Wenn der Tag so wird wie die Fruehstuecksbroetchen …. Ohweh! Warm ist es jedenfalls schon wieder und den ersten fruehmorgendlichen Kurzschauer haben wir auch schon absolviert. Nicht wirklich gestaerkt aber schon wieder reif fuer die Dusche geht es erst einmal zum Mercado Modelo und in die Touristinfo. Super freundlich der Junge hinterm Tresen. Heute sind dann auch endlich alle Fischerzubehoerlaeden sowie der Flip-Flop-Laden geoffnet. Schnell mal Angebot und Preise sondieren. Naechstes Ziel: Marcellos Bootszubehoerladen irgendwo in der Naehe der Kirche, blaues Haus, gelbes Haus und gegenueber von dem gelben muss noch ein gelbes Haus stehen, da soll es so sein. Ist es auch. Marcellos ist leider nicht da, der Mitarbeiter spricht kein Wort Englisch, wir sind schlecht vorbereitet und wissen nicht, was Borddurchlass und Lenzventil auf portugiesisch-brasiianisch heisst. Irgendwie finden wir das Gesuchte, leider nicht in der passenden Grösse. Also doch besser mit dem Chef persoenlich verhandeln, vielleicht weiss er Rat. Wir wandeln die Strasse entlang, Laden an Laden. Auch ein „Museo de Azujelo“. Das ist wirklich ein Museum. Hier liegt alles moegliche fuer den Hausinnenausbau rum, Moertelsaecke, Waschbecken, Spuelen und natuerlich jede Menge Fliesen = Azujelos! Fast haette ich den kleinen Verkaufstresen samt Mensch dahinter uebersehen!

Unter uns braust es vierspurig die Uferstrasse entlang. Gleich 3 Policia Militaria Motorraeder drehen eine elegante Schleife und stehen Sekunden spaeter direkt neben uns. Von vorn kommen noch zwei Beamte, die per Pedes unterwegs sind. Was ist denn jetzt los? Werden wir gesucht?? Nein, man macht uns freundlich aufmerksam, dass wir DIESES Straesschen besser nicht entlang gehen und vor allem soll ich meinen Fotoapparat besser in den unauffaelligen Stofftarnbeutel packen. Woher wir kommen? Aaah, Alemao, grins, Strahl, schoenen Aufenthalt und die beiden nicht motorisierten Herren begleiten uns jetzt zur Bahia-Marina. Wo wir ja hinwollen. Komme mir vor wie eine alte, gebrechliche Dame, der man ueber die Strasse helfen muss. Wir werden unaufhoerlich zugetextet, ich versteh nur Bahnhof, Werner nickt immer und fragt irgendwas – hat der ueber Nacht portugiesisch gelernt??? Ich darf ein Foto von den Beiden machen und sie machen ein Foto von uns. Am Marinaeingang dann Verabschiedung mit Handschlag. Spaeter treffen wir einen „unserer“ beiden Beamten am Terminal Nautico wieder, froehliches Winken.

In der Marina ist unser Ansprechpartner fuer die geplante (malwieder) Kranaktion heute leider nicht anwesend. Wir unterhalten uns aber nett mit Saul, zustaendig fuer die Marina als solches, mit dem wir auch schon Email Kontakt hatten. Leider sind die Liegepreise immer noch nicht guenstiger. Allerdings verstehen wir jetzt auch das Hochpreissegment dieser Marina. Alles ist super gepflegt, eine gruene Oase, teuer aussehende Laeden, das Sushi-Restaurant SOHO, Parkgarage – ein Motorboot wird an einen kleinen Steg ‚vorgefahren‘, Miss High Heel wackelt den Steg hinunter ,der Boatboy hilft beim einsteigen, wenig spaeter kommt der Eigner und los geht es. Wenn ich einmal reich waer, diddeldiddeldumm, dann laege ich ganz gewiss nicht in einer solchen Marina rum!

Schoen sieht es aber trotzdem alles aus. Und eine Nacht vielleicht ja doch…..

