Monats-Archiv Januar, 2014

Lost in the Fog - Fahrt nach Valverde

Mit einem kleinen Bus geht es um 10:30 erst nach El Pinar. Die Landschaft gefaellt uns schon mal gut: sanfte Huegel, Pinienbaeume, bluehende Mandelbaeume, Wiesen und Felder - immer mit dunklen Natursteinmauern begrenzt. Der Bus schraubt sich hoeher und erreicht El Pinar. Einmal umsteigen bitte! Mit dem groesseren Bus geht es ueber San Andres (der Name verfolgt uns auch) nach Valverde. Endstation im Nebel. War es El Pinar schon recht frisch, so ist es hier neblig-kalt. Reissverschluss der jacke zu, warum hab ich ausgerechnet heute einen Rock angezogen?? Erstmal in den Supermarkt. Der wartet mit einem internationalen Spezialitaeten-Regal auf, dass sich durch eine Ueberpraesenz an deutschen Produkten auszeichnet. Sogar Grafschafter Zuckerrueben- und Apfelsirup gibt es!!! Und Dr. O ist ebenfalls gut vertreten. Wir muessen aber nix einkaufen und suchen im wabernden Nebel das eigentliche Ortszentrum. Die Haeuser sehen nett aus, die Kirche und der grosse Platz davor bzw. etwas darueber sind beeindruckend. Ein Zelt ist aufgebaut fuer das Konzert heute Abend. Besser ist das, wo uns schon die Brillenglaeser beschlagen vom Nebel! Was passiert dann erst mit Musikinstrumenten? Die Kirchentuer ist geoeffnet und wir tauchen ein in die daemmrige Ruhe des Gotteshauses. Gibt es in kanarischen Kirchen eigentlich Orgeln? Wir entdecken jedenfalls keine hier, aber vielleicht verbirgt sie sich ja auch hinter dem maechtigen roten Vorhang neben der Empore.

Von einem kleinen, etwas vernachlaessigt wirkenden Park aus koennen wir fuer einen kurzen Moment das Meer und ein Stueck des Flughafens unter uns sehen. Dann verschwindet alles wieder im Nebel. Wir wandern zurueck zur Busstation, ueberbruecken die Wartezeit bis zum 15:10 Bus in zwei Bars und waermen uns mit Cafe con leche etwas auf.

Ab El Pinar scheint dann wieder die Sonne und in La Restinga ist es trotz Wind deutlich waermer - welche Wohltat. Ein Bummel durch den beschaulichen Ort und rund um den Hafen, ein Schwatz mit den Franzosen vom Steg, dann reicht es uns fuer heute auch.

Beschauliches La Restinga

Beschauliches La Restinga

Der Hafen von La Restinga in der Abendsonne

Der Hafen von La Restinga in der Abendsonne

Weitere Fotos gibt es hier:

https://www.facebook.com/media/set/?set=a.617274124988486.1073741862.194932657222637&type=1&l=0d7701484b

Erstes Sightseeing auf El Hierro

Mit dem Kleinbus geht es um 10:30 von La Restinga nach El Pinar, umsteigen bitte. Hier - weiter oben - ist es sonnig, aber ganz schoen frisch, brrr! Mit dem gröesseren Bus dann nach Valverde, in den Nebel!! Hier ist es richtig kalt, sehenswert ist der Ort aber trotzdem. Und trotz Nebel finden wir die Touri-Info wo wir uns mit Karten- und Informationsmaterial eindecken.

Da der Nebel eher noch zunimmt, nehmen wir dann aber doch lieber den frueheren Bus zurueck und nach einer Fahrt durch einer sehr harmonische und abwechslungsreiche Landschaft mit Pinienbaeumen, Wiesen und Feldern (alle mit Natursteinmauern gegliedert und abgegrenzt) sind wir froh, im sonnig-waermeren La Restinga anzukommen.

Noch ein Bummel durch den kleinen, beschaulichen Ort und rund um den Hafen. Dann reicht uns das auch fuer heute an Unternehmungen.

La Restinga - ein kleiner, heimeliger Hafen

La Restinga - ein kleiner, heimeliger Hafen

La Restinga in der Abendsonne

La Restinga in der Abendsonne

https://www.facebook.com/media/set/?set=a.617274124988486.1073741862.194932657222637&type=1&l=0d7701484b

El Hierro

Wenn nicht immer diese Abschiede waeren!! Gestern haben wir uns von Joel , Crewmitglied und Sohn des Skippers der „Spirit of Yeoman“, verabschiedet. Der muss wieder zurueck nach Deutschland und seinen beruflichen Weg finden. Nach einem Jahr sozialer Taetigkeit in Indien und einem Segeltoern vom Festland zu den Kanaren sicherlich nicht so einfach.

