Monats-Archiv Dezember, 2013

Letzte Ausfluege

Der Teide - schneebedeckt aber wolkenfrei (noch)

Der Teide - schneebedeckt aber wolkenfrei (noch)

Leuchtturm am Punta del Hidalgo

Leuchtturm am Punta del Hidalgo

Kitsch, Kunst & Historie - in Garachico

Kitsch, Kunst & Historie - in Garachico

Unser letzter (Auto)Mobiltag! 7 Tage stand das gelbe Spielmobil vor der Tuer und wartete auf seinen Einsatz. Arbeiten an Bord und die Wetterlage machten leider bislang einen Strich durch noch geplante Ausfluege ueber die Insel. Immerhin haben wir unsere Gasflaschen in der im Poligono del Sur angesiedelten DISA-Abgabestation gefuellt bekommen. Zu guter Letzt und Dank tatkraeftiger Unterstuetzung des Werftchefs Hector sogar die Anfangs verschmaehte Konkurrenzflasche der Marke Repsol! Dabei ist gerade die mit 11 KG Inhalt und der Moeglichkeit, daraus unsere grauen Gasflaschen fuellen zu koennen doch schon wichtig fuer uns! Da sie sowohl mit Propan als auch mit Butan gefuellt werden darf und dies auch (sehr unscheinbar) auf dem Griff eingraviert ist, erhielten wir nach Einsendung entsprechender Fotos durch Hector an einen Bueromenschen der Disa die Info, das es kein Problem sei, die Flasche zu fuellen. Also mit dem Ausdruck der Email nochmal zur Station und die Flasche wieder abgegeben. Die Maenner am Tor kennen mich schon und lachen, wenn ich die schmale Strasse bis vors Tor geprescht komme. Fuer 20 Euro wechseln jetzt 11 KG Gas den Besitzer und bei der Abholung ist auch Werner mit von der Partie.

Danach noch schnell in die Marina, zweimal Waesche waschen. Wieder 10 Euro dem Sauberkeitswahn geopfert! Die Wartezeit verbringen wir bei einem Kaffee an Bord der malwieder. Praktisch, wenn die Freunde in der Naehe der Waschmaschine zu finden sind!

In der Marina Santa Cruz ist ordentlich Bewegung und viel Dreck schwimmt im Hafenwasser herum. Starkwind mit bis zu 40 Knoten war vorher gesagt. Der hat sich bislang gluecklicherweise noch nicht eingestellt. Aber die ueber 20 Knoten Suedwind bringen das Wasser auch schon ordentlich in Bewegung und lassen viel Schwell in die Haefen laufen. Auch unser Steg samt Schiff sind fuer den angekuendigten Wind (hoffentlich) gewappnet. Da es ausnahmsweise einmal nicht regnet, ueberschlagen wir schnell die uns noch zur Verfuegung stehende Zeit bis zur Schluessel- und Autorueckgabe. Das Wetter ist uns weiterhin wohl gesonnen und so duesen wir die Autobahn hinauf Richtung Carachico. Die dortige Marina ist brandneu, Hafenmeister etc noch in unscheinbaren Containern untergebracht. Die wuchtige Hafenmole ist verziert mit Meeresgoettern und verfuegt ueber 3 Galerie-aehnlichen Absaetze. Ganz klein wirken die beiden Maenner, die bis zur oberen Rand empor gekraxelt sind. Klein und eng wirkt aber auch die Zufahrt zum Hafen. Der Platz zwischen der roten Tonne und dem Molenkopf erscheint uns sehr, sehr schmal.

Vor Carachico liegt ein ansehnlicher groesserer Felsen im Wasser und dicht vor dem Ufer lugen auch noch eine Reihe kleinerer Steine raus. Die rote Flagge an den Meerwasserbecken kuendet von Schwimmverbot. Eigentlich sieht es doch ganz ruhig aus hier, das Meer.

Ort und Landschaft gefallen uns sehr gut, auch wenn Werners Standardurteil wieder einmal lautet „sehr touristisch“. Klar, wo es huebsch ist, sind auch die Touristen – wie wir ja auch! Ein Rundgang durch den Ort mit „einer der schoensten Kirchen Teneriffas – Santa Ana“ , seinen eindrucksvollen und gut restaurierten Gebaeuden. Um das „Puerto de Tierra“ ist ein wunderschoener kleiner Park entstanden. Das Tor selbst liegt um einiges tiefer wie der Platz „Juan Gonzales de la Torre“ der mit dem Blick auf Park, Kirche und einige alte Gebauede zu einer laengeren Rast einlaedt.

Felslandschaft vor Garachico

Felslandschaft vor Garachico

Garachico

Garachico

In Garachico

In Garachico

Man beachte den Weihnachtsstern vorne links

Man beachte den Weihnachtsstern vorne links

Uns zieht es weiter nach El Sauzal. Hier wohnen Annie & Hajo, ein Seglerpaar, das die Wintermonate im Haeuschen auf Teneriffa verbringt und im Sommer segelnderweise die Ostsee unsicher macht. Nach einigen Diskussionen mit unserer Navigationssoftware finden wir die Adresse doch noch. An einem steilen Hang und mit einem traumhaften Ausblick auf Kueste und Meer liegt das Domizil der Beiden. Wir platzen mitten in ein kleines Geburtstagsessen des Mieters hinein und verabschieden uns nach einem Rundgang durch Haus & Garten auch relativ schnell wieder. Faellt allerdings schwer, denn Hajo weiss viele Geschichten aus seinem Seglerleben und seiner Berufsschifferzeit kurzweilig zum Besten zu geben. Dazu der Blick von der Terrasse – hier koennte man es schon eine Weile aushalten! Aber die Strecke nach Santa Cruz zieht sich und wir muessen den Leihwagen um 18 Uhr wieder zurueck geben. Ganz abgesehen davon warten Inge & Ralf mit Bordgemachter Pizza in Santa Cruz auf uns!! Wer weiss, wieviele Gelegenheiten wir noch haben, gemeinsam zu Abend zu essen!

Gemuetliches Beisammensein im Nieselregen

Gemuetliches Beisammensein im Nieselregen

Was fuer ein Blick - selbst bei dem heute nicht so guten Wetter

Was fuer ein Blick - selbst bei dem heute nicht so guten Wetter. Wir stehen auf der Terrasse von Anni und Hajo's Haus in El Sauzal und staunen. Auch ueber den riesigen, ins Haus integrierten Lavabrocken und den maechtigen Holzbalken, der im Wohnraum die Decke stuetzt oder die eigene Quelle im Garten mit Trinkwasserqualitaet oder oder oder - Wunderschoen!

Mit Hajo & Annie (die ja ein Auto haben) verabreden wir uns fuer einen der naechsten Tage.

Ein kurzer Stopp bei einem Lidl-Markt, dann nix wie zum Schiff, Gasbuddel und Einkaeufe ausladen. Puenktlich dazu regnet es in Stroemen.

Als wir um 18:10 auf dem Cigar-Parkplatz den Schluessel ueberreichen fuehle ich mich fast etwas befreit: Jetzt sind wir wieder Fussgaenger und Busfahrer und da faellt Werner auch schon ein, dass wir ja doch noch eine Bono-Card holen wollten!! Also mache ich mich auf den Weg zum Kiosk waehrend er schon unsere Gastgeber beglueckt. Leider gibt es die gewuenschte Karte nur am Busbahnhof, das ist doch ein ganz schoener Weg vom Plaza de Espana aus. Meine Pizza hab ich mir jedenfalls verdient nach dem Marsch hin und zurueck. Und die ist dann auch schon puenktlich zum Eintreffen in der Marina fertig!

Mein Unterhaltungswert fuer den Abend ist allerdings stark eingeschraenkt. Ich spuere jetzt erst, wie anstrengend die Autofahrerei heute war. Die vielen Kurven, die teils komplizierten Aus- und Auffahrten, die steilen schmalen Strassen in den Orten – das macht muede und dementsprechend unhoeflich oft gaehne ich auch. Oder ist es doch die Wintermuedigkeit?? Irgendwie koennen wir Nordeuropaer das wohl doch nicht so schnell abschuetteln, dieses Winterschlaf-Beduerfnis. Jedenfalls geht es Ralf & Inge aehnlich und wir gestehen uns gegenseitig ein, dass wir gerne frueh zu Bett gehen oder unter der kuscheligen Decke einen Videoabend machen. Draussen sitzen ist irgendwie grad nicht mehr angesagt. Und das obwohl die Temperaturanzeigen in der Stadt immer noch so um die 22-24 Grad pendeln.

Imposante Hafenmauer von Garchico

Imposante Hafenmauer von Garchico

Auch hier findet man die typischen und meist sehr schoenen Holzbalkone

Auch hier findet man die typischen und meist sehr schoenen Holzbalkone

Garachico besticht mit schoenen alten Haeusern

Garachico besticht mit schoenen alten Haeusern

Steinmauern, Bananenpflanzen und Rebstöcke - unterwegs im Gebiet Tacoronte

Steinmauern, Bananenpflanzen und Rebstöcke - unterwegs im Gebiet Tacoronte

Am Ufer von Garachico - neben der alten Festung liegen die Meerwasserbecken

Am Ufer von Garachico - neben der alten Festung liegen die Meerwasserbecken

Einfach nur Bilder ….

…… KANN ICH NICHT!!! ;-)

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Dali ?? auf jeden Fall sehr ausgefallenes Porzellan

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Und immer wieder duckt sich in den Hochhaus-Schluchten eine
kleine Kirche auf einen Platz

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San Andres - ein Mini-Mini-Restaurant. Wir dachten schon, das sei gar nie geoeffnet!

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Auch eine Moeglichkeit eines nicht nadelnden Weihnachtsbaumes

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In Santa Cruz sind jetzt ueberall Weihnachtssterne gepflanzt

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Hier geht es ins Reich der Kuecheneinrichter. Alles was ein ordentlicher Restaurantbetreiber
benoetigt, kann hier erworben werden
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Kunstobjekte in Santa Cruz - Henry Moore?? Banausin die ich bin, hab ich den
Namen schon wieder vergessen

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Auch so eine Art Kunst-Objekt. Unsere Schwalbennester nehmen neue Formen an. Juan laminiert und schleift und amlert unermuedlich.

