Samstag, 17.08.2013 – 09:56

Immer um diese Uhrzeit greife ich zu
Notizbuch und Stift.- ohne gross darueber nachzudenken.

Die „Banco Seine“ wird querab
angezeigt. Hier steigt der Meeresboden an bis auf 86 Meter. Und
irgendwo zwischen der 4000 und 2000er Tiefenlinie schlaengelt sich
ein Unterwasserkabel am Meeresboden entlang. Irgendwie surreal, fast
unvorstellbar.

Uns hier oben beschaeftigen nur Wind
(weiterhin moderat zwischen 13 und 18 Knoten), Welle (in diesem
Bereich wieder ruppiger und hoeher) und die Frage, WANN wir heute
Nacht wohl die ersten Lichter von Porto Santo sehen werden. Noch 112
sm liegen vor uns. Schon fein, wenn man mit 2-3 Tastendrucken die
Insel schon mal auf dem Bildschirm hat und die zurueckgelegte Strecke
deutlich laenger ist, wie die vor einem liegende. Am Himmel tummeln
sich heute einige Tuffwoelkchen, die Sonne ist etwas verschleiert.

Die allgemeine Wetterlage bleibt
allerdings weiterhin stabil. Via Kurzwelle und mit einem kleinen
Umweg ueber die Kanaren (Relaisstation Anjuli Nui) bekommen wir die
aktuelle Wetterinformation von der Malwieder. Ausserdem erfahren wir,
dass ein Liegeplatz in Porto Santo fuer uns reserviert ist und unsere
ungefaehre Ankunftszeit uebermittelt wurde.

Das heutige Etmal um 10:30 berechnet
betraegt 170sm – wir haben uns also noch einmal gesteigert.

11:11 – wir haben nur 148 Meter
Wasser unterm Kiel. Nur! Die Wellen sind entsprechend hoch und werfen
uns teilweise maechtig hin und her.

Eine Moewe fliegt uns an, landet
elegant und praezise zwischen 2 Wellenkaemmen, laesst sich treiben,
steigt wieder auf und fliegt um uns herum. Beaugt uns richtig, fliegt
voraus, kommt zurueck, landet auf dem Wasser – das scheint ihr
Spass zu machen, willkommene Abwechslung zu sein. Und fast kommt es
mir vor, als wolle sie uns mal vormachen, WIE man das macht. Sicher
wundert sie sich ueber das plumpe Teil da auf dem Wasser, dass beide
Fluegel unpraktischerweise auf der gleichen Seite hat – so kann das
ja wohl nix werden mit dem Fliegen! Recht hat sie.

Werner studiert das Buch
„Atlantik-Inseln“ von Jimmy Cornell. 1. Ausgabe von 1999! Gut
erhalten, sieht wenig bentutzt aus. „So lange will ich schon nach
Madeira“ meint mein Skipper…… 99…..da habe ich mir noch keine
Gedanken gemacht, wo ich mal hinwill. Schon gar nicht, ob ich mit
einem Segelboot unterwegs sein moechte. Und an madeira hab ich zu der
Zeit ganz sicher nicht gedacht!!