiden ist angesagt! Doris als gelernte Friseurin zueckt das Werkzeug und reduziert meine Haarpracht um einige Zentimeter. Paul kommt vorbei und bestaunt das Werk gebuehrend “good job, you are looking younger” , Giselle gibt so was aehnliches auf franzoesisch von sich …. Gruebel, hab ich jetzt vorher etwa ALT ausgesehen????? Egal, ich fuehl mich wohl mit der neuen Haarlaenge und klettere gleich viel leichter ins Dinghi (bin ja jetzt auch juenger = beweglicher ;-) ). Wasser, Einkaeufe, Rucksack mit dem technischen Equipment — mei, was ein Geroedel immer. Den Rest des Nachmittags verdaddeln wir an Bord, das Bier zum Mittagessen hat uns etwas aus der Spur gebracht. Aber wir waren ja auch schon fleissig heute.