IMG_4721.JPG
Trommeln gehoeren zu den Tonangebenden Instrumenten auf der Insel
 
IMG_4799.JPG
Und ist eine der Gitarrentruppen versammelt. Auch in den Bars von San Sebastian
wird Musik gemacht und dazu vielstimmig gesungen.
 
IMG_4765.JPG
Musik ganz anderer Art. Das Donnern der Brandung und das kollern der schwarzen Steine am Strand
sind immer wieder beeindruckend und faszinierend
 
IMG_4764.JPG
Gleich sind sie weg, die beiden Neugierigen auf der Mole  - nein, ganz so schlimm
ist es nicht mit den Wellen. Aber nass wird man dort vorn schon
 
IMG_4742.JPG
Zwei ehemalige Regattayachten Seite an Seite. Links von naja liegt die Spirit of Yeoman,
ein wunderschoener Klassiker aus Holz und noch um einges aelter wie unser Schiffle
IMG_4738.JPG
Frueh uebt sich - auch die Kleinen sind traditionell gewandet und nehmen
am Festumzug teil
 
IMG_4737.JPG
Gut beheutet sind die Damen alle. Mancher Strohhut ist reichlich
mit Blumen dekoriert, andere kommen mit schlichtem Band daher
 
IMG_4732.JPG
Wenn wir jetzt noch wuessten, was die unterschiedlichen Farben der
Kleidung bedeuten …. Gruppe des Festumzuges
 

Auffallend viele, in traditionelle Tracht gewandete Canarios
sind in den Strassen von San Sebastian de la Gomera unterwegs. Gross und klein,
Maennlein, Weiblein, jung und alt, mit oder ohne Musikinstrument – man formiert
sich gruppenweise fuer den Umzug durch einige Strassen des Ortes. Fiesta –
unuebersehbar und spaeter auch unueberhoerbar.

Mal  sind es Trommeln,
mal Gitarren welche die Musik liefern. Alle Gruppen haben ausreichend
Verpflegung fuer einen langen Fiestatag mitgebracht. Es wird direkt aus grossen
Aluminiumtoepfen ausgeteilt oder der ebenfalls mitgebrachte Grill wird
angeworfen. Einige kleinere Gruppen lassen sich in den umliegenden Bars nieder,
musizieren und singen sehr zur Freude der Touristen.

Den Mann kenn ich irgendwie, das ist doch nicht oder
vielleicht doch? Hatte die Barbara, meine fruehere Kollegin aus Ruedesheimer Zeiten
nicht was von einer Kanarenrundreise geschrieben? Mal schaun, wo der Herr
hingeht. Und siehe da, der wohlbekannte, tiefschwarze Kurzhaarschopf der
Ex-Kollegin taucht an seiner Seite auf. Ich spurte hinterher und dann geht das
Geschnaddel auch schon los! Leider muessen die Beiden schon wieder zurueck zur
Faehre. Sooo schade. Wir geben noch eine kurze Beschreibung, wo unser Schiffle
liegt und dann trennen sich die Wege auch schon wieder.

Wir beobachten weiter das faszinierende Treiben auf Buehne
und Tanzflaeche, raetseln, was wohl die unterschiedlichen Farben der Kleider zu
bedeuten haben, bummeln noch etwas durch die doch sehr ruhig gewordenen Gassen
San Sebastians und  besichtigen die
Kirche deren gewaltige Tueren einladend geoffnet sind. Die Abendsonne faellt
sanft herein und laesst einige Details des Kircheninneren hell aufstrahlen.

Ein Kaffee waere jetzt nicht schlecht. Aber bitte an einem
Platz mit waermender Sonne. Ein frischer Wind pfeift von den Bergen herunter.
Am Nebentisch wird ausgelassen gefeiert. Joel vom Nachbarschiff, der Spirit of
Yeoman, kommt uns entgegen. Nass ist er geworden, vorne auf der Mole wo heute
die Wellen krachend an die Mauern und den Strand von La Cueva donnern. Gegen
den Protest des Skippers gehen wir auch nochmal Wellen gucken.

Immer wieder faszinierend, diese Veraenderung des Meeres.
Die Kraft, mit der das Wasser an den Strand rauscht. Das Kollern der Steine am
Strand uebertoent sogar die Brandung. Eine Wagemutige stehen ganz vorne und
trotzden der Gischt. Hier auf der Insel kommt es wohl immer wieder zu
Unfaellen, teilweise mit toedlichem Ausgang. Betroffen sind Badende und
Wanderer, die ebendiese Kraft des Wassers und die teilweise gefaehrlichen
Unterstroemungen unterschaetzen. Aber auch der Steinschlag stellt eine grosse
Gefahr fuer Wanderer und Strandbesucher dar.

Nach einem Besuch in der offiziellen Stammkneipe der
Talisker-Challenge Atlantik Ruderern sowie einige Cerveza und Vino blanco
spaeter haben wir Hunger. Da die Bar ueber keine Kueche verfuegt, ziehen wir
nochmal an den Strand, genauer gesagt: In das Restaurant des Real Club Nautico.
Die Rueckseite des Restaurants besteht aus dem Felsgestein, was dem Lokal ein
aussergewoehnliches Ambiente verleiht. Ansonsten ist es gross und ziemlich
leer. Naja, ist ja auch noch frueh fuer spanische Verhaeltnisse. Das Pollo
Asado und der Atun a la blanca schmecken trotzdem sehr sehr lecker. Die
deutsche Inhaberin und Koechin in einer Person fragt nach unserer Zufriedenheit
– alles Bestens. Strahlend rueckt sie wieder ab.

Gesaettigt und mit durch ausreichend Wasserkonsum stark
verduenntem Alkoholpegel geht es noch einmal in die nette Bar. Die ist noch
voller, die Musikgruppe hat sich vor die Bar verzogen. An der Theke finden wir
noch ein Plaetzchen neben einem aelteren Daenen der sehr gut Deutsch spricht.
Die beiden Maenner unterhalten sich ausgezeichnet, ich hab durch die
Geraeuschkulisse ringsum so meine Schwierigkeiten, alles akustisch
mitzubekommen. Aber warum guckt der Kerl mich staendig so intensiv an. Irgendwann
rueckt er raus: Wenn ich nicht schon verheiratet waere, mich wuerde er ja
gleich ehelichen. Na Danke, meine „Zielgruppe“ hatte ich mir irgendwie doch
eeetwas juenger vorgestellt. Man gut, dass er nicht weiss, dass ich gar nicht…….!
Naja, jedenfalls ist es schon spaet, als wir wieder an Bord sind. Ich quaele
noch etwas den PC und falle irgendwann auch in die Koje, begleitet von dezenter
folkloristisch angehauchter Musik aus dem Festzelt.