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Wunderschoene Stein- oder Fachwerkhaeuser gibt es in den Orten entlang der Mosel zu bewundern
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Die Tante und ich haben die Strassen in Wehlen heute nachmittag ganz fuer uns - die WM ist doch ne feine Sache
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Flussschiff - ganz sachte und fast lautlos schiebt es sich in Richtung Schleuse
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Im spiegelglatten Moselwasser stehen die Weinberge und der Himmel kopf

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Gaensemarsch - wer ist hier vor wem auf der Flucht? Leni vor den Nilgaensen oder die Gaense vor Leni?

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Hier ist die Zeit stehen geblieben - keine gelungene Werbung fuer ein Restaurant

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Weingut Thanisch in Bernkastel-Kues, ein wirklich eindrucksvolles Gebaeude

Flussfahrt …

Einmal anders. Und doch gewohnt. Mit der Faehre geht es von Ruedesheim ueber den Rhein. Der hat wieder einmal ziemlich wenig Wasser,ausserhalb des Fahrwassers kann man viele Steine bewundern und sich lebhaft ausmalen was passiert, sollte man hier einen Navigationsfehler machen.

Und bitte nicht nachsichtig laecheln; DAS ist schon so einigen Fluss-Yachties aber auch den grossen Poetten passiert!!

Durch (oder besser ueber) den Hunsrueck geht es nach Bernkastel-Kues. Verwandtschaftsbesuch steht an. Aber erst muss ich einen Stop auf der Kues-Seite einlegen, Haeuser fotografieren, schauen ob das Weingut noch steht in dem ich so manchen Ferientag bei Onkel, Tante, Cousins und Cousinen verbracht habe. In Bernkastel habe ich mein erstes Schwimmabzeichen gemacht. Schwer beeindruckt stehe ich vor dem Haus des Weingutes Thanisch. Auch hier gibt es jetzt eine Vinothek. Frueher war das alles streng privat. Jetzt weisen neben den dezenten Sandstein- und Schiefertafeln auch blank geputzte goldglaenzende Schilder auf den “Inhalt” der wunderschoenen Villa mit Moselblick hin.

Weiter geht es nach Wehlen. Die Familie erwartet mich schon, wo muss ich nochmal einbiegen? Mist, ist das etwa eine Einbahnstrasse? Da kommt ein Auto drohend auf mich zu. Ich weiche aus, halte an. Der entgegenkommende stoppt auf meiner Hoehe - jetzt gibt es bestimmt Mecker…. nee, es gibt eine feste Umarmung von meinem Cousin. Der hat auch auf mich gewartet, muss jetzt wieder zur Arbeit. Schade. Aber wenigstens gab es ein kurzes Wiedersehen. Und seine Frau samt dem zweijaehrigen Toechterchen warten ebenso wie Kaffee und Kuchen im schattigen Garten von Onkel und Tante auf mich. Erzaehlen, ein Spaziergang an der Mosel. 9facher Nilgansnachwuchs teilt sich das Moselufer mit einigen Enten, spiegelglatt liegt das Moselwasser zu unseren Fuessen. Die gegenueberliegenden Weinberge und der blaue Himmel spiegeln sich ganz wunderbar darin. Ein, zwei Flussschiffe kommen lautlos von Bernkastel den Fluss herunter, teilen das Wasser fuer einen kurzen Moment und verschwinden kurz darauf in der nahen Schleuse. Warme, samtige Luft begleitet uns ebenso wie eine fast unwirkliche Stille. Nur wenige Autos und noch weniger Menschen sind unterwegs auf den Strassen des kleinen Moselortes Wehlen. Aus den geoffneten Fenstern dringt ploetzlich lautes Jubelgeschrei, ein Hund bellt dazu: Aha, Tor fuer Deutschland. WM 2014. Und meine Tante Kaethe und ich begeistern uns fuer die Aussicht auf eine reiche Brombeerernte, fuermenschenleere Strassen die uns allein gehoeren, fuer die wunderschoenen Fachwerk- und Steinhaeuser, sinnieren darueber, ob man auch im Allgaeu leben koennte oder sonstwo auf der Welt. Meine Tante ist sich sicher: Fuer sie gibt es als Zuhause nur diesen Platz hier im schoenen Moseltal. Urlaub in anderen Laendern/Orten ja, umziehen NEIN. Und ich, was will ich? Mich nicht auf einen Ort festlegen, noch ganz viel sehen und kennenlernen. Und immer wieder an magische und schoene Orte zurueck kehren koennen, so wie jetzt gerade eben. Das fuehle ich in diesem Moment ganz deutlich. Und das ist doch auch ein Stueck angekommen sein oder?