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Die kleine Schar der Werftgemeinde steht um die Schiffe, Jens turnt auf seinem Cat herum, Fran — der Schweisser — legt mit der Arbeit an Klaus & Lollis Schiff los. Allgemeines gegenseitiges “Guten Morgen”.Die neue Woche beginnt mit einer aufgehenden Sonne im Osten und erstaunten Blicken unsererseits nach Sueden: Ueber Nacht ist es Winter geworden, der Teide traegt weiss!!

So kennen wir Teneriffas Hausberg bislang nur von Postkarten! “Jetzt kann es Weihnachten werden”- und dabei schwitzen wir hier unten noch oft genug vor uns hin oder gehen schwimmen. Die Kanarios allerdings tragen durchaus auch schon den Neopren zum Baden (die Herren) und die Damen machen schon ein ziemliches Schauspiel aus dem “ins-Wasser-gehen”. Sehr zur Freude der Herren natuerlich, koennen sie doch endlich beweisen, wie stark und abgehaertet sie sind ;-)! Oder tragen beim abendlichen Strandspaziergang hohe Stiefel und dicke, kuschelige Jacken aus der aktuellen Herbst-/Wintermodenkollektion.

Die Tauben, die sich die Werfthalle als Zuhause auserkoren haben, stoert das alles nicht. Hauptsache, es gibt immer wieder genug Wasserpfuetzen auf dem Gelaende, aus denen sie trinken koennen.

7:30 — Werner und Klaus duesen schon los. Material fuer die anstehende Kielsanierung einkaufen. Klaus kennt einen passenden Laden in La Laguna und opfert eine Stunde seiner Zeit, um mit ihm dorthin zu fahren. Er spricht Spanisch als sprichwoertliche Muttersprache und vom Vater her perfekt Deutsch, das erspart uns ein muehevolles Nachschlagen der verschiedenen Fachbegriffe im Woerterbuch.

Unsere kleine Gemeinschaft an Fahrtenseglern hier im Darsena Pesquera vergroessert sich ebenfalls so allmaehlich: die “Blue Eyes” und die “Enya” sind hinzu gekommen. Dafuer hat sich “Tidom” nach Candelaria verlegt und die “Sinus” ist Richtung La Gomera gesegelt.

Ist das der Reiz? Nicht nur neue Laender und Inseln kennen zu lernen, sondern sich auch immer wieder auf neue Segel-Menschen einzustellen? Sich mal in diesem oder jenem Hafen zu treffen, mal viele Monate lang nur Email-Kontakt zu haben?

Die Abschiede fallen irgendwie immer etwas schwer, die Wiedersehensfreude ist dafuer riesig. Alles ist intensiver.So wie auch der erste Schnee. Nein, das stimmt nicht ganz: Den ersten Schnee in Deutschland habe ich auch immer als sehr intensiv empfunden. Wenn ich dann fruehmorgens oder am Abend mit dem Hund raus bin, dann war das wie eine Rueckkehr in die Kindheit. Mit uebermuetigem Toben, Staunen ueber die veraenderte Landschaft, ueber die Stille. Lachen ueber den Schnuffi, der seine lange Nase wie einen Schneepflug einsetzte oder sich im Schnee waelzte, der alle Gerueche unter dem kalten Weiss noch intensiver zu erforschen schien. Erste, unverwechselbare Spuren hinterlassen, ob im Schnee oder - wie hier - im Sand. Oder in den Erinnerungen und Gedanken anderer Menschen. Abdruecke in der Seele und im Herzen.

Ich wuensche jedem ganz viele positive Spuren und Abdruecke dieser Art, denn das ist das ganz Besondere an unserer Art des Reisens und unserem Leben.