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Uli & Peer im Dinghi - Haltungsnote 1plus fuer Uli ;-)

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Kran, die Zweite

 
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Krabben (oder was auch immer das ist) an der Sliprampe in der Marina Teneriffa
 
 
Krantag — 29.10.2013
Fruehstueck, Dusche und dann ab ins Dinghi. Wir fahren rueber zur Werft, Hector wieder etwas mit der Frage nerven, wann wir denn jetzt endlich an Land gekrant werden.
Heute soll es sein, definitiv! Der Kran (gestern kurzfristig out of order) muckt zwar immer noch, aber man ist zuversichtlich. Schliesslich muss dieses und jenes Schiff ja auch noch gekrant werden.
Wir vereinbaren mit Peer, dass er uns telefonisch alarmiert, sobald sich der Kran unueberhoerbar in Bewegung setzt! Dann wollen wir die Marina Tenerife verlassen und Richtung Varadero fahren. Gesagt, getan. Wir loesen schon mal alle zum ablegen ueberfluessigen Leinen, haengen Fender um, rollen das Stromkabel ein und ueberlegen uns eine Ablegestrategie. Der Wind pustet wieder ganz ordentlich (wie koennte es auch anders sein) und ein klein wenig Bauchgrummen ist schon dabei. Aber Madam naja schiebt sich ganz souveraen aus der Box.
Ich flitze uebers Deck, bereite Leinen vor, haenge Fender um. Peer kommt schon mit dem Dinghi entgegen: der Kran steht wieder!! Ein Fischerboot haengt in den Gurten aber nix tut sich! Der Varadero-Steg ist belegt, laengsseitsgehen an der Voodoochile scheidet aus. Wuerden wir doch dann dem einkranenden Fischerboot Raum zum Manoevrieren nehmen. Also an das unbemannt am Pier liegende Boot der Fischzuchtanlage. Das ist Autoreifenbewehrt und das Suell hat eine gute Uebersteighoehe. Schwupp, fest sind wir und genauso schwupp haben wir haessliche schwarze Streifen am eh nicht mehr so makellos weissen Rumpf.
Lage sondieren. Von Hector bekommen wir die Auskunft, dass nur noch letzte Malerarbeiten am Fischerboot vorgenommen werden. Don’t worry, gleich geht es los! Und tatsaechlich: mit dem gewohnten bido-bido kommt der Kran an, setzt Fischers Boot ins Wasser, das rauscht ab und alle schauen erwartungsvoll auf unseren Auftritt.Der kommt! Ablegen, eine Runde drehen und dann souveraen rueckwaertsin die Krangurte fahren. Eine unserer leichtesten Uebungen!!! Uli und Michael nehmen Leinen auf der Luvseite an waehrend Peer den Bug mit Dinghi-Hilfe fixiert. Die Gurte werden positioniert, alle wissen, worauf es ankommt bei unserem Schiff. Leicht wird sie angehoben, kritische Blicke der Werftmaenner — die Gurte sitzen gut. Unser Schiff schwebt mit dem Heck an die Pier und wir koennen absteigen. Dann geht sie hoch und raus. Grund genug, auch fuer Werftchef Hector, Fotos zu machen und zu schauen, ob alles klappt. Dann steht sie und alle schauen skeptisch auf unseren Hecktraeger. Der ist, Radar- und Windgeneratorbestueckt, schlichtweg ein paar Zentimeter zu hoch. Ich versteh es nicht. Wo ist bitte das Problem?? Geduldig werde ich dafuer sensibilisiert, dass wir ja schliesslich nicht die die naechsten Tage in den Krangurten haengen bleiben koennen. Nein?? Waere doch praktisch und so sicher….. — ok. Ich sehe es ein, der Kran muss wieder weg und das geht an Land aufgrund der Krankkonstruktion nicht ohne eine Demontage unserer Apparturen am Heck. Scheibenkleister! Das ist aber aufwendig. 2. Variante: wieder rein ins Wasser (hab ich grad ein Deja-vu???) , Schiff einmal drehen, mit dem Bug voran in die Gurte, Vorstag loesen und dann soll das alles passen. Pffffffft, da macht die Deckshand aber dicke Backen. Schon wieder das ganze Gedoens. Aber nutzt ja nix. Leinen wieder klar machen, Fender wieder auf Anfang. Rein ins Wasser, raus aus den Gurten, drehen und mit Karacho fahren wir wieder Richtung Kran. So schnell, dass alle ganz aufgeregt rufen “lento”, “langsam” . Zack, rum mit dem Bug — jetzt wird mir aber auch mulmig — die Mauer kommt ganz schoen fix naeher. Der Skipper hat ein Einsehen und stoppt auf. Leinen fliegen wieder an Land, die Gurte kommen hoch. So langsam haben wir da jetzt aber echt Uebung drin!!
Jetzt sind alle zufrieden. Kran mit Schiff wird direkt neben der Halle geparkt. Der Gabelstabler lupft das schwere Gestell an, Stuetzen werden montiert — wir koennen nur tatenlos zusehen und merken ploetzlich, dass wir Hunger haben. Ein Blick auf die Uhr: 15:30! Alle Mann in die Dinghis und ab geht die Post Richtung Marina-Bar. Uli steht wie eine Kurtisane vorne am Bug und haelt sich an der Leine fest.Hoffentlich hat die Bar samt Kuechenbetrieb ueberhaupt geoffnet! Hat sie, Glueck gehabt. Erleichtert fallen wir auf die Stuehle, ordern erst einmal kuehle Getraenke und entscheiden uns dann fuer eine superleckeren Salat mit ueberbackenem Ziegenkaese und Honig-Sesamdressing (die Damen) und Patatas, Huevas y Gulas die Maenner. Der Gulasch (oder das ??) entpuppt sich als grau-weisse Wuermer von denen die Maenner hartnaeckig behaupten, es seien Nudeln. Ich finde, es schmeckt nach Fisch und wir taufen es einfach in “Fischnudeln”. Schmeckt aber ebenfalls koestlich.
Als Unterhaltungsprogrammfuettert die Wirtin eine Moewe mit kleinen Sardinen und grosse, braun-rot schillernde Krabben entern die Sliprampe samt der umliegenden Steine.
Pappsatt geht es mit den unseren Wassertaxis zurueck. Unser Schiff steht schon weitgehend aufgepallt. Zur Sicherheit bleiben aber Kran samt Gurte ueber Nacht noch bei uns. Morgen werden die Stuetzen dann modifiziert. Die Werft macht Feierabend. Eine elend lange (und somit hohe) Leiter steht an unserem Boetchen. Da soll ich jetzt rauf und runter? Ja bin ich denn von Bergsteigern abstammend?? Fuer solche Hoehen benoetigt man doch eigentlich eine Gebirgsausruestung!!
Nutzt ja nix. Wir haben zwar das Angebot, auf der Voodoochile naechtigen zu duerfen, aber da sind wir jetzt eigen. Wenn schon Baustelle und Werftleben, dann auch richtig!