Robert parkt die Mari-Luise ein

Robert parkt die Mari-Luise ein

Die Mari-Luise zieht es weiter und wir „haengen“ weiter in Almerimar an der Mooring-Leine. Fuehlen uns ja auch recht wohl hier. Lange, gemuetliche Fruehstuecks- und Abendessenrunden mit Thomas an Bord der „Na ja“, ebenso gemuetliche Sessions auf der Mari-Luise, Wissenserweiterung in Punkto Navigations- und sonstigen Programmen, Lehrminuten zum Thema „Batterien und Stromversorgung“ mit Frank & Udo auf der Mari-Luise, Shopping im Mercadona, immer wieder zusammenzucken wenn wir in den verschiedenen Bars von der Bedienung in perfektem (naja, was so perfekt ist wenn man Dialekt spricht ;-) ) Deutsch angesprochen werden, Wetter rauf und runter gucken…..

Oldtimer in Almerimar - die gibt es hier nicht nur zweibeinig oder auf dem Wasser

Oldtimer in Almerimar - die gibt es hier nicht nur zweibeinig oder auf dem Wasser

Der Ostwind ist ebenso hartnaeckig, wie in La Linea der winterliche Westwind. Fuer uns jetzt grad unguenstig. Und von Wind kann man auch nicht wirklich sprechen: Unser Windgenerator fuehlt sich nicht bemuessigt, auch nur ein Blatt zu schwingen.

Dafuer schwingt sich Werner via Maststufen hinauf zu unserem Dampferlicht. Das tutet nicht was es soll bzw tutet der Alarm los sobald es eingeschaltet wird. Klarer Hinweis auf einen Defekt! Das Leuchtmittel sieht intakt aus, bekommt es evtl. keinen richtigen Kontakt? Das waere ja noch die einfachere, wenn auch teurere Variante falls wir eine neue Lampe anschaffen muessen.

So langsam weicht das morgendliche Himmelsgrau einem mediterranen Blau, der Pullover fliegt wieder ins Schapp. Gestern waren sogar Sonnenanbeter in Badekleidung auf dem Schiff gegenueber zu besichtigen. Die nutzen den heutigen Tag mit minimal mehr Wind, um ihre Genua anzuschlagen. Mit gequaelten Quietschgeraeuschen wird das Segel in luftige Hoehe gewinscht. Das hoert sich auch nicht wirklich besser an, wie bei uns :-)), irgendwie beruhigend.

Auf der Patria gegenueber werden die Holzmasten abgeschmirgelt und neu lackiert/geoelt. Der Skipper ist auch nicht mehr der Juengste, turnt aber noch behende im Rigg herum. Die Patria will auch zu den Balearen gehen und zum Verkauf steht sie ebenfalls. Ein Schiff zum drauf leben, aber mit viel Holz und viel Arbeit.

Waesche mal fertig gewaschen und wahlweise sogar getrocknet und ordentlich gefaltet abholen koennen…. das hat definitiv auch was fuer sich. Dank der hiesigen TO-Stuetzpunktleiterin, Alex, und ihrem kleinen Waschsalon ist das hier moeglich. Und ein kleiner Plausch ist immer mit drin.

So zieht der Tag seine Bahn, die Stunden fliessen so sanft dahin, wie der Duft unseres ersten selbst gebackenen Bordbrotes durchs Schiff weht. Hmmm, wenn es annaehernd so schmeckt….! Sicherheitshalber ist der erste Versuch mit einer Backmischung gestartet worden. Fuer uns gilt es erst einmal, die Backzeiten unseres Ofens zu testen. Dann wagen wir uns an Teigexperimente mit Sauerteig, Koernerzugaben etc. . Ein Ofenthermometer waere nicht sooo verkehrt.

Da hat die „Home-made-Cake“ Anbieterin heute bei uns doppelt schlechte Karten! Jeden Tag flitzt eine junge Frau mit einem Blech Kuchen durch die Marina und bietet das Backwerk den Yachties zum Kauf an. Vielleicht waere Iris‘ Geschaeftsidee mit dem Verkauf von selbstgebackenem Vollkornbrot gar nicht sooo abwegig? Ich hab allerdings beschlossen, dass ich lieber Boote wasche und poliere, mit Kochen und Backen hab ich es ja nicht soooo sehr ;-)

Mein Skipper wagt sich ein 2. Mal in luftige Hoehe. Bewaffnet mit Werkzeug, Talamex und diversen neuen Leuchtmitteln ist es fuer einige Zeit verdaechtig still auf etwas ueber halber Masthoehe. Dann kommt der spannende Moment: ich schalte unser Dampferlicht an…..und es leuchtet!! 2. Einschaltversuch loest wieder den Alarm aus, blink-piep, alles wieder aus. Die Fassung ist ‚ausser sich‘. Werner bastelt erstmal weiter. Ich teste derweil unser Backwerk. So frisch aus dem Ofen, noch leicht warm und mit gesalzener Butter bestrichen….goettlich!

Basteltag war auch gestern schon. Endlich haben wir Lueftungsloecher in unsere Schapps gebohrt, diese mit Teakringen aufgehuebscht und das Ganze dann innen noch mit Fliegennetz versehen. Der Staubsauger hatte seine grosse Stunde und das alles nur mit Bordstrom. Denn seit unserer Ankunft leben wir von Solar- und Windenergie. Geht doch! Am Abend – zwischen Linsensuppe und Nachtisch in Form von Ananas, Erdbeeren und Schlagsahne - haben die beiden Maenner, Thomas & Werner, dann auch noch stundenlang an unserem Hammerhead gebastelt. Der ist ja seines Zeichens Navigations-PC in der Plicht. Leider hat er schon recht fruehzeitig in 2012 beschlossen, dass ihm der Arbeitsplatz ueberhaupt nicht gefaellt und ist in den Streik getreten. Jetzt wurde er seiner Akkus beraubt, ins www eingeloggt, bekam Windows-Programmupdates verpasst und und und. DAS hat er auch alles brav mitgemacht. Bis kurz vor Mitternacht waren die Herren taetig und Thomas hatte seine helle Freude an den Herausforderungen, vor die er sich da freiwillig gestellt hatte. Zwischendurch wurde noch an meinem Netbook rumgebastelt. Der Kleine soll ja auch noch Navigation lernen, das passende Programm hat er bereits. Jetzt muss er nur noch lernen, was er mit den zur Verfuegung stehenden Karten zu tun hat - rein sinnbildlich gesprochen. Bislang stellt er sich etwas begriffsstutzig an, gemaess dem Motto „wie der Herr, so’s Gescherr“. Irgendwann wird’s schon noch schnackeln und dann kann er uns auch von A nach B lotsen.

Von oben wird gerade vermeldet, dass die Fassung hinueber ist. Vielleicht haben wir ja noch ein Ersatzlaempchen, dass wir ausrauebern koennen. Ansonsten kommt wieder ein Teil auf die Einkaufsliste, die bereits laenger und laenger und laenger wird. Gesagt, getan: das bisherige Anker-Notlicht wird gepluendert und es geht wieder aufwaerts - dieses Mal ist die Aktion von Erfolg gekroent. Mal sehen wie lange, denn der Skipper traut dem Kabel nicht. Das sei ziemlich kurz und wenn dann der Mast ins schwanken kommt… wir werden sehen.