Monats-Archiv Mai, 2014

Jacare - Rio Paraiba

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Geschafft! Nach einer extrem entschleunigten Nacht (wir nehmen das Gross weg und setzen die kleine Fock nur zu einem Viertel damit wir extrem langsam Richtung Joao Pessoa laufen) erreichen wir puenktlich wie die Maurer die Zufahrt zum Rio Paraiba. Von weitem schon ist der Leuchtturm Pedra Seca auszumachen, der am Ende einer Riffreihe steht. Fotos kann ich leider keine machen, denn der Kaeptn ordert die manuelle Steuerfrau ans Rad. Rot an Steuerbord, gruen an Backbord — ungewohnt, immer noch. Wo sind jetzt die gruenen Tonnen?? Das ist echt ne bloede Farbe fuer Seezeichen!

Durch den Kanal geht es im Fluss an Hafen von Cabedelo vorbei. Eine kleine Personen und eine Autofaehre legen ab, ein Frachter loest sich mit Hilfe eines Schleppers von der Pier. Und dazwischen wir, sorgsam darauf bedacht, nicht aus dem Tonnenstrich heraus zu fahren, ja nicht in Flachwasser zu geraten! Eine kleine Faehre liegt mitten im Fluss verankert, an backbord vorbei, das Echolot saust dramatisch unter die 4 Meter, ich bekomme meine beruechtigte erste Flachwasserattacke und stoppe erstmal auf. “Was wird das denn??????” — ” Ich fahr da nicht vorbei” — “Spinnst Du??? Wir fahren da jetzt weiter!” ……. Ich setze mich nicht durch und fahre weiter. Es passiert auch nix. Und fuer die Weiterfahrt bis zur Jacare Village Marina bin ich zwar nicht tiefen entspannt aber doch deutlich relaxter — was die Tiefenangabe unseres Echlotes angeht. Kurze Zweifel ob denn die Wegpunkte aus dem 2011 erschienenen Cruising Guide auch tatsaechlich noch stimmen (haette mir ja auch frueher einfallen koennen, im www mal nach einem Update zu suchen!). Als alte Flussskipperin ziehe ich die Glaskugel zu Rate und tatsaechlich bewegen wir uns durchweg auf ueber 4 Metern Wassertiefe Richtung Marina. “Ist das die Kassiopeia da vor Anker???” — Nein, die hat nur einen Mast, aber die Moonstone of Aberdour koennte das sein; ich hab recht — sie ist es und vom Steg flitzt ein Dinghi auf uns zu: Allan von besagter Moonstone begruesst uns. Das ist doch eine schoene Ueberraschung. Auch zwei Yachten aus Salvador sind hier und die Inti … wat iss die Welt doch klein!

Der Anker faellt auf skeptischen 4 Metern. Wie ist hier nochmal der Tidenhub??? Und wie ist unser Echolot eingestellt??? Die Stroemung im Fluss und der Wind lassen unser Schiff auf kuriose Weise mal ueber, mal neben, mal weit entfernt von unserer Ankerboje schweben. Mal nehmen wir gefuehlt Fahrt auf, mal drehen wir uns sanft. Wir beobachten alles erst einmal, klaren auf. Uff, die Sonne bretzelt, her mit dem Sonnensegel. Kochen, Dinghi runter — warum hab ich eben eigentlich geduscht??? Dann erster Landgang. Wir lernen Nicolas kennen, mit dem wir unsere Liegeplatz-Reservierung per Email gemacht haben.Segelmacher Christian, der Boatyard von Brian, das allabendliche Touristenspektakel rund um den Flusssaxophonisten — alles handeln wir an diesem Nachmittag ab. Dank tatkraeftiger Initiative unserer neuen Bekannten Marcus und Margie. Die liegen schon 6 Wochen hier und kennen sich gut aus, sind nach ihrer Pizza in der Marinabar voller Tatendrang und schleppen uns erstmal zu den wichtigsten Punkten.Seglertreff dann bei der Rueckkehr am Zugang zum Steg, auf franzoesisch, englisch und sogar deutsch wird parliert. Mir schwirrt der Kopf und Werner kramt krampfhaft in seinem Hirnkasten nach so mancher franzoesischen Vokabel. Jetzt ab ins Dinghi. Kurzer Welcomedrinkhalt bei der Moonstone, Allan & Claire haben wir jetzt auch schon seit den Kanaren nicht mehr gesehen. Die Beiden sind voellig ueberrascht, dass wir die Bekanntschaft mit Marcus und Margie bereits gemacht haben, wollten sie uns doch miteinander bekannt machen. Das hat sich jetzt eruebrigt.

