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Frueh um 5 praesentiert sich ein dick aufgepusteter kugelrunder Vollmond genau ueberm Ankerlicht eines Catamarans. Einfach sehenswert.

Hin und her gerissen zwischen “nochmal in die Koje” oder “aufbleiben” verharre ich noch etwas in der Plicht und entscheide mich dann doch fuer die kuschelig-warme Koje. Nach 2,3 Seiten im neuesten Trivialroman fallen die Augen schnell wieder zu …… einschlaefernd langweilig oder ermuedend anstrengend? Weder noch, aber halt irgendwie flach. Aber gute Einschlaflektuere, da sich keinerlei Spannung aufbaut, die mich stundenlang wach haelt.

Obwohl der Wind pfeifend und heulend durch die Riggs zischt, ist es in der Koje kuschelig-warm. Hierher verirrt sich Dank meiner ausgekluegelten Regenschutzmassnahmen jetzt auch kein Lufthauch mehr.Aber die Illusion, offenes Luk = frische Luft bleibt wenigstens erhalten. Die naechste Kuchenbude wird definitiv laenger, damit sie auch noch das Achterluk abdeckt. Ja,ja, beim naechsten Schiff wird alles besser - oder einfach nur anders?!

Das Flusswasser schiesst gurgelnd und schaeumend unterm Schiff durch. Auf dem Weg zum Meer, also bei ablaufendem Wasser, hat es der Paraibo irgendwie immer sehr eilig. Kann man ja auch verstehen. Aufwaerts, also Richtung Joao Pessoa laesst er es dann gemuetlicher angehen. Dementsprechend liegen manche der Schiffe am Steg bei ablaufendem Wasser auch ziemlich schief zwischen ihren Mooringleinen. Da wandert schon mal das ein oder andere Heck tendenziell stark vom Land weg und betreibt mit dem naechsten Nachbarn eine etwas engere Kontaktpflege. Gut, dass die meisten Fender ausreichend dimensioniert sind. Aber ueber allem wachen Francis und Attilo, richten Leinen, ziehen Moorings nach und kontrollieren die Fender.

Lazy Duck, eine niederlaendische OVNI faehrt ab. Fachmaennischer Blick “kann nicht weit fahren, das Dinghi wird nebenher geschleppt”. Die Ovni hat mir ihrem variablen Tiefgang ja auch deutlich mehr Moeglichkeiten wie wir.Da kann man auch hier im Fluss mal eben hinter eine der kleinen Inseln rutschen und dort ankern.

Wir dagegen wollen heute vom Steg zur Flussmitte hin verholen, wieder vor Anker gehen. Abends keine Moskitos mehr, die uns plagen. Dafuer wieder Landgaenge nur mit dem bordeigenen Wassertaxi. Alles wasserdicht verpacken, was mit an Land soll. Dafuer vielleicht ein Sundowner beim Ankernachbarn oder die Nachbarn kommen zu uns.