Monats-Archiv April, 2013

Wechselbaeder

Never ending story…

Regen, Sonne, Regen, Sonne – ein Wechselbad der Wetterverhaeltnisse. Schon die ganze Nacht hat es (gefuehlt zumindest) geregnet. Die arme Sabrina-Crew, die sind um 3 Uhr in der Frueh Richtung Barbate ausgelaufen. Und das bei dem Regen!

Wenigstens haben wir hier in La Linea heute so gut wie keinen Wind! Und so wird eine kurze regenfreie Phase am Nachmittag dazu genutzt, unser Vorstag wieder an seinen Platz zu bringen.

Eric geht todesmutig wieder in unser Masttopp, unterstuetzt von Jose (Eigner der Gryphos), Claude und Werner.

Sandra (Erics Lebensgefaehrtin) und ich bestaunen die Aktion weitgehend vom sicheren Steg aus.

Jedenfalls ist das Vorstag deutlich schneller wieder anmontiert, als es abzumontieren war! Justament als Eric wieder an Deck steht, stuerzt die naechste Regenflut auf uns herunter. Alles fluechtet auf die diversen Schiffe. Jetzt hoffen wir mal, dass wir in den naechsten Tagen eine regen- und windfreie Phase bekommen, damit wir auch noch die Genua wieder anschlagen koennen.

Claude, Werner, José

v.l.n.r: Claude, Werner, José

Und dann waeren wir gewissermassen abreisebereit.

Der Rest des Nachmittags ist dann zwar von Aprilwetter gepraegt aber auch noch recht produktiv: Iris ist zurueck vom Einkaufsbummel in Gibraltar (sie hat sich zum Erwerb zweier wunderschoener Ketten aus der Glasblaeserei durch gerungen), packt die Naehmaschine aus und verwandelt unser schwarzes profanes Fliegengittergewebe in ein perfekt passendes Fliegengitter fuer die grosse Vorschiffsluke! Mein Beitrag beschraenkt sich auf das Zuschneiden des Gewebes und die Anpassung des Spanndrahtes ans Luk. Auch kleine Oesen und den benoetigten Spanndraht bekomme ich aus dem Fundus der Mari-Luise spendiert! Herzlichen Dank!! Schade, dass die Mari-Luise ihren Bug morgen schon Richtung Smir und somit ins Mittelmeer richtet. Da aber auch Almerimar eines der kommenden Ziele sein wird, sehen wir uns sicherlich schon bald wieder. Gut so, der Vorrat an Erzaehlenswertem ist bei weitem noch nicht erschoepft.

Werner gibt unseren Vorstag-Montagehelfern noch eine Runde Cerveza aus bevor er sich dann daran macht, die Trommel der Rollanlage wieder zu montieren und alles wieder richtig fest zu ziehen.

Auf den gestern Abend noch spaet aus dem Wasser gefischten riesigen Kugelfender erhebt niemand Besitzanspruch, der entlastet jetzt erstmal unsere doch deutlich kleineren Fender.

Zu guter Letzt und spaeter Stunde – mein Gott, schon wieder nach 21 Uhr! – werden wir noch mit einem tollen Sonnenuntergangshimmel belohnt.

Abendstimmung in La Linea

Abendstimmung in La Linea

Abendsonne über Algeciras

Abendsonne über Algeciras

Regenmuedigkeit

Regen, Regen und nochmal Regen – wieviel Regenwasser vertraegt ein Land ueberhaupt? Naja, wir goennen es der spanischen Landschaft. Allerdings waere es wahrscheinlich guenstiger, wenn das kostbare und lebensspendende Nass zeitlich und mengenmaessig etwas dosierter vom Himmel fallen wuerde.

Wir jedenfalls nutzen den Regentag als „Buerotag“, unzaehlige Emails warten bereits seit geraumer Zeit auf Beantwortung. Blaettern im Revierfuehrer fuer die Balearen, lesen was uns da so erwartet. Vorfreude. Unsere Zeit in La Linea naehert sich nun langsam aber stetig dem Ende. Zwiespaeltige Gefuehle kommen auf. Einerseits fuehlt man sich hier „angekommen“, ein klein wenig „zu hause“. Andererseits sind wir unterwegs, um noch viele Orte, Plaetze, Marinas, Buchten, Laender kennen zu lernen.

