Der 19.12. - so wenige Tage nur noch bis Weihnachten. Unser Windgenerator haelt ein besonderes Praesent parat: einen defekten, irrebarablen Regler! Das kommt uns bekannt vor - hatten das nicht auch schon Iris & Robert?? Heute gibt es jedenfalls kein Sightseeing, unter Deck herrscht nach wie vor das Chaos. Ordnung halten? Kein Gedanke daran. Ich tummele mich einige Stunden im Internet, versende wichtige Emails an den Hersteller unseres Windgenerators, erhalte ebenso wichtige (mit der Tracking-Nummer fuer die Nachverfolgung des umgehend an uns verschickten Reglers), halte ein Schwaetzchen mit anderen Yachties, bekomme endlich das Wetterprogramm zy-grib wieder zum laufen (ultrawichtig) und beschliesse, mich endlich mal wieder an mein Buchprojekt zu wagen. Beim ueberfliegen der Texte faellt mir auf, dass ich im Februar 2013 auch schon mal eine Winterdepri hatte. Aehnliche Symptome wie vergangene Woche. Und wie letztes Jahr auch faellt mir viel zu spaet ein/auf, dass ja schon in wenigen Tagen Weihnachten ist! Zuhause war das mit der Weihnachtsstimmung ja schon oft so eine Sache, aber hier faellt das irgendwo noch schwerer. Da helfen auch die flugs angebaendselten und mit einem Nikolausi versehenen Pinienzapfen nicht wirklich viel. Und wie auch im vergangenen Jahr hadere ich mit mir, ob ich Geld und — noch wichtiger: Stauraum fuer einen kuenstlichen Weihnachtsbaum opfern soll. Wobei das hiesige Objekt meiner Begierde sehr klein und handlich ausfaellt. Aber wahrscheinlich scheitere ich daran, dass ich mich nicht dazu aufraffen kann, noch einmal allein nach Santa Cruz zu fahren.

1 1/2 Jahre sind wir nun unterwegs. Mal kommt es mir vor wie gestern, dass wir gestartet sind, mal ist alles soooo weit weg, dass ich denke: Was, noch keine 2 Jahre sind wir unterwegs? Und doch liegt zwischen Weihnachten 2012 und heute fast ein komplettes Jahr. Gekommen sind wir ja nicht so wirklich weit. Aber das war auch nicht so unser erklaertes Ziel. Das Leben an den verschiedenen Orten, das eintauchen in den normalen Alltag (soweit moeglich), das ist es, was uns an dieser Art des Reisens so gefaellt. Bleiben zu koennen, weiterzuziehen bei Bedarf und passendem Wetter. Sich etwas intensiver auf Land und Leute einlassen, Jahreszeiten erleben.Baff erstaunt lesen wir von Segelbooten, die in 15 Monaten oder so die Welt umrunden und zig Laender und Haefen einlaufen. Was bleibt davon haengen? Was ist wirklich er-lebt? Rast-los, ruhe-los