Teneriffa versinkt im Regen. Ueberall fliesst das Wasser die Haenge herunter, die Strassen bestehen teilweise nur noch aus tiefen Pfuetzen. Stromausfall im Varadero, fuer einige Stunden geht nix mehr. Kein Pepe, kein Juan - auch unser Elektriker Wolfgang streikt und bleibt zu Hause.

Unsere Stromanzeige geht bedenklich runter - kein Wind, keine Sonne, das bringt unser Energiemanagement ins schwitzen. Und was machen wir jetzt mit dem Nachmittag? Nach einer Staerkung mit Kaffee und Kuchen sowie einer kurzen, hitzigen Diskussion ueber den weiteren Verlauf des Tages kommen wir auf die glorreiche Idee, mit dem Bus zum Decathlon zu fahren. Linie 910 bis zum Busbahnhof, dann mit der 015 weiter Richtung La Laguna und an der Station Guajara aussteigen. Soweit so gut. Doch wo genau ist diese Station?? Die Busfahrerin nickt nur und donnert los. Auf der Autostrada naehern wir uns rasant schnell dem wahrscheinlichen Gewerbegebiet. Wir fragen andere Passagiere und ein aelterer Herr drueckt fuer uns an der passenden Stelle den Halteknopf. Dann ueber ein Gewirr von Bruecken und Verkehrsinseln. Al Campo leuchtet oberhalb einer Tankstelle und eine Passantin weist uns den Weg zum Decathlon.Bei stroemendem Regen ein mehr als zweifelhaftes Vergnuegen und wir fragen uns, ob die Idee wirklich soooo gut war……

Der Laden erinnert mich sehr an unser Schiff: ueberall stehen Eimer oder liegen Pappen auf dem Boden weil es durchregnet!! Sehr sympathisch! Und viiiiiel Auswahl. Decathlon Teneriffa ist bestimmt 3x so gross wie die Bremerhavener Filiale. Fahrradreifen, -schlaeuche, Schnorchelset und - YES! - Bikiniteile wandern in den Einkaufswagen. Zum Erwerb eines Sevylor-Kanus koennen wir uns nicht durchringen und auch der neue Rucksack wird auf die Liste “spaeter” gesetzt. In Anbetracht des Wetters draussen draengelt der Kaeptn dieses Mal auch gar nicht auf Beendigung der Einkaufsorgie - Regen hat auch Vorteile!

Dann noch zum Al Campo (Lidl ist mir zu weit bei dem Wetter), unsere Lebensmittelvorraete muessen jetzt doch allmaehlich mal wieder ergaenzt werden. Pyramiden aus Christsternen, Rocher-Schokoladenprodukten und den unvermeidlichen Serranoschinken begruessen uns. Der Laden ist riesig, an den Kassen ist nix los. Ordentlich bepackt muehen wir uns, die Bushaltestelle fuer die Rueckfahrt zu finden. Es ist endgueltig dunkel geworden und wir laufen natuerlich erstmal einen kleinen Umweg. Neu ueberlegen und dann stehen wir an der Haltestelle. Knopf druecken, damit der Bus auch wirklich hier einen Stopp einlegt. Wenige Minuten spaeter kommt die Linie 101 angedonnert. “Estacion Autobus??” - der Fahrer nickt und wir steigen ein.

Ueberraschung an unserem “Zuhause”: der besorgte Fernando dachte, wir waeren vor dem vielen Regen gefluechtet und wuerden mit laengerer Abwesenheit glaenzen. Anlass fuer ihn, die Stegtuer fest zu verschliessen! Das ist vielleicht ein Gefuehl, ausgesperrt zu sein und die naechsten Regentropfen sind in Anmarsch. Von meinem hungrigen Magen ganz zu schweigen.

Das Wahrzeichen von Santa Cruz vor grauem Regenhimmel

Das Wahrzeichen von Santa Cruz vor grauem Regenhimmel