Die Stauraeume im Schiff sind auf- und weitgehend eingeraeumt, Aussenborder und Generator haben einen neuen Platz gefunden und ruhen jetzt gut verkeilt unter unserem Bett im Achterschiff. Mal sehen, ob wir uns miteinander vertragen. Dafuer muessen ein Faltrad und die Fock in den Werkraum umziehen, sind damit aber auch schneller zur Hand. Der Werkraumschrank ist gut gefuellt mit Plastikboxen aller Art. Im Chinamarkt bin ich schon fast mit Handschlage begruesst worden, so viele Plastikboxen-Grosseinkaeufe habe ich dort getaetigt ;-). Und es gibt eine detaillierte Liste der in deBoxen gestauten Gegenstaende, sogar eine Zeichnung habe ich angefertigt! Dafuer ist mir dann kurzzeitig entfallen, wo wir diverses Aussenborder-Zubehoer deponiert haben. Und die Decks-Sicherungsleinen stehen ebenfalls auf der Vermisstenliste….waer ja auch extrem langweilig, wenn ich mir den Kopf nicht mit solchen Suchaktionen zerbrechen muesste.

Den gestrigen Tag jedenfalls haben wir mit Raeumen verbracht. Und mit lesen, wo sich denn so alle anderen „rumtreiben“, die uns lieb und wichtig sind: Jou-Jou berichtet von einer Fahrt ins traumhafte, fruehlingshafte Douro-Tal, die Kassiopeia-Crew ist von einem Ausflug ins marrokanische Atlasgebirge zurueck und die Santos unterwegs von den Kap Verden nach Brasilien (was uns ganz besonders freut). Wahrenddessen steuert die Malwieder auf Lagos zu, um dort einen kleinen Landurlaub zu verbringen. Die Sabrina bereitet sich auf Faro und Madeira vor und viele andere fiebern im immer noch nicht wirklich fruehlingshaften Deutschland oder auch Holland ihren Abfahrtsterminen entgegen.

Wieder zieht die Karawane los/weiter! Am Abend gibt es Schiff-gucken fuer Iris und Robert. Nach einem langen und ausgedehnten Erzaehl-Abend auf deren Mari-Luise ist jetzt die Naja dran. Es wird wieder spaet, die Zeit rennt bei all den berichtenswerten Erlebnissen, beim Erfahrungsaustausch, beim Feststellen, dass man vieles aehnlich erlebt und empfunden hat. Give me five ist auch hier wieder das Motto der Bordfrauen :-)…. Die Maenner versuchen vergeblich, uns schnell auf andere Themen zu bringen. Es wird viel gelacht und der Wind schaukelt uns wieder ordentlich durch.

Heute frueh dann Kontrastprogramm zu gestern:

Windstille, Regen, glattes Wasser. Sanft nicken die Schiffe zwischen den Festmachern auf und ab. Schon komisch, den Berg bald nicht mehr zu sehen, die Control C oder andere Nachbarschiffe. Kein Plausch mit Sandra und Eric, kein Carlos mehr in der Marinaloungebar, der uns mit seinem strahlenden Laecheln und Besos links/rechts begruesst, schon weiss, was wir trinken moechten. Dafuer aber ein Wiedersehen mit der WoC (in Almerimar und leider evtl. ohne Crew), mit der Aventura und ihrem Skipper Thomas. Kennenlernen von neuen Schiffen und Crews.

Vorher muss aber noch ein bisserl was erledigt werden, wie immer bei uns quasi auf den letzten Druecker! Shoppingtour in Gibraltar ist ein MUST HAVE. Und wir wollten doch noch einmal den Berg ueber die Mediterrean steps erklimmen… meine Abschiedsstimmung ertrinkt im naechsten Regenschauer. Und der Strandspaziergang samt Muschelsammeln wird kurzerhand auf unbestimmte Zeit oder einen der kommenden Straende verschoben. Und da werden ganz sicher noch so einige kommen. Angeregt durch Iris‘ Beute aus dem Tourist-Buero will ich da auch noch einmal hin, Karten und Infomaterial fuer die weitere Kueste holen. Vielleicht sollte auch die Telefonshop-Vielfalt La Linea’s und im Carrefour noch genutzt werden, um ENDLICH mal eine spanische Internet-Karte zu besorgen. So wirklich entscheidungsfreudig bin ich aber bislang in diesem Punkt nicht unbedingt.

Nur kurz hat sich die Sonne gezeigt. Dany von der Sabrina stattet uns einen kurzen Besuch unter unserer Kuschelkuchenbude ab, wird auf ihrem weiteren Weg zur Poststation in La Linea sicherlich einige Male geduscht, der naechste Schauer laesst nicht lange auf sich warten. Jetzt in die Marinabar, um die an Bord vorgeschriebenen Emails zu versenden? Ich kann mich gut beherrschen und zwei Antworten warten eh noch auf Formulierung durch den Skipper hoechstselbst. Der kann von Glueck sagen, dass er eine Sekretaria hat, die des 10-Finger-Schnellschreibens maechtig ist. Sonst wuerde die Email-Aktion wahrscheinlich die Regenguesse ueberdauern.

Und hier noch ein paar Hafenimpressionen vom gestrigen, sonnigen Tag:

Die Mari-Luise - ebenfalls 2012 gestartet

Die Mari-Luise - ebenfalls 2012 gestartet

Heck-Ansichten

Heck-Ansichten

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