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Begeisternde Farbkontraste …..
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…. die mit der Schneekuppe des Teide noch ergaenzt werden
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Villaflora nehmen wir nur so im Vorbeifahren wahr.

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Aber das Wasserleitungssystem von Villaflora fasziniert uns schon sehr

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Strahlend weiss leuchtet der Teide ueber dem gruen des Pinienwaldes

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Waldbrand - ein allgegenwaertiges Thema auf allen Inseln im Atlantik

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Santa Cruz von oben - wir sind auf dem Weg zum Teide und nutzen dazu die Passstrasse.
Von hier hat man immer wieder grandiose Ausblicke auf die Kueste. Zumindest bei solchem Wetter wie heute.

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Vielfaeltige Landschaft Teneriffas und in den Wolkenbergen lugt teilweise sogar Gran Canaria raus

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Heutiger Neuankoemmling, 45 Tonnen schwer und mehr Fischkutter als Segelboot.
Gleich 4 Gurte hieven das Schwergewicht aus dem Wasser

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Gran Canaria schwebt teils ueber, teils unter der Wolkendecke

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Und schon zieht wieder Nebel auf, huellt alles ein

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Einer von vielen, vierraedrigen Oldtimern, denen man hier auf
den Strassen immer wieder begegnet

El Teide im Schnee!! Diiiiie Sehenswuerdigkeit. Und damit der weissen Pracht nicht allzuviele Touris und Canarios zu leibe ruecken, wird mal flugs die Zugangsstrasse gesperrt. Zumindest aus Richtung Nord-Osten kommend. Ratlose Autofahrer stapeln ihre Fahrzeuge direkt vor der Sperrbake. Merkwuerdigerweise steht ein PKW dahinter….. die Leute diskutieren, dabei bleibt nur der Weg nach Sueden. Den waehlen wir ebenfalls. Wir, das sind Inge-Lore, Ralf und ich. Werner habe ich wieder einmal schmaehlich mit Wolfgang und der Elektriktrik (oder Elektronik) im Stich gelassen. Aber wenn die Freunde schon mal einen Leihwagen haben und dann auch noch damit Sightseeing-Touren unternehmen….. da kenn ich nix. Das schlechte Gewissen faehrt aber doch einige Kilometer im Rucksack mit.

Eigentlich sind wir ja schon etwas verrueckt, Ralf hat da nicht ganz unrecht. Von zuhause sind wir weg, wollen im Winter nicht dorthin zurueck (weil: Schnee und kalt) und jetzt nehmen wir schwindelerregende Serpentinenfahrten in Kauf, nur um die weisse Pracht auf dem hoechsten Gipfel Spaniens von nahem zu bewundern. Das weiss ist schon etwas zusammen geschmolzen, aber immer noch beeindruckend. Der Seilbahnbetrieb ist eingestellt, die Zufahrt zur Seilbahnstation gesperrt. Wenn das die Alpenlaender auch so handhaben wuerden — Bankrott der Skiregionen vorprogrammiert! In letzten Schneeresten posieren Kinder fuer Fotos oder bauen Mini-Schneemaenner. Natuerlich wird die Wintergarderobe ausgefuehrt, die ganze Familie ist in dicke Winterjacken und Handschuhe gehuellt. Fehlen nur noch die bei uns zeitweise so beliebten Moonboots ;-)…. Ich fotografiere Felsnadeln, die wir bei Marc & Tinas Besuch im September schon abgelichtet haben. Dieses Mal ohne die Kinder,dafuer aber mit schneebedecktem Teide im Hintergrund. Ueberall stehen Autos. Es ist ungleich mehr los als noch im September. Dabei faellt das Thermometer auf dieser Hoehe auf froestelige 11 Grad und wir sind froh ueber lange Jeans und mitgebrachte Pullover.

Fuer uns ist jedenfalls ein Erlebnis: kristallklarer, strahlendblauer Himmel, darunter die wie mit Puderzucker bestaeubten Berggipfel, das rot-braun-gelb und stellenweise auch gruen strahlt mit der weissen Pracht um die Wette. La Gomera lugt zum Greifen nahe aus einer Wattebausch-Wolkenschicht hervor. Die Fahrt geht ueber die Serpentinen durch beeindruckende und auch an die Heimat erinnernde Pinienwaelder. Auch Eukalyptusbaeume sind zu sehen. Manche Baumstaemme haben einen beachtlichen Umfang und an einem Mirador (so heissen hier die Aussichtspunkte) finde ich endlich auch Pinienzapfen! Die sollen spaeter an Bord und geschmueckt mit weihnachtlichem Band etwas vorweihnachtliche Stimmung zaubern. Na, ob das so wird, wie ich mir das grad vorm geistigen Auge vorstelle?

Wir passieren Villaflor und terrassenfoermig angelegte aber gaehnend leere Felder. Vielleicht auch hier grad nicht so die Jahreszeit fuer Ackerbau. Bewaesserungsrohe entlang der schuetzenden Natursteinmauern zeugen aber von Bewirtschaftung. Und knospende Feigenbaeume kuenden von dem nahenden Fruehling. Von Januar bis Maerz soll hier die Mandelbluete stattfinden. Noch nicht mal kniehohe Reben entfachen meine Fantasie in punkto Ernte der Weintrauben. Das wuerd ich ja echt gerne mal sehen, wie die hier die Trauben lesen!

In den Waeldern atmen wir tief den Nadelduft ein. Wenige Kilometer weiter zeugen schwarz verkohlte Baumstaemme von vergangenen und teils verheerenden Waldbraenden. Und doch spriesst aus den Waldbrandopfern schon wieder das Gruen hervor. Die Natur regeneriert sich erstaunlich schnell, auch wenn das oekologische Gleichgewicht noch lange brauchen wird, um sich wieder zu erholen.

Ueberall sind die Wasserrueckhaltebecken bis zum Rand gefuellt, die Oberflaeche glitzert im Sonnenschein. Paraglider schweben majaestisch von einem kleineren Berg herunter. Tief eingeschnittene Bergschluchten mit gewaltigen, rund geschliffenen Felsbrocken ziehen sich an den Berghaengen hinunter. Grill- und Rastplaetze wurden angelegt und in jedem abzweigenden Waldweg stehen mehrere Autos, die wanderwuetige Urlauber (oder vielleicht ja auch Einheimische) dort geparkt haben. Man tut wohl gut daran, sich genau zu merken, WO das Vehikel geparkt wurde! Wir fahren nur schnoede an den Wandermoeglichkeiten vorbei, ein klein wenig sehnsuechtig registriere ich die Pfade und Wege, die zum Wandern einladen. Fast wie daheim, im Rheingau bzw. im Taunus.

Nicht nur landschaftlich, auch baulich gesehen absolvieren wir heute ein Kontrastprogramm. Von schoen anzusehenden und gepflegten Vorstadtvillen in den etwas besseren Wohngegenden von Santa Cruz ueber einfache Landhaeuser in Villaflor (oder anderen kleineren Ortschaften) bis zu den Ruinen alter und aufgegebener kleiner Gehoefte geht das Spektrum. Faszinierend, das gerade letztere sich am harmonischsten in die Landschaft integrieren. Die Baufaelligkeit fuegt sich irgendwie in die Natur ein, das Holz der Dachbalken verwittert und zerfaellt, der Stein geht irgendwann eine Symbiose mit seiner Umgebung ein. Irgendwann wird kaum noch etwas an dieses von Menschenhand geschaffene Gemaeuer erinnern