Zwischen Duschen und erster Waschmaschinenladung schnell noch eben der Mari-Luise zum Abschied winken. Frisch ist es an dem schon jetzt strahlendblauen Morgen, den sich Iris & Robert fuer ihre Fahrt nach Smir auserwaehlt haben. Die eine (Mari-Luise) hat einen Wintergarten, die andere (Naja) halt eine Terrasse. Und auf der sitzen Uschi, Michael, Werner und ich dann ab 10 Uhr beim gemeinsamen Fruehstueck! Nach 3 Wochen Spanien und damit auch Bootabstinenz sind die Beiden letzte Nacht gerade wieder „zuhause“ eingetroffen. Da kam unsere Einladung gerade recht.

Dann heisst es fuer die Entensegler erst einmal, Taschen auspacken und alles verstauen. Sonst kommt Uschi nicht mehr in ihre Koje rein. Da es mit 2 Besatzungsmitgliedern plus 50KG Gepaeck in Form von Segel, Buechern, Laptop und vielem mehr dann doch recht eng unter Deck der Le Canard Gris zugeht, schliesst sie sich gerne Uschi und mir zum Einkaufsbummel bei Lidl & Co an. Wir wollen noch einmal unseren vierraedrigen Packesel ausnutzen und entsprechende Bunkereinkaeufe durchfuehren und die 3 Musketiere (also unsere Maenner) waren sich absolut einig: Einkaufen sei Frauensache! Sie wuerden waehrenddessen ihre Muskeln bei einem Bier in der Marina-Bar fuer die zu erwartende Schwerstarbeit beim verstauen der Beute in den Schiffen staerken!

In Gibraltar gibt es heute wohl wieder Sonderangebote – schier endlos ist die Schlange der Autos mit diesem Ziel. Wir schlaengeln uns charmant laechelnd und winkend (Uli als Fahrerin) durch die Wartenden, biegen im Kreisel rechts ab und kommen so schnell am Stadtrand von La Linea entlang Richtung La Atunara. Vorbei am gleichnamigen Fischerhafen, der nun wohl doch keine Marina wird (auch wenn die entsprechenden Reklametafeln unverdrossen am Strassenrand stehen) geht es Richtung….. Uschi kennt sich hier richtig gut aus, ich so halb und gemeinsam lotsen wir unsere tapfere Fahrerin zu einem kleinen Parkplatz direkt am Strand.

„Mei, is des schee“ – Ulli ruft es und schmeisst sich hinterruecks in den Sand, geht keinen Meter mehr weiter. Wir teilen uns den Strand mit einigen wenigen Strandlauefern, Cross-Motorradfahrern und Reitern. Treffen Vanessa aus dem Marinaoffice, die hier mit ihren beiden Wuffis laufen geht. Geniessen den Blick zurueck zum „Rock“ und voraus auf die gruenen Huegel, in die in einiger Entfernung der Alcaidesa Golfclub eingebettet ist. Sanft laeuft die Duenung an den grauen, warmen Sandstrand. Der ist uebersaet von Muscheln aller Art, Aesten und ganzen Baumstaemmen, Bambus- und Schilfrohrresten. Ein Paradies fuer Strandsucher! Und so finden natuerlich auch heute wieder einige Muscheln ihren Weg in unsere Taschen. Auch einer skurril geformten Wurzel kann ich einfach nicht widerstehen, die wandert in den Kofferraum.

Gelbe, blaue und weisse Farbtupfer machen das saftige Gruen fruehlingshaft bunt. Ein Turm aus Stein und Bunkerreste aus profanem Beton markieren fruehere Grenzverteidigungsanlagen. Heute wird hier nix mehr verteidigt. Hoechstens noch der Strandplatz im Schutz der wenigen Buesche :-)

Weit draussen zieht ein Segelboot nur unter Genua Richtung Estepona. Wenn wir erst da draussen zu sehen sind….. denke ich waehrend sich die Gespraeche von Ulli & Uschi um deren Plaene, Wuensche, Traeume drehen. Ob eine Frauen-Wohn-WG funktionieren koennte oder ob eine Paar-WG von fuers Segeln zu alt gewordenen auch eine lebenswerte Variante waere oder sollte man meine Lieblings-Variation von Boat-Sharing bevorzugen. Ich faende das ueberaus praktisch, ein Boot in der Karibik, eines in der Bretagne, eines im Mittelmeer-Raum usw zu stationieren und dann eben rotierend mal auf diesem, mal auf jenem Schiff zu leben.

So gestaerkt und motiviert stuerzen wir uns auf die gut gefuellten Regale des lokalen LIDL. Diese werden nach unserem Besuch nicht wirklich leerer, dafuer ist aber das Auto extrem ausgelastet und wir sind erstaunt, dass es schon soooo spaet ist. Erster Halt ist Steg 2, Le Canard Gris. Der eine Musketier Michael kommt auch tatsaechlich aus der gegenueberliegenden Bar geschossen. Er musste dort allerdings alleine ausharren, die anderen Beiden haben ihn doch glatt im Stich gelassen!

Peer allerdings ist entschuldigt, er hat Besuch: Die Voodoochile ist „besetzt“ von ARC-Seglern. Die ARC ist ja schon laengst vorbei und die Siegeryacht schon wieder zurueck in europaeischen Gefilden. Und Werner war derweil in unserer ewigen Baustelle fleissig, hat gebastelt, geloetet und geraeumt.

Vorne am Tower rangiert eine 3-Mast-Yacht mit Unterstuetzung eines Schlauchbootes an die Kaimauer. Diese grossen Klopper haben bei so viel Wind doch einige Probleme.

Ich bin voellig geschafft von meinem Nachmittagsprogramm und falle nach dem Abendessen erst mal „auf die Couch“ – d.h. in unserem Fall, auf das bequeme Polster der Backbordbank unserer Plicht :-). Aber missen moechte ich keine Sekunde.

Wehrturm, Leuchtturm?? Jedenfalls bewachte er einst die Mittelmeerkueste zwischen La Linea und Estepona

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The Rock - aus jeder Perspektive und Entfernung beeindruckend

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Lebt sie noch? Uschi fuehlt fuersorglich Ullis Puls

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Strandblueher

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