Und eigentlich wollten wir ja nochmal an Land, in der Marinabar ist heute ein Capoeira Musikabend vorgesehen. Mit Spareribs vom Grill und Essen a la Carte. Aber der Kaeptn vertieft sich via Ipad ins www und ich bin eigentlich auch ziemlich platt von all den Eindruecken heute.

Squalls und Squaws

Squalls und Squaws Vor uns blauer Himmel, hinter uns verdunkelt eine grauschwarze Regenwand samt dazugehoeriger Wolke den Himmel, zieht langsam vom Meer kommend mit dem Wind Richtung Festland. Das Boot duempelt traege zwischen den Wellen, die Segel schlagen, der Windgenerator saeuselt nur noch schwach vor sich hin. Drueckende, bleierne Stille ueber einem bleifarbenen Meer, das sich genauso traege wie unser Boot auf das Land zuwalzt. Wie bei uns zuhause die Ruhe vor einem Gewitter. Es wird drueckend warm, der Schweiss laeuft ohne dass man sich auch nur geringfuegig bewegt. Eigentlich muesste jetzt gleich der Wind kommen, dann der Regen. So ist das bei den sog. Squals. Die halten uns auf Trab, bringen Abwechslung in unser eintoeniges Seglerdasein. Immer wenn wir gerade daran denken, den Rest der Genua noch auszurollen, dreht der Wind um kurz darauf maechtig Fahrt aufzunehmen. Da wird aus einer 12 auf der Woindanzeige ganz schnell 22,25 und auch 30 Knoten. Nix ausreffen - einreffen heisst es dann. Begleitet wird das dann schon von einem heftigen Regenschauer. Gut, dass man keine Kleidung traegt, die durchnaesst werden koennte. Ist alles wieder gerichtet, hoert der Spuk schon wieder auf, zieht die Wolke weiter und man kann genau sehen, wo sie sich weiter ausregnet. Squalls, das klingt wie Wombles, wie Spuk . Am Tag gut einschaetzbar, vorherzusehen. In der Nacht oft ueberraschend. Das hier aber ist anders. An Backbord verschwinden die Zahnstummelartig in den Himmel ragenden Hochhaeuser von Recife langsam im Regengrau. Weit drausen, fast an unserer Route liegen zwei grosse Tanker vor Anker. Ein, zwei kleine Fischerboote schwirren um uns herum. Keine Sonne, kein Wind - eine ganz merkwuerdige Stimmung. Dann kommt wieder etwas Wind, fast von achtern! Das Vorsegel schlaegt, wird eingerollt. Wir haben es nicht eilig, wollen bei auflaufendem Wasser Cabedelo und die Flussmuendung des Paraibo erreichen. “Was hast du denn geschrieben??” der neugierige Kaeptn fragt und gibt sich gleich die Antwort: “Ueber Squaws?” Da verwechselt er jetzt aber was, Squaws haben die Maenner, die an Land auf gescheckten Pferden und Federgeschmueckt durch die Praerie preschen. Squalls haben die Maenner, die mit Seepferdchen uebers Meer reiten. “Und ich hab Squalls mit mener Squaw - jeden Tag Gewitter” - na, wenn er meint. Gewitter reinigen ja bekanntlich die Luft und sind sehr energiegeladen.

3. Etmal: 130 Seemeilen

Sonnenuntergang mit Regenfront

Sonnenuntergang mit Regenfront

....im Osten sich die Sonne langsam hinter den Wolken hochschiebt

....im Osten sich die Sonne langsam hinter den Wolken hochschiebt

So sieht es im Westen aus wenn ......(s. naechtes Foto)

So sieht es im Westen aus wenn ......

