Squalls und Squaws Vor uns blauer Himmel, hinter uns verdunkelt eine grauschwarze Regenwand samt dazugehoeriger Wolke den Himmel, zieht langsam vom Meer kommend mit dem Wind Richtung Festland. Das Boot duempelt traege zwischen den Wellen, die Segel schlagen, der Windgenerator saeuselt nur noch schwach vor sich hin. Drueckende, bleierne Stille ueber einem bleifarbenen Meer, das sich genauso traege wie unser Boot auf das Land zuwalzt. Wie bei uns zuhause die Ruhe vor einem Gewitter. Es wird drueckend warm, der Schweiss laeuft ohne dass man sich auch nur geringfuegig bewegt. Eigentlich muesste jetzt gleich der Wind kommen, dann der Regen. So ist das bei den sog. Squals. Die halten uns auf Trab, bringen Abwechslung in unser eintoeniges Seglerdasein. Immer wenn wir gerade daran denken, den Rest der Genua noch auszurollen, dreht der Wind um kurz darauf maechtig Fahrt aufzunehmen. Da wird aus einer 12 auf der Woindanzeige ganz schnell 22,25 und auch 30 Knoten. Nix ausreffen - einreffen heisst es dann. Begleitet wird das dann schon von einem heftigen Regenschauer. Gut, dass man keine Kleidung traegt, die durchnaesst werden koennte. Ist alles wieder gerichtet, hoert der Spuk schon wieder auf, zieht die Wolke weiter und man kann genau sehen, wo sie sich weiter ausregnet. Squalls, das klingt wie Wombles, wie Spuk . Am Tag gut einschaetzbar, vorherzusehen. In der Nacht oft ueberraschend. Das hier aber ist anders. An Backbord verschwinden die Zahnstummelartig in den Himmel ragenden Hochhaeuser von Recife langsam im Regengrau. Weit drausen, fast an unserer Route liegen zwei grosse Tanker vor Anker. Ein, zwei kleine Fischerboote schwirren um uns herum. Keine Sonne, kein Wind - eine ganz merkwuerdige Stimmung. Dann kommt wieder etwas Wind, fast von achtern! Das Vorsegel schlaegt, wird eingerollt. Wir haben es nicht eilig, wollen bei auflaufendem Wasser Cabedelo und die Flussmuendung des Paraibo erreichen. “Was hast du denn geschrieben??” der neugierige Kaeptn fragt und gibt sich gleich die Antwort: “Ueber Squaws?” Da verwechselt er jetzt aber was, Squaws haben die Maenner, die an Land auf gescheckten Pferden und Federgeschmueckt durch die Praerie preschen. Squalls haben die Maenner, die mit Seepferdchen uebers Meer reiten. “Und ich hab Squalls mit mener Squaw - jeden Tag Gewitter” - na, wenn er meint. Gewitter reinigen ja bekanntlich die Luft und sind sehr energiegeladen.

3. Etmal: 130 Seemeilen

Sonnenuntergang mit Regenfront

Sonnenuntergang mit Regenfront

....im Osten sich die Sonne langsam hinter den Wolken hochschiebt

....im Osten sich die Sonne langsam hinter den Wolken hochschiebt

So sieht es im Westen aus wenn ......(s. naechtes Foto)

So sieht es im Westen aus wenn ......

Faszinierend, wenn von weiter weg zu beobachtn, Mist, wenn man mitten drin ist und patschnass wird

Faszinierend, wenn von weiter weg zu beobachtn, Mist, wenn man mitten drin ist und patschnass wird

Unterwegs

Unterwegs