Zurueck bleiben wir brav an der breiten Ausfallstrasse, die sei fuer uns ungefaehrlich meinten unsere persoenlichen Bodyguards. Schnell noch ein Blick in die Kirche mit den beiden Tuermen. Sowohl von aussen als auch innen wieder so ganz anders wie die Kirchen auf den Kanaren. Viele prunkvolle Seitenaltaere, eine duster wirkende bemalte Decke. Kuehl ist es hier nicht wirklich drin. Trotzdem suchen einige Einheimische den Schatten hier drin – zum telefonieren!

Werner quatscht beim rausgehen schon mal gleich eine etwas kraeftigere Brasilianerin an. Die spricht sogar etwas Deutsch und will gleich wissen, ob er eine grosse Familie hat ….??????? Ich halte mich etwas auf Abstand, soll er mal sehen, wie aus der Nummer rauskommt. Ist aber ganz harmlos, sie will nur wissen, ob er vielleicht eine Haushaltshilfe oder Aupair fuer die Kinder sucht. Nee, auf dem Boot dann eher weniger. Ob es uns gefaellt in Salvador? Claro, Kopfnicken. Sie muss dann zum Bus , freundschaftliches Winken und wir fahren mit dem Aufzug in die Oberstadt. Schade, da kann man gar nicht rausgucken waehrend der Fahrt so wie in Lissabon. Bequem ist es trotzdem. Abgesehen von der Tatsache, unklimatisiert bei diesen Temperaturen zusammen gepfercht mit mind. 20 Leuten im Aufzug zu stehen. Umfallen unmoeglich. Vielleicht wenn ich mich elegant sacken lasse….??? Ich teste es mal lieber nicht aus.

Oben angekommen werden wir gleich von einem deutschsprachigen Guide angesprochen, aelterer Herr, sehr nett. Er hat auch ein Auto und es kostet gar nicht viel. Spaeter vielleicht. Ja, o.k. Erstmal den Blick von oben auf die Bucht werfen. Daaa unten liegts Schiffle, gaaanz klein! Und jetzt sehen wir auch das umgestuerzte Kreuz und all die Gebaeude, die wir von unten schon bewundert haben. Ueberall sind Touristen unterwegs. Hier muss ich meine Kamera nicht tarnen, es sind definitiv lohnendere Objekte unterwegs. Ueberall werden Souvenirs verkauft,T-Shirts, Kleider, Trommeln und weiteres unnuetzes Zeug. Trotzdem alles nett anzusehen. Wir testen ein etwas teureres Comida a Kilo. Schmeckt ganz gut, aber ob es den Preis rechtfertigt? Spaeter finden wir ein deutlich preiswerteres in einer der Seitenstrassen. Das koennen wir dann in den naechtsten Tagen testen. Ausgestattet mit zwischenzeitlich 5! Verschiedenen Stadtplaenen wandeln wir durch die Gassen, staunen ueber die immense Polizeipraesenz, spaehen in den wirklich schoenen Hinterhof eines Restaurants, begutachten die zum Verkauf angebotenen T-Shirts eines kleinen Souvenirladens, sogar zwei Herrenshorts aus Leinen ziehen Werners Interesse auf sich. Aber noch halten wir die Reais zusammen.

Wir finden eine weitee Touristinfo mit free Wifi und goennen uns eine Auszeit im Schatten. Nein, bitte nicht in die klimatisierten Raeume, dann ist der Schock beim rauskommen zu gross. Laecheln, vestaendnisvolles Nicken aller Anwesenden. Man erklaert uns den Weg zum Fussballstadion und welchen Bus wir dorthin nehmen koennen. Super nett alle. Aber wir sind ja auch nette Menschen :-))