Faszinierend, wenn von weiter weg zu beobachtn, Mist, wenn man mitten drin ist und patschnass wird

Faszinierend, wenn von weiter weg zu beobachtn, Mist, wenn man mitten drin ist und patschnass wird

Unterwegs

Unterwegs

Zweites Etmal

Hinter uns liegt eine Nacht mit Squalls, die uns Wind bis zu 30 Knoten beschert haben. Hinter uns liegt auch ein beschaemendes Etmal von 110 Seemeilen. Beschaemend deshalb, weil wir die Abdrift und die unterschiedlichen Gradzahlen von Kartenkurs und Kurs ueber Grund zwar wahrgenomen aber nicht wirklich gewuerdigt und zu spaet reagiert haben. So kommen wir - natuerlich - in stockfinsterer nacht und bei einsetzendem Regen zu nah an die Kueste und auch an eine Flachwasserzone. Da wir jetzt nicht so die Kampfsegler sind, geht es unter Maschine kaugummimaessig langsam wieder Richtung unserer Kurslinie zurueck. Nach meiner 3-stuendigen Freiwache wieder an Deck kommend habe ich das optische Gefuehl, dass wir keinen Meter weiter gekommen sind. Achtern an Backbord ist immer noch ein sehr praegnantes Licht einer Oelbohranlage zu sehen. Und die Kurslinie - tja, die scheint auch noch in weiter Ferne zu liegen. Aber bis zum Sonnenaufgang schaffen wir es dann doch noch, koennen auch wieder segeln. Am Wind und von jeder 14./15. Welle bekommt naja kraeftig gegen die Nase geboxt dass es nur so kracht. Armes Maedchen! Tapfer und unbeirrt steigt sie die Wellenberge hoch und runter. Nur dem Baumniederholer gefaellt das irgendwie nicht, er steigt aus und haut krachend aufs Deck. Der Bolzen am Baum hat sich kurzfristig verabschiedet. Wenig spaeter knallt es noch einmal, verhalten zwar, aber unueberhoerbar: die letzte Umlenkrolle der Genuareffleine hat es zerrissen. Verschleiss und Ueberbeanspruchung? Wo gehobelt wird, fallen halt auch Spaene. Sobald wir tieferes Wasser erreichen, werden auch die Wellen etwas moderater. Leider haelt dieser Zustand nicht allzulange an. Schlagartig geht es hier von ueber 400 Metern auf 50 Meter hoch. Vor uns blinkt was im Wasser: ein Fischerboot kommt direkt auf uns zu. Des Kaeptns erster Gedanke ist, dass wir in den Bereich der Fischzuchtanlage kommen und abdrehen muessen. Der zweite Gedanke ist: wo sind unsere Klamotten eigentlich???? Ich trage ja wenigstens und anstandshalber meinen Sonnenhut aber Werner hat noch nicht mal - wie vollmundig angekuendigt - die Socken angezogen! Die Anziehhektik ist dann doch voellig ueberfluessig, die Jungs ziehen ihr e Angelschnur oder ein Netz aus dem Wasser und beachten uns gar nicht weiter. Mit wird beim zuschauen schon speiuebel, in so einer Nussschale bei Wellen, in deren Taelern man locker ein eingeschossiges Haus versenken koennte (o.k. ohne Dach) hier draussen unterwegs zu sein und Fische aus dem Meer zu holen?. Das waer definitiv nix fuer mich. Wir umkurven dann noch ein hoch aufragendes Fischerfaehnchen und sichten noch einige dieser kleinen Booetchen - kleiner Vorgeschmack auf die Nacht? Hoffentlich sind die beleuchtet und einigermassen erkennbar. Die Nachtwachen duerften heute etwas anstrengender ausfallen. Vielleicht sollte ich sicherheitshalber alle Fischerboote gedanklich aus dem Weg beamen ;-) Apropos Fisch - irgendwie hab ich Hunger. Da unser Fruehstueck aufgrund latenten Schlafmangels des heutigen Smutjes (der auch Smut des morgigen und uebermorgigen Tages sein wird) etwas kurz ausgefallen ist und danach irgendwie auch keine Verpflegungsmotivation aufgekommen ist, gibt es dass Abendessen heute mal etwas frueher. Bei dem Gehopse und den Temperaturen kein Vergnuegen. Er ist halt doch mein Held, der Kaeptn Werner!