Zurueck bleibt sein Dad, Nicholas, besagter Skipper. Und von dem muessen wir uns nun heute frueh verabschieden. Denn wir haben unausweichlich den Entschluss gefasst, heute nach El Hierro zu segeln! „Ihr seid schon 5 Minuten ueber eurer Abfahrtszeit“ frotzelt Nicky noch laechelnd. Klar, wenn die Bootsfrau sich auch erst noch mit einem herzlichen Druecker vom Nachbarn verabschieden muss – soviel Zeit muss sein!

Vorsichtshalber bringe ich Fender zum Nachbarschiff aus, der Wind drueckt uns beim ablegen eigentlich auf die Spirit. Nicholas steht entspannt an Deck – „die Beiden moegen sich, da passiert schon nix“ - der kennt unsere anlehnungsfreudige, manchmal sehr schmusige Lady noch nicht ausreichend ;-). Aber es passiert wirklich nix, mit gut einem Meter Abstand geht s‘ Schiffle brav mit dem Heck in die gewuenschte Richtung und laesst sich dann genauso brav mit dem Bug in Richtung Hafenausfahrt drehen. Als wolle sie zeigen, dass sie es kann – wenn sie will ….. Weiber!

Im Zufahrtskanal werden wir dann ordentlich von einer Boe auf die Backbordtonnen gedrueckt – da ist vorhalten angesagt! Und einstimmig beschliessen wir: „Die Genua reicht heute aus“. Gesagt – getan. Genau raus, zieht, Motor aus. Zwischen 6 und 7 Knoten Fahrt machen wir, in Boen und mit passender Welle werden es auch schon mal bis zu 10 Knoten. Das wird eine schnelle Fahrt! Denkste – wenige Seemeilen spaeter nimmt uns Gomeras hoechster Berg den Wind. Motor an und Genua einrollen. Die flappt nur traege rum.

Jetzt sehen wir alles, was wir von unseren Landausfluegen bereits kennen, also noch einmal vom Wasser aus. Beeindruckend. Ein Wolkenband haengt ueber der Insel und bewegt sich nicht wirklich vorwaerts. Der Wind kommt uns entgegen – naja, wird wohl mehr Fahrtwind sein – die Welle ebenfalls. Was soll das denn jetzt werden???

Im Kielwasser wird El Teide immer kleiner und huellt sich ebenfalls langsam aber sicher in dicke Wolken. Nur noch ein kleiner Zipfel schaut oben heraus. Aber unser Blick wird auch aufs Wasser gezogen: Immer wieder ziehen Grindwale an uns vorbei, einzelne Tiere oder kleine Gruppen. Majestaetisch woelben sich Ruecken und Fluke (??) aus dem Wasser. Oder sind es doch grosse Tuemmler? Eine spaetere Gockel-Recherche bestaetigt aber unsere Vermutung, dass es sich um Grindwale handelt!

Wind und Welle nehmen wieder zu, der Wind dreht wieder auf Nord. Na also, geht doch. Hoppala, das war zu voreilig – El vento steigert sich auf ueber 20 Knoten und zeigt uns dann mit bis zu 33 Knoten, was er so drauf hat. Die Welle kommt dazu mehr seitlich und einige Wellen tuermen sich riiiiichtig hoch neben uns auf – das kann nicht gutgehen!!!!! S‘ Schiff legt sich auch entsprechend auf die Seite, zieht die Fussreling an Backbord fett durch weiss schaeumendes Wasser. An Steuerbord rauscht Wasser hoch und in die Plicht. Wir halten uns fest, unter Deck scheppert und klappert es. Klar, irgendwas geht einem ja immer durch die Lappen und ist nicht flugtauglich verstaut. Die Bilgepumpe springt an – irgendwoher kommt immer noch Wasser ins Schiff. So ein Mist!!! Wenigstens funktionieren die Bilgepumpen! Ich gehe eine innige Verbindung mit unserer Steuerbord-Fallwinsch ein und verziehe mich nach einigen Salzwasserduschen unter die schuetzende Sprayhood. Nur nicht uebel werden….. Warum muss ich so oft auf Klo, obwohl ich so gut wie nix trinke?? Die naechste Wellenpause abwarten und dann aber fix! Festhalten ist trotzdem angesagt. Wie soll das erst werden auf dem Weg zu den Kap Verden? Da hatten andere Yachten Wellenhoehen von ueber 5 Meter …. Da sind die hier mit 3 Meter (oder vielleicht aucht etwas mehr) ja noch gar nix dagegen!

Erst einmal beschaeftigt mich aber noch die Frage, wie sich der sog. Cap-Effekt vor La Restinga wohl auswirkt. Wieviel Wind und Welle erwarten uns dort wohl? Beides beruhigt sich erst einmal, Segeln kann so schoen und auch einigermassen entspannt sein …. Wenn da diese Wellen nicht waeren.

Wir halten gebuehrenden Abstand vom Cap, irgendwo soll da ein Riff rauslaufen. Wind und Welle nehmen wieder etwas zu, aber im Vergleich zu mittendrin ist das jetzt easy. Und dann geht alles wie immer ganz schnell: Die Hafeinfahrt wird angesteuert, die Genua eingerollt, Leinen klarmachen. Fender – brauchen wir doch nicht, sollen doch vor Mooring an die Kaimauer. Denkste! Claudia steht auf dem Steg und winkt uns an den Steg. Schnell ein paar Fender raus und dann werfe ich gekonnt die Festmacher erstmal ins Wasser. War ja klar – was sonst prima klappt, geht jetzt erstmal in die Hose bzw. ins Wasser. Aber alles ist im gruenen Bereich. Wind mehr oder weniger von vorne, Fender zum Nachbarschiff sind raus, kann nix passieren.

Dann fallen wir uns in die Arme und ueber Kaffe und Kuchen an Bord der Kassipeia her. Ankommen ist soooo schoen! Auch wenn es nur 55 Seemeilen sind, die wir 8,5 Stunden hinter uns gebracht haben! Werner rechnet natuerlich gleich hoch, was das fuer ein 24-Stunden Etmal waere - kein schlechter Schnitt. Da waren wir auch fix auf den Kap Verden! Aber jetzt sind wir erstmal hier, freuen uns ueber free-Wifi auf der Insel und vor allem: auch an Bord!! Dafuer verzichten wir doch gerne auf feudale Sanitaeranlagen und duschen an Bord oder auf dem Steg ;-)

Grindwale vor der Kueste von Gomera

Grindwale vor der Kueste von Gomera

El Teide - immer kleiner wird unser Lieblingsberg. Und in Wolken huellt er sich auch noch

El Teide in unserem Kielwasser - immer kleiner wird unser Lieblingsberg. Und in Wolken huellt er sich auch noch

Land- und Seemusik - Fiesta in San Sebastian

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Trommeln gehoeren zu den Tonangebenden Instrumenten auf der Insel
 
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Und ist eine der Gitarrentruppen versammelt. Auch in den Bars von San Sebastian
wird Musik gemacht und dazu vielstimmig gesungen.
 
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Musik ganz anderer Art. Das Donnern der Brandung und das kollern der schwarzen Steine am Strand
sind immer wieder beeindruckend und faszinierend
 
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Gleich sind sie weg, die beiden Neugierigen auf der Mole  - nein, ganz so schlimm
ist es nicht mit den Wellen. Aber nass wird man dort vorn schon
 
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Zwei ehemalige Regattayachten Seite an Seite. Links von naja liegt die Spirit of Yeoman,
ein wunderschoener Klassiker aus Holz und noch um einges aelter wie unser Schiffle
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Frueh uebt sich - auch die Kleinen sind traditionell gewandet und nehmen
am Festumzug teil
 
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Gut beheutet sind die Damen alle. Mancher Strohhut ist reichlich
mit Blumen dekoriert, andere kommen mit schlichtem Band daher
 
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Wenn wir jetzt noch wuessten, was die unterschiedlichen Farben der
Kleidung bedeuten …. Gruppe des Festumzuges
 

Auffallend viele, in traditionelle Tracht gewandete Canarios
sind in den Strassen von San Sebastian de la Gomera unterwegs. Gross und klein,
Maennlein, Weiblein, jung und alt, mit oder ohne Musikinstrument – man formiert
sich gruppenweise fuer den Umzug durch einige Strassen des Ortes. Fiesta –
unuebersehbar und spaeter auch unueberhoerbar.

Mal  sind es Trommeln,
mal Gitarren welche die Musik liefern. Alle Gruppen haben ausreichend
Verpflegung fuer einen langen Fiestatag mitgebracht. Es wird direkt aus grossen
Aluminiumtoepfen ausgeteilt oder der ebenfalls mitgebrachte Grill wird
angeworfen. Einige kleinere Gruppen lassen sich in den umliegenden Bars nieder,
musizieren und singen sehr zur Freude der Touristen.

Den Mann kenn ich irgendwie, das ist doch nicht oder
vielleicht doch? Hatte die Barbara, meine fruehere Kollegin aus Ruedesheimer Zeiten
nicht was von einer Kanarenrundreise geschrieben? Mal schaun, wo der Herr
hingeht. Und siehe da, der wohlbekannte, tiefschwarze Kurzhaarschopf der
Ex-Kollegin taucht an seiner Seite auf. Ich spurte hinterher und dann geht das
Geschnaddel auch schon los! Leider muessen die Beiden schon wieder zurueck zur
Faehre. Sooo schade. Wir geben noch eine kurze Beschreibung, wo unser Schiffle
liegt und dann trennen sich die Wege auch schon wieder.

Wir beobachten weiter das faszinierende Treiben auf Buehne
und Tanzflaeche, raetseln, was wohl die unterschiedlichen Farben der Kleider zu
bedeuten haben, bummeln noch etwas durch die doch sehr ruhig gewordenen Gassen
San Sebastians und  besichtigen die
Kirche deren gewaltige Tueren einladend geoffnet sind. Die Abendsonne faellt
sanft herein und laesst einige Details des Kircheninneren hell aufstrahlen.

Ein Kaffee waere jetzt nicht schlecht. Aber bitte an einem
Platz mit waermender Sonne. Ein frischer Wind pfeift von den Bergen herunter.
Am Nebentisch wird ausgelassen gefeiert. Joel vom Nachbarschiff, der Spirit of
Yeoman, kommt uns entgegen. Nass ist er geworden, vorne auf der Mole wo heute
die Wellen krachend an die Mauern und den Strand von La Cueva donnern. Gegen
den Protest des Skippers gehen wir auch nochmal Wellen gucken.

Immer wieder faszinierend, diese Veraenderung des Meeres.
Die Kraft, mit der das Wasser an den Strand rauscht. Das Kollern der Steine am
Strand uebertoent sogar die Brandung. Eine Wagemutige stehen ganz vorne und
trotzden der Gischt. Hier auf der Insel kommt es wohl immer wieder zu
Unfaellen, teilweise mit toedlichem Ausgang. Betroffen sind Badende und
Wanderer, die ebendiese Kraft des Wassers und die teilweise gefaehrlichen
Unterstroemungen unterschaetzen. Aber auch der Steinschlag stellt eine grosse
Gefahr fuer Wanderer und Strandbesucher dar.

Nach einem Besuch in der offiziellen Stammkneipe der
Talisker-Challenge Atlantik Ruderern sowie einige Cerveza und Vino blanco
spaeter haben wir Hunger. Da die Bar ueber keine Kueche verfuegt, ziehen wir
nochmal an den Strand, genauer gesagt: In das Restaurant des Real Club Nautico.
Die Rueckseite des Restaurants besteht aus dem Felsgestein, was dem Lokal ein
aussergewoehnliches Ambiente verleiht. Ansonsten ist es gross und ziemlich
leer. Naja, ist ja auch noch frueh fuer spanische Verhaeltnisse. Das Pollo
Asado und der Atun a la blanca schmecken trotzdem sehr sehr lecker. Die
deutsche Inhaberin und Koechin in einer Person fragt nach unserer Zufriedenheit
– alles Bestens. Strahlend rueckt sie wieder ab.

Gesaettigt und mit durch ausreichend Wasserkonsum stark
verduenntem Alkoholpegel geht es noch einmal in die nette Bar. Die ist noch
voller, die Musikgruppe hat sich vor die Bar verzogen. An der Theke finden wir
noch ein Plaetzchen neben einem aelteren Daenen der sehr gut Deutsch spricht.
Die beiden Maenner unterhalten sich ausgezeichnet, ich hab durch die
Geraeuschkulisse ringsum so meine Schwierigkeiten, alles akustisch
mitzubekommen. Aber warum guckt der Kerl mich staendig so intensiv an. Irgendwann
rueckt er raus: Wenn ich nicht schon verheiratet waere, mich wuerde er ja
gleich ehelichen. Na Danke, meine „Zielgruppe“ hatte ich mir irgendwie doch
eeetwas juenger vorgestellt. Man gut, dass er nicht weiss, dass ich gar nicht…….!
Naja, jedenfalls ist es schon spaet, als wir wieder an Bord sind. Ich quaele
noch etwas den PC und falle irgendwann auch in die Koje, begleitet von dezenter
folkloristisch angehauchter Musik aus dem Festzelt.

Letzter Tag Sightseeing Gomera

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Und Ende - hier geht es definitiv nur noch per Pedes weiter. Werner ist ratlos, dabei lieben wir doch Rundkurse :-)

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Wasserfall - wenn auch kuenstlich erzeugt, trotzdem beeindruckend. Sooooo viel Wasser gibt es hier.
Wahrscheinlich Jahreszeitlich bedingt.
 

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Können Palmen so viel Wasser über längere Zeit ab? Diese hier stehen in einem der Stauseen im
Barranco bei San Sebastian
 

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Grün, braun, rot, schwarz - das sind die dominierenden Farben. Der Himmel
spendiert heute nur selten ein strahlendes Blau ueber allem - Tendenz mehr grau heute

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Lastenaufzug kanarischer Art: Mit solchen Konstruktionen ueberwindet man
hier die Barrancos oder auch die verschiedenen Hoehenmeter, um Werkzeug etc.
auf die Felder und in die Gaerten zu bringen
 

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Dekorativer Steinschlag
 
Die letzten Stunden Leihwagen nutzen wir fuer einen Ausflug in den Barranco de las Lajas, etwas oberhalb von San Sebastian gelegen. Dabei entdecken wir mehrere Stau- und Wasserrueckhaltebecken, einen kleinen Wasserfall und viel landschaftliche Idylle. Hier wird noch viel Landwirtschaft betrieben. Wir fahren die schmalen Strassen bis es wirklich nicht mehr weitergeht. Und so manches Mal druecke ich auf die Hupe, wenn es um eine Kurve geht. Wir sind sehr angetan von allem, was wir hier noch zu sehen bekommen und die Sonne meint es fuer kurze Zeit auch nochmal gut mit uns. So stehen wir am Ende der Strasse, schauen und geniessen die ungewohnte Waerme. Ein aelterer Senor kommt, auf einen Stock gestuetzt, den Berg herauf gekraucht. Aber Puste fuer ein Schwaetzchen hat er schon noch. Das ist mit unseren mageren Spanischkenntnissen natuerlich nicht so ergiebig. Merkwuerdig, auch hier ist der Rueckweg irgendwie immer deutlich kuerzer wie der Hinweg …. - so bleibt noch Zeit fuer einen Abstecher Richtung Leuchtturm. Im angrenzenden Haus residiert angeblich auch heute noch der Leuchtturmwaerter. An den Turm kommen wir zwar nicht ganz heran, dafuer sehen wir aber eine alte, sehr schoen restaurierte (leider nur von aussen zu besichtigen - privado) und 160 Jahre alte Gofio-Muehle, das wunderschoene Hotel Parador und vieles mehr. Der Weg oberhalb des Playa Avalo fuehrt zur Eremita y Casas de Nuestra Se?ora de Guadalupe und ist auf den letzten Metern leider gesperrt: Steinschlag und Erdrutsche haben die Strasse unpassierbar gemacht und sie wurde kurzerhand auch fuer Fussgaenger gesperrt. Auch eine Bauruine ist weithin sichtbar: Eine Ferienanlage wurde an exponierter Stelle nie fertig gebaut und schaut mit schwarzen, leeren Augen auf den Atlantik und Teneriffa. In San Sebastian sind die Vorbereitungen fuer die Fiesta zu Ehren der hiesigen Heiligen in vollem Gange, aber alles geht trotzdem einen beschaulichen Gang. Nur keine Hektik. Beim Stegrundgang (wir suchen eigentlich das Boot des hiesigen TO-Stuetzpunktleiters) entdecken wir die MOONSTONE, die wir von Puerto Santo her kennen. Das gemeinsame Ziel Kap Verden laesst auf weitere Treffen hoffen. Und da die Moonstone wohl ebenfalls noch uebers Wochenende hier bleibt, sitzen wir ganz sicherlich auch hier noch ein paar Stunden zusammen. Das uebt dann mal wieder unser Englisch.
 
 
Und noch mehr Fotos von Gomera gibt es hier:

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