Der Pelourinho liegt vor uns samt blauer, von Sklaven in Fleissarbeit errichteter Kirche. Abschuessig ist der Platz und das Pflaster extrem rutschig. Vor allem mit doch sehr abgelatschten Flip-Flops. Den Berg wieder rauf und mit dem Aufzug runter an den Hafen? Nein, diese Gasse hier sieht doch nett aus! Unsere Bodyguads von heute Vormittag wuerden jetzt wahrscheinlich die Haende uebern Kopp schlagen, aber wir sind fasziniert von dem Verkaufsangebot der hier ansaessigen Laeden. Hinter bunten Hausfronten reiht sich Stoffrolle an Stoffrolle, Schaumstoffe aller Couleur und Staerken stapeln sich. Dann folgen die Werkstaetten mit Naehmaschinen, Schuster, Polsternaeher. Bis es dann nur noch marode Gebaeude und ganz marodes Strassenpflaster gibt. Aber wir fuehlen uns nicht unwohl oder unsicher. Unten dann die Hektik des Strassenverkehrs, Laeden, Hochhaeuser. Wir sehen die andere Seilbahn-Station, mehr eine Zahnradbahn, die sich den Berg hinaufzieht. Zu gerne haette ich ja hier die Seitengassen und kleinen Laeden genauer inspiziet, aber den Kaeptn zieht es mit Macht zurueck zum Hafen. Ein kurzer Zwischenstopp im Mercado Modelo loest das „Problem“ allerdings und so machen wir uns ganz entspannt noch auf die Suche nach dem TO-Stuetzpunkt, mit dem wir bislang nur Email Kontakt hatten. Gesucht – gefunden, die angegebene Adresse ist ja wirklich ganz dicht bei!! Bei Odara-Tours werden wir freundlich empfangen, Norbert hat Zeit fuer uns, wir erzaehlen und bekommen noch gute Tipps. Kurzes Telefonat mit einer anderen Marina, etwas weiter von der Stadtmitte entfernt aber dafuer deutlich ruhiger, noch etwas preiswerter und gut geeignet, um das Schiff auch ein paar Tage alleine zu lassen weil kein Schwell! Das hoert sich gut an und wir werden einen baldigen Umzug ins Auge fassen. Aber erstmal schauen wir uns die Marina morgen in natura an. Und jetzt trink ich erstmal ein ganzes Fass Wasser aus. Unglaublich, was man hier fuer einen Durst entwickelt.

Wo Carlo mit seiner Ipanema wohl ist? Den haben wir heute frueh ja auch noch verabschiedet. Leider war unsere Begegnung nur kurz, aber trotzdem sehr schoen. Er will zurueck ins Mittelmeer, direkt von hier zu den Azoren und dann weiter. Alleine. Das finden wir extrem bewundernswert. Auch wenn er zwei Autopiloten an Bord hat und die Ipanema einen soliden und gleichzeitig schnellen Eindruck macht. Eine solche Strecke alleine? Never-ever. Noch schnell die Email-Adressen ausgetauscht. Wer weiss, die Welt ist rund und die Seglerwelt ist klein. Vielleicht kreuzen sich unsere Kurse irgendwann im Mittelmeer noch einmal. Wir geben ihm noch den Tipp „Licata“ mit auf den Weg. Einen Heimathafen muss er naemlich erst noch suchen. Unsere Bodyguards heute

Unsere heutigen Bodyguards - Mann sind wir VIP!

Bahiamarina - gruen, chillig, nobel

Bahiamarina - gruen, chillig, nobel

In der Stoffgasse

In der Stoffgasse

Unbekanntes - Exotisches

Unbekanntes - Exotisches

Igreja Nossa Sra do Rosario dos Pretos

Die Sklavenkirche oder offiziell: Igreja Nossa Sra do Rosario dos Pretos

Im Centro Historico von Salvador do Bahia

Im Centro Historico von Salvador do Bahia

Alles im Fussballfieber

Alles im Fussballfieber

Innenleben der Igreja da Conceicao da Praia

Innenleben der Igreja da Conceicao da Praia

Einer von ganz vielen Angel- und Bootszubehoerlaeden hier am Hafen

Einer von ganz vielen Angel- und Bootszubehoerlaeden hier am Hafen