Unterwegs nach Joao Pessoa

Wieder unterwegs! “Nur” 500 Seemeilen, aber die am Stueck, liegen vor uns. Selbstgemachte Leiden, wir koennten schon Zwischenstopps einlegen, wollen es aber nicht. Und so segeln wir mit einem Am-Wind-Kurs entlang der brasilianischen Kueste gen Norden. Wie krank ist das denn eigentlich? Faehrt man erst muehevoll Suedwaerts und dann eiert man einen Teil der Strecke wieder zurueck. Egal, wir haben ja sonst nix zu tun und wann kommt man schon nochmal nach Brasilien?? Gestern jedenfalls haben wir uns aus der Allerheiligenbucht von Salvador raus gequaelt , mit Maschine, mit Kreuzschlaegen unter Segel. Komisches Gefuehl, wieder raus auf den Atlantik zu segeln. Johann hatte uns vor den teils unbeleuchteten Fsicherbooten gewarnt, die oft an der 100 oder gar 200 Meterlinie rumduempeln. Wenn das so ist, halten wir uns doch mal an die 50 Meter Linie. Und tatsaechlich (wahrscheinlich purer Zufall): da treibt sich keiner von den Fischern rum. Zumindest sehen wir keinen. Die beleuchteten fahren rechts von uns hin und her, aber immer schoen mit Distanz. Trotzdem sind die Wachen dadurch abwechslungsreich und vor lauter Beobachten vergisst man das muede werden. Der Wind kommt aus Ost-Suedost, meist mit einer Staerke um die 13 Knoten. Vor und in Regenwolken geht das dann auch gerne schon mal auf ueber 20 Knoten hoch. Kurzzeitig. Naja steckt das laessig weg und verwandelt den Wind einfach nur in ein, zwei Knoten mehr an Geschwindigkeit. Braves Maedchen. So betraegt unser erstes Etmal auch ganz passable 145 Meilen. Und gemuetliches Am-Wind Segeln ist auch heute angesagt. Abwechslung im Auf und Ab der Wellen isind die Begegnungen mit grossen Frachtschiffen und der Anblick einer Ansammlung mehrerer Schiffe: ein Behoerdenfahrzeug, ein Frachtschiff, zwei riesige Bohrturmschiffe und ein grosser Pott, der irgendwas abfackelt. Delfine kommen uns besuchen, quer zu unserem Bug schiessen sie heran. Sind aber wohl auf dem Weg zu einem wichtigen Date und haben keine Zeit, uns ein Stueck zu begleiten. Kaum sind sie da, schon sind sie wieder weg. Vielleicht warten ja ein paar nette Delphinmaedels weiter draussen auf die Jungs? Immer wieder ziehen Regenwolken auf, wir schliessen Wetten ab, ob wir trocken dran vorbeikommen oder ob es uns vielleicht doch wieder erwischt. In Ermangelung einer Regendusche nutzen wir dann am Nachmittag die bordeigene Dusche. Und trotz aller Erlebnisse, dem schoenen Segeln ist heute auch ein wehmuetiger Tag fuer uns. Unsere Gedanken wandern ein und zwei Jahre zurueck. Das waren sehr traurige Maitage in diesen Jahren, mit Abschiednehmen fuer immer von einem lieben Menschen und einem lieben Vierbeiner. Im Herzen und in unseren Gedanken sind sie immer noch bei uns und fahren mit uns mit.

Letzter Tag auf Itaparica

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Der letzte Tag auf Itaparica. Eine Woche sind wir nun schon wieder hier, die Tage sind verflogen wie Stunden. Noch etwas Obst kaufen, die Wasservorraete noch ergaenzen. Hier entfaellt der Einkauf von Wasserflaschen, wir fuellen einfach die Leerbestaende mit dem wirklich guten Mineralwasser der Quelle Fonte de Bica auf. Einer Sage nach soll sie verjuengend wirken, wer als alte Frau hineingeht, kommt als junges Maedel wieder raus. Ich beschliesse, dass ich gar kein junges Maedel mehr sein moechte…… Abschiedsessen im “Puerto dos Amigos”. Auf dem Weg dorthin lernen wir Lyca, eine schokobraune Schoenheit, Bobby, ein blonder Juengling und Sarah, ein ebenfalls blonders zartes Maedel, kennen. 4 und 2 Jahre sind die Beiden erst alt, Sarah ist 7 Monate und schon ganz schoen gross fuer ihr Alter. Die Rede ist von Labbis!! Mein Entzuecken ist natuerlich kaum noch zu bremsen und die drei bekommen durch das kunstvoll geschmiedete Gartentor ausgiebige Streicheleinheiten verpasst. Der Besitzer kommt, freier Oberkoerper, Laufschuhe in der Hand, ganz offensichtlich zu den betuchteren Brasiianern zaehlend (wie auch unschwer an dem am Strassenrand geparkten Wrangler-Jeep erkennbar. Freudig erzaehlt er uns von den Labbis, fragt woher wir kommen, ob wir mit dem Boot hier sind. Er ist unter der Woche in Salvador und verbringt das Wochenende im schmucken Haeuschen auf Itaparica. Ja, gut nachvollziebar, schoen ist das Haeusle, war uns schon frueher angenehm aufgefallen. Schwerzen Herzens trenne ich mich von den Vierbeinern. Im Mercadorestaurante wartet die blauaeugige Katze schon auf uns, irgendwie hat sie wohl Wind von unserer Fischbestellung bekommen, betatscht mich zart mit ihrer Pfote und maunzt leise.Erst links,d ann rechts von mir. Gleich sitzt sie auf meinem Schoss.Werner dagegen bekommt schon mal die Krallen zu spueren. Freches Viech, weg mit dir. Zum Schluss bekommt sie dann aber noch ihren Anteil und waehrend wir den Cafesinho geniessen, putzt sie sich selbstzufrieden die Schnute. Wir werden keines Blickes mehr gewuerdigt. So sind sie halt, die Samtpfoten. Unser Wirt will wissen, ob wir von dem Mastbruch was mitbekommen haben, ob wir auch Probleme hatten und wie das passiert sei. Hmm, das ist jetzt schwierig. Wir radebrechen mit Hilfe des Woerterbuches etwas vor uns hin. Aber er versteht wohl einiges davon und ist zufrieden, hat er wieder was zu erzaehlen bei den anderen Gaesten und den Kneipennachbarn. Auf dem Rueckweg noch einmal eine Runde Labbi’s kraulen. Ein Stueck weiter vorne ist Strassenparty: zwei Autos mit geoffnetem Kofferraum, daneben eine Gruppe junger Maenner. Aus den Autos droehnt die aktuelle Diskomusik Brasiliens. Der ganze Kofferraum besteht nur aus Boxen und Verstaerker!!! Kein Wunder, dass man die Mucke kilometerweit hoert! Im Marinarestaurant ist auch ausnahmsweise Leben, einige Tische sind besetzt. Eigentlich ist jetzt keine Urlaubszeit mehr, es sind nur wenig Touristen unterwegs. Im Sommer koenne man auf der Uferpromenade kaum einen Schritt machen, so viele Menschen seien dann unterwegs. Fuer uns in dieser beschaulichen Winterszeit kaum vorstellbar. Touristen ja, aber nur vereinzelt oder mal in kleinen Gruppen und immer nur kurz. Meist haben wir den Ort und die Gassen fuer uns, finden immer einen Platz in der Bar oder im Restaurant. Mit vollen Wasserkanistern und -flaschen machen wir uns am Spaetnachmittag auf den Weg zum Boot. Gasflasche noch auffuellen (die grosse spanische ist ja noch voll und kann entsprechend eingesetzt werden), Brot backen, den heut frueh schon gebackenen Kuchen probieren, Vorraete pruefen - wir muessen nix vorkochen fuer die naechsten Tage. Wetterberichte sind abgerufen, morgen frueh noch das Dinghi an Deck, dann sind wir startklar und koennen mit ablaufendem Wasser zwischen 9 und 10 Uhr Anker aufgehen. Dann heisst es “Tschau, Bahia, Ate logo” - vielleicht. Nur wenig haben wir von dir gesehen, ein Wiederkommen waere schon angebracht.

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