Weihnachtsfeier auf der Werft
Die
Dezembertage vergehen, fliegen nur so dahin. Oh Du fröhliche Adventszeit.
Ueberall und unuebersehbar Weihnachtsdeko. Mal festlich-anheimelnd, mal
modern-kaltleuchtend. Eines fehlt allerdings: die Weihnachtslieder. Buden sind
in Santa Cruz aufgebaut. An denen werden Suessigkeiten und Spielsachen aus
buntem Plastik fuer die Kleinsten feilgeboten. Und die Weihnachtslotterie hat
natuerlich Hochkonjunktur.
Wir
konzentrieren unsere „Weihnachts“-Shoppingtour auf die einschlaegigen
Elektrofachgeschaefte. Stecker, Wifi-Antenne, Streifensicherungen und andere
Nettigkeiten stehen auf unserem „Wunschzettel“. Tapfer widerstehe ich der
Versuchung, den Swinging-Santa Claus fuer schlappe 82 Euro zu erstehen. Das
waer doch mal ein schicker „3. Mann an Bord“, der wuerde alle Beschimpfungen
mit einem lockeren Hueftschwung und Jingle-Bells auf den Lippen laessig
austanzen. Aber da sich die durch den Dezember-Blues kurfristig aufgezogenen
Bord“fronten“ gerade wieder aufklaren, will ich es nicht drauf ankommen lassen
und verzichte – schweren Herzens. Und konzentriere mich darauf, die teils
liebevoll sanierten, teils sehr maroden aelteren Haeuser in den kleinen
Seitenstrassen von Santa Cruz zu fotografieren. Teilweise ganz schoen bunt
kommen sie daher, oft aber blaettert der Putz ab und vor den schaebigen
Holztueren haengen dicke Vorhaengeschloesser. Und doch wuerde ich lieber ein
solches Haeuslein klein sanieren und bewohnen wollen, als in so einem
Hochhausklotz zu residieren. In einem Superdino (den wir hier gar nicht
erwartet hatten) ergaenzen wir unsere Obst-, Gemuese- und Fleischvorraete.
Natuerlich findet auch noch mehr den Weg ins Einkaufskoerbchen und der Rucksack
ist auf dem Nachhauseweg gut gefuellt. Den treten wir wieder mit Linie 910 an.
Irgendwie kommt mir die Strecke in den Hafen von Mal zu Mal kuerzer vor.
Hector laedt
uns ein. Freitag ab 14 Uhr ist Weihnachtsgrillen in der Werft angesagt. Wir
verspaeten uns etwa, Elektroarbeiten gehen schliesslich vor, und werden prompt
von einem 3-Mann-Abholkommando noch mal separat einbestellt. Dazu koennen wir
natuerlich nicht mehr nein sagen und so verschieben wir die Arbeiten und
wandern in die Werfthalle. Aus der zieht uns ein verfuehrerischer Duft
entgegen. Kotelett, Thunfisch, Papas arrogadas, selbstgemachte Mojosaucen und
ein frischer Rotwein. Es fehlt an nichts
und die Tatsache, dass der Wein aus profanen Plastikwasserflaschen kommt, ist
dem Geschmack nicht abtraeglich. Zum Fisch kredenzt Hector dann noch einen
fruchtig-sueffigen Weisswein – goettlich!Auch fuer Steghuendin Duna faellt der
ein oder andere Kotelettknochen aus Herrchens Hand ab.
Mit gut gefuelltem Magen und einem leichten Schwips
(allerdings nur bei der holden Bordweiblichkeit, die Maenner haben sich stark
zurueck gehalten) , rollen wir zwei gesellige Stunden spaeter wieder an Bord.
Und ich ziehe mich dezent in die Koje zurueck – nix mehr gewohnt, die Frau!!!
Erst lesend, dann doesend verbringe ich den Rest des Spaetnachmittags. Bekomme
noch nicht mal mit, dass uns Lolli besucht und Wolfgang sich in das
wohlverdiente Wochenende verabschiedet.
Jedenfalls
will Hector uns entweder von dem leckeren Wein besorgen oder uns zumindest mit
der Adresse ver-sorgen. Und wir sehen den kommenden Tagen auf Teneriffa
gelassen entgegen. Ob wir vielleicht doch Debbie und Luc an Weihnachten hier
Gesellschaft leisten? Oder Inge und Ralf uns?
Malsehen, was sich noch so ergibt. Morgen ist jedenfalls erst einmal
etwas Wellness angesagt in Form von Salzwassertreten am schoenen Strand von Las
Teresitas.
eingetragen am 13. Dezember 2013 | von Elke |