Sonne! Da geht doch die S

timmung und die Ladeanzeige gleich einige Stufen hoeher! Ich mache mich voller Tatendrang gleich nach dem Fruehstueck auf den Weg nach San Andres, will zwei Briefe bei der Correos nach Deutschland auf den Weg bringen. Tja, die Correos-Filiale San Andres ist was fuer Fruehaufsteher: geoeffnet von 8 bis 10. Also komme ich morgen frueh nochmal. Oder gebe meine Briefe heute in Santa Cruz auf. Ein kleiner Bummel durch den netten Ort bringt unverhoffte Erkenntnisse: Es gibt mehrere Schulen, u. a. eine fuer Berufsfischer, die Schueler verbringen die Pause wie in Deutschland am nahen Kiosk, es gibt mehrere interessante kleine Laeden in denen die Einheimischen ihren Bedarf an Kleidung, Bettwaesche, Lebensmitteln etc. decken, die Baeckerei hat jeden Tag von 7 bis 14 Uhr geoeffnet und auf dem breiten Gehweg zwischen dem Darsena Pesquera und San Andres wurden mehrere Yucca-Palmen ausgerissen. Ach ja und die beiden normalerweise im Darsena gesichteten „wild“ lebenden Hunde liegen friedlich schlafend mit nassem Fell und voellig unaufgeregt auf der Terrasse eines kleinen, eher unbewohnt wirkenden Hauses. Ob sie vielleicht doch einen Besitzer haben???? In der schmalen Ferreteria von San Andres hat die Weihnachtsdeko die Ueberhand und auf dem Heimweg pustet mir der Suedwind kraeftig ins Gesicht. Zurueck am Varadero stellt mir Hector grossherzig wieder den Buero-Nebenraum zur Verfuegung. Das ist fein, kann ich hier doch die mueden Akkus von Laptop, Handy etc. wieder auf Vordermann bringen. Ich begebe mich auf die Suche nach einem Leihwagen und werde – wie gewohnt – bei der Firma Cigar fuendig. Auch wenn die Preise saisonbedingt derzeit etwas hoeher liegen, ist das Preis-Leistungsverhaeltnis dieser Firma hier auf den Canaren einfach unschlagbar. Noch einige muehsame und vergebliche Versuche, einem Konkurrenten ein Angebot zu entlocken, dann buche ich kurzentschlossen aber nach vorheriger Ruecksprache mit dem Kaeptn. Der ist voll im Kabelfieber. Zieht Strippen neu, reisst raus und steigt langsam aber sicher durch das tueckische Wirrwarr unserer Verkabelungen durch. Ralf schlaegt bei uns auf. Ich beende die Internet-Session und mache mich mit ihm auf den Weg nach Santa Cruz – noch per Bus. Damit haben wir dann auch alle unsere Bono-Cards aufgebraucht. Wie praktisch! Gemeinsam mit Inge geht es zum Stadtbummel. Aber erst ist eine Staerkung in Ralfs morgendlichem Stammcafé faellig. Danach geht es in eine Ferreteria in der Naehe des Mercado. Der junge Mann hinterm Tresen spricht ein sehr gutes Englisch und ist erstaunlich wendig – sowohl sprachlich als auch sonst. Das gewuenschte Locheisen wird aus einem Fach gezaubert, ich bekomme meine Ringoesen, ein Thermometer fuer die Lufttemperaturen und eine Wegbeschreibung zu einem Laden, in dem das gewuenschte und hier leider nicht vorraetige Backofenthermoter erhaeltlich sein sollte. Wir bewundern noch ausgiebig die Schaufensterauslagen der Ferreteria – was fuer tolle Sachen diese unscheinbaren Laeden bereithalten, da kann kein Baumarkt mithalten! Der gesuchte Laden ist schnell gefunden, liegt eine Treppe tiefer im Keller und entpuppt sich als eine Art Grosshandel fuer Restaurant- und Kuechenbedarf. Arcopal Glaeser und Geschirr ist ausgestellt und auch sonst ist alles rund ums Thema „Kochen & Gastronomie“ hier erhaeltlich. Ein Mann spricht uns auf Deutsch an und verklickert einem Mitarbeiter, was wir, explizit ich, suchen. Kurze Zeit spaeter und nach Involvierung eines weiteren Angestellten (meine Guete, was wird das Thermometer nach diesem personellen Aufwand wohl kosten???) halte ich das gute Stueck fuer knapp 9 Euro in Haenden. Ralf & Inge begutachten fachmaennisch und meinen, das sei ein richtig gutes Teil. Wir bummeln zurueck, erstehen wattierte Umschlaege in einer sehr gut bestueckten Pappeleria und Ralf bringt noch in einer Fuellstation fuer Tintenpatronen eine Adresse fuer den Erwerb einer gut funktionierenden Wifi-Antenne in Erfahrung. Und die Beiden ueberraschen mich noch mit einem nachtraeglichen Geburtstagsgeschenk! Das wunderschoen eingebundene Tagebuch wird mich noch oft und gerne an die zwei erinnern! Dann ist es auch schon Zeit, im Buero von Cigar am Faehrterminal aufzuschlagen. Der Vorgang ist unkompliziert: Man (oder Frau) reserviert online, bekommt eine Email zur Bestaetigung, druckt diese aus und schlaegt zum gewuenschten Zeitpunkt in der angegebenen Abholstelle auf. Fuehrerschein, Ausweis und Creditkarte werden fuer wenige Minuten konfisziert, der Autoschluessel wird in einer Papiertuete ueberreicht und dann kann es losgehen. Wenige Meter weiter hat Cigar zwischen Faehrterminal und Marina einen kleinen Parkplatz, auf dem das gebuchte Auto wartet. In meinem Fall ist der reservierte Polo zu einem Astra mutiert. Ralf & Inge lachen sich schlapp, hatten aber auch nix anderes erwartet. Hat Cigar doch ueberwiegend PKW aus dem Hause Opel in seiner Flotte! Egal. Das Waegelchen kommt in gelb und mit sportlichem Design daher, hat gerade mal 14.000 Km auf dem Buckel und faehrt sich angenehm. Entspannt rolle ich dem Darsena Pesquera entgegen. Morgen geht es dann gleich zum Grosseinsatz mit dem fahrbaren Untersatz: Gasflaschen soll ich zum befuellen bringen und die Waesche muss jetzt auch endlich mal gewaschen werden. Vielleicht noch ein Stop-Over bei Lidl??? So langsam gehen uns die Getraenke aus……. Ob ich vielleicht noch einen Abstecher nach Igueste mache und die versaeumte Wanderung nachhole?? Alles ist moeglich, denn erstmalig auf unserer Reise ist der fahrbare Untersatz auf meinen Namen gebucht und somit bin ich autark was das Autofahren in den naechsten Tagen anbetrifft. Ungeahnte Moeglichkeiten ergeben sich da!!! Wettertechnisch sieht es so aus, als wuerden wir noch einige Tage hier auf Teneriffa verbringen. Der Suedwind bleibt uns erhalten, legt wohl noch etwas an Staerke zu und wird die Schiffe in beiden Marinas noch ordentlich ins rollen bringen. Rolling home! Hauptsache, die Sonne scheint (oder alternativ pustet der Wind ordentlich) und bringt ausreichend Strom in unsere Batterien.

Dauerregen

Teneriffa versinkt im Regen. Ueberall fliesst das Wasser die Haenge herunter, die Strassen bestehen teilweise nur noch aus tiefen Pfuetzen. Stromausfall im Varadero, fuer einige Stunden geht nix mehr. Kein Pepe, kein Juan - auch unser Elektriker Wolfgang streikt und bleibt zu Hause.

Unsere Stromanzeige geht bedenklich runter - kein Wind, keine Sonne, das bringt unser Energiemanagement ins schwitzen. Und was machen wir jetzt mit dem Nachmittag? Nach einer Staerkung mit Kaffee und Kuchen sowie einer kurzen, hitzigen Diskussion ueber den weiteren Verlauf des Tages kommen wir auf die glorreiche Idee, mit dem Bus zum Decathlon zu fahren. Linie 910 bis zum Busbahnhof, dann mit der 015 weiter Richtung La Laguna und an der Station Guajara aussteigen. Soweit so gut. Doch wo genau ist diese Station?? Die Busfahrerin nickt nur und donnert los. Auf der Autostrada naehern wir uns rasant schnell dem wahrscheinlichen Gewerbegebiet. Wir fragen andere Passagiere und ein aelterer Herr drueckt fuer uns an der passenden Stelle den Halteknopf. Dann ueber ein Gewirr von Bruecken und Verkehrsinseln. Al Campo leuchtet oberhalb einer Tankstelle und eine Passantin weist uns den Weg zum Decathlon.Bei stroemendem Regen ein mehr als zweifelhaftes Vergnuegen und wir fragen uns, ob die Idee wirklich soooo gut war……

Der Laden erinnert mich sehr an unser Schiff: ueberall stehen Eimer oder liegen Pappen auf dem Boden weil es durchregnet!! Sehr sympathisch! Und viiiiiel Auswahl. Decathlon Teneriffa ist bestimmt 3x so gross wie die Bremerhavener Filiale. Fahrradreifen, -schlaeuche, Schnorchelset und - YES! - Bikiniteile wandern in den Einkaufswagen. Zum Erwerb eines Sevylor-Kanus koennen wir uns nicht durchringen und auch der neue Rucksack wird auf die Liste “spaeter” gesetzt. In Anbetracht des Wetters draussen draengelt der Kaeptn dieses Mal auch gar nicht auf Beendigung der Einkaufsorgie - Regen hat auch Vorteile!

Dann noch zum Al Campo (Lidl ist mir zu weit bei dem Wetter), unsere Lebensmittelvorraete muessen jetzt doch allmaehlich mal wieder ergaenzt werden. Pyramiden aus Christsternen, Rocher-Schokoladenprodukten und den unvermeidlichen Serranoschinken begruessen uns. Der Laden ist riesig, an den Kassen ist nix los. Ordentlich bepackt muehen wir uns, die Bushaltestelle fuer die Rueckfahrt zu finden. Es ist endgueltig dunkel geworden und wir laufen natuerlich erstmal einen kleinen Umweg. Neu ueberlegen und dann stehen wir an der Haltestelle. Knopf druecken, damit der Bus auch wirklich hier einen Stopp einlegt. Wenige Minuten spaeter kommt die Linie 101 angedonnert. “Estacion Autobus??” - der Fahrer nickt und wir steigen ein.

Ueberraschung an unserem “Zuhause”: der besorgte Fernando dachte, wir waeren vor dem vielen Regen gefluechtet und wuerden mit laengerer Abwesenheit glaenzen. Anlass fuer ihn, die Stegtuer fest zu verschliessen! Das ist vielleicht ein Gefuehl, ausgesperrt zu sein und die naechsten Regentropfen sind in Anmarsch. Von meinem hungrigen Magen ganz zu schweigen.

Das Wahrzeichen von Santa Cruz vor grauem Regenhimmel

Das Wahrzeichen von Santa Cruz vor grauem Regenhimmel

Advent, Advent

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Frieren auf hohem Niveau - das Thermometer beweist es mir!
Aber was soll ich machen??

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Angelwettbewerb im Darsena Pesquera - mit hohem Sicherheitsaufgebot

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Alles ist mit Baendern gesichert, der angelnachwuchs draengt sich
dicht an dicht. Das hier ist nur eine klitzekleine Auswahl, die meisten stehen auf
der anderen Seite des Hafenbeckens

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Baywatch, Busse und spielende Kinder - alles ist vertreten heute
beim Angelwettbewerb

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Oma macht auch noch mit und zeigt den jungen Maedels wie es geht - oder auch nicht :-)

Advent, Advent — kein Lichtlein brennt

Im Darsena Pesquera wird der 1. Adventssonntag standesgemaess mit einem Angelwettbewerb begangen. Die Teilnehmer — vorwiegend Jugendliche und hier dominieren die Maedels — reisen in zwei grossen Autobussen an, ein Anmeldepavillon ist aufgestellt, die Mitglieder des Cruz Roja verbreiten in ihrem Outfit ein klein wenig Baywatch-Athmosphaere.Das Tor zu unserem Steg wird noch mit einem Rettungsring gekroent, Sicherheitskraefte ueberall. Wir sind ja sehr skeptisch — was die sich wohl erhoffen, hier aus dem teilweise doch recht trueben Hafenwasser zu fischen? Gegen Mittag loest sich die Versammlung schnell und unspektakulaer auf, die Busse brummen von dannen, Ruhe kehrt ein.

Mit dem normalen Linienbus (der auf wundersame Weise immer wenige Minuten nach uns an der Haltestelle eintrifft) geht es nach Santa Cruz wo wir die Adventszeit zwar nicht mit Plaetzchen aber dafuer mit Kaffee und Kuchen an Bord der Malwieder einlaeuten! Ein grauer Himmel haengt ueber Santa Cruz, die Wolken ueber dem Darsena Pesquera wirken drohend dunkel. Wir sitzen an Deck, vor dem immer wieder einsetzenden Regen durch die knallrote Persenning geschuetzt. Ich friere auf hohem Niveau. Ralf haelt mir das frisch erworbene Thermometer unter die Nase: 25?C!! Alle schuetteln unglaeubig den Kopf angesichts meiner langen Jeanshose und der Strickjacke. “Du bist wirklich schon aklimatisiert hier, siehst aus wie ein Canario!” Werner kann nur staunen.

Debbie & Luc stehen noch auf unserem Sonntags-Besuchsplan und nachdem Debbie frisch geduscht wieder an Bord ist, stuermen wir auch noch die Plucky Lady, die praktischerweise am selben Steg und nur wenige Plaetze weiter liegt. Fachsimpeln ueber Elektronikprobleme, ueber Reiseziele. Die Plucky Lady geht ueber die Kap Verden weiter in Debbies alte Heimat, British Guinea. Ein spannendes Abenteuer und mein Kaeptn spitzt mir etwas zu sehr die Ohren bei den Erzaehlungen der Beiden. Ich werde extrem hellhoerig bei dem Thema “Tiefgang”. Die Plucky Lady hat gut einen Meter weniger unterm Bauch und ist somit deutlich flexibler was knifflige Flussfahrten angeht. Da kann mir das Land und die Leute noch so interessant erscheinen — die beruehmte Handbreit Wasser darf es dann schon unter unserem Kielsein bzw. sage ich da auch nicht nein bei der Frage “Darf es etwas mehr sein?” !

Im leichten Nieselregen stocken wir unsere Kuchenvorraete in der kleinen Baeckerei am Plaza Espana nochmals auf und fahren dann mit der Linie 910 wieder nach Hause. Die Kreuzfahrer (vier an der Zahl) haben Santa Cruz ebenfalls schon wieder verlassen.Ein leerer Pier liegt im wieder einsetzenden Nieselregen.

Im Hafen bietet sich ein ganz ungewohntes Bild, liegt doch seit heute frueh die En-Dro, eine franzoesische Aluyacht an unserer Seite. Auch ihrem Skipper haben die derzeit vorherrschenden Winde (oder eher nicht herrschenden Winde) einen Strich durch den Zeitplan gemacht. Sein mitsegelnder Freund muss Ende Dezember bereits wieder in Frankreich sein, da ist der Trip ueber den Atlantik wohl nicht realisierbar. Also wird die En-Dro auf dem Varadero geparkt und die beiden Maenner fliegen fuer die Weihnachtstage nach Hause.

Wir dagegen widmen uns weiterhin unseren Elektro- und sonstigen Arbeiten. Da gibt es noch genug zu tun. Und Santa Cruz bzw. Teneriffa bietet noch ausreichend Abwechslung fuer Flautentage.

Fotoserie

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Inge hat uns noch Fotos mitgebracht. Aufgenommen an unserem Abreisetag im Oktober. Zum ersten Mal seit Monaten quaelen wir uns in Socken und feste Schuhe. Und die Bilder sprechen fuer sich …..!

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