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Logistisch begabt wie wir sind, schaffen wir es — Dank freundschaftlicher Kooperation der Kassiopeia-Crew — unseren Flughafentransfer nach Recife mit einer Sightseeing-Tour zu verbinden. Es wird ein Leihwagen geordert, Werner uebernimmt den ersten Fahrerpart und bringt uns in gut 3 Stunden! die schlappen 100 Kilometer von Jacare nach Olinda. Umkurvt souveraen und wagemutig die unzaehligen Schlagloecher und findet zu guter Letzt auch noch einen schattigen Parkplatz in Olinda.

Zufaellig stolpern wir an der Touri-Info vorbei und noch viel zufaelliger treffen wir dort die Crew der Inti! Grosses Hallo, liegen wir doch Boote derzeit in der Marina Jacare Village. Versorgt mit zahlreichen Tipps, was wir uns in Olinda unbedingt anschauen muessen, und diversen Stadtplaenen machen wir uns an den Aufstieg. Boah, meine Kondition ist echt im Keller!

Olinda wartet natuerlich auch mit unzaehligen Kirchen auf. Die schaffen wir nicht alle. Wollen wir auch gar nicht, da wir alle 4 nicht so die Kirchgaenger sind. Aber zwei davon schauen wir uns schon etwas genauer an, geniessen bei der ersten die phantastische Aussicht aufs Meer und die nahe gelegene wirkliche Grossstadt Recife. In der naechsten bekommen wir ausfuehrliche Erlaeuterungen zu den diversen Altaeren, erfahren, dass hier das zweitaelteste Gemaelde Brasiliens haengt. Ein Fuehrer heftet sich an unsere Fersen, textet uns ungefragt zu und verfolgt uns auf Schritt und Tritt. Im Altarraum sind noch die orignalen Bodenfliesen erhalten, waehrend der Rest der Kirche einen neuen Bodenbelag erhielt. Besonderheit in dieser Kirche: Das grosse, goldene Kreuz mit Jesu ist auf der Empore aufgestellt, wo frueher nur die Reichen Olindas ihren Platz einnehmen durften. Somit waren sie Gott besonders nahe. Der grosse Altar in der Kirche selbst wurde in mehrere Einzelteile zerlegt und ins Guggenheim-Museum transportiert. Im Gegenzug wurde von den USA die aufwendige und sicherlich nicht gerade preiswerte Restaurierung bezahlt. Unsere Informationsquelle moechte natuerlich auch in barer Muenze entlohnt werden und verfolgt uns zu diesem Zwecke bis weit vor die Kirche. Keine Chance, ihn loszuwerden bevor wir ihm nicht ein paar Reais in die Hand gedrueckt haben.

Auf den Strassen Olindas (kommt aus dem portugiesischen: O linda — Oh, wie schoen und liegt im Bundesstaat Pernambuco) tummeln sich nicht nur zahlreiche Arbeiter, die mit Unkraut jaeten oder Pflasterarbeiten beschaeftigt sind. Auch zahlreiche, selbst ernannte und offizielle, Stadtfuehrer bemuehen sich um Kundschaft. Unser Ziel ist das Puppenmuseum MARMELUNGO, von dem uns in der Marina schon erzaehlt wurde. Es ist das erste seiner Art in Brasilien undfuer einen geringen Eintrittsobulus betreten wir eine faszinierende Miniaturwelt, bekommen von einem sehr engagierten Herrn eine interessante und ausfuehrliche Fuehrung. Natuerlich ist ihm auch unser “Kasperle” ein Begriff. In der Abteilung “Teufel, Tod und Monster” sehen wir auch einen Teufel, der den in Deutschland ueblichen Darstellungen sehr stark entspricht.

Praktischerweise ist in der Zwischenzeit die Regenwolke weitergezogen. Steile Gassen geht es an teils sehr schicken Wohnhaeuserun vorbei wieder bergab Richtung Meer. Hier irgendwo ist unser Auto geparkt, unter grossen, schattenspendenen Baeumen. Zwei junge Maenner galloppieren auf ihren Pferden mitten durch den starken Autoverkehr. Ohne Sattel und als Zaumzeug dienen Strecke. Diese Pferde muessen sich nicht mit einer Metallstange im empfindsamen Maul rumplagen und Hufeisen sind ebenfalls ein Fremdwort. Ob es ihnen aber besser geht? Gleich neben unserem Auto haben zwei ganz junge Kaetzchen einen vielversprechenden Muellbeutel “aufgetan”.Bettler gibt es hier unten keine mehr. Die tummeln sich weiter oben vor den Kirchen, wo sich die Touristen haeufen und der Segen Gottes vielleicht fuer mehr Einnahmen sorgt.

Der Naja-Kaeptn reiht sich muehelos in den Verkehr ein. Unsere Sim-Karte im Ipad funktioniert wieder und somit ist die Routenplanung zum Flughafen Recife gesichert. Dank der technischen Unterstuetzung und einiger Baustellen-Umleitungen verfahren wir uns aber in Recife und erreichen unser Ziel nur auf Umwegen. Der in Erwaegung gezogene Besuch des gigantischen Shopping-Centers in Flughafennaehe faellt also aus Zeitmangel aus.

Die Kassiopeia-Crew uebernimmt nun das Steuer des Leihwaegelchen, wir wuchten unser umfangreiches Gepaeck aus dem Auto und stuermen den Condor-Check-in. Deutschland, wir kommen!