Monats-Archiv März, 2013

Schiffle baue…

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Der morgendliche Lauf mit Carol und Mimie findet bei absoluter Windstille statt, wir sind alle drei schlichtweg begeistert. Und koennen uns auch von der Sportlichkeit der Spanier ueberzeugen. Gleich Gruppenweise sind sowohl Maennlein (joggend) wie auch etwas aeltere Weiblein (walkend) auf der Promenade unterwegs. Friedlich duempeln die vier Ankerlieger in der Bucht vor La Lineas Poniente-Strand. Nach dem Fruehstueck geht es dann gleich an die Arbeit auf unserer Schiffs-Baustelle und so koennen wir nun nicht nur auf einen wunderschoenen Sonnenuntergang sondern auch auf einen erfolg- und arbeitsreichen Tag zurueck schauen: Die Rolle zur Fuehrung der Ankerkette sowie die Schutzbleche sind angebracht (das allein schon eine langwierige Aktion, weil Werner immer wieder unter grossen Verrenkungen in den Ankerkasten klettern musste), VA-Schutzleisten auf der Fussreling gesetzt, ein neues Fach in die Rueckenlehne der Salonsitzbank gebastelt, Bratkartoffeln in der Pfanne verkohlt, Staufaecher im Salon ausgeraeumt, trockengelegt und wieder eingeraeumt, Polster und Leesegel gelueftet, jede Menge Flaggen getrocknet…. “Geburtstag?” fragt Hans von der Sobat Kras…und nickt mitleidig-wissend, als ich antworte: “Nein, alle leicht nass”.Eine SMS von der “Malwieder” trifft ein: super segeln bei 26C in T-Shirt und kurzer Hose…schoen fuer die Beiden. 30C wurden gestern aus Marokko vermeldet….. mein Gott, und wir haben hier hoechstens mal 20C!! Ins schwitzen bin ich heute jedenfalls trotz unserer Aktivitaeten nicht gekommen. Jetzt geht es noch zur Lagebesprechung mit Uli & Peer in die Marina-Bar und morgen geht es arbeitsreich weiter. Und viiiiielleicht haben wir dann bald wieder ein aufgeraeumtes (gibt es das wirklich bei uns???) und bewohnbares Schiff, auf das wir auch mal unsere Nachbarn zum Kaffee oder Essen einladen koennen! Ach ja, wir werden im uebrigen noch mind. 10 Tage hier sein - so lange benoetigen die Ersatzteile fuer die Rollanlage, bis sie hier sind!! Wir sind gespannt.

Sport ist doch kein Mord


Sonne

Ja, Sonne! Und ein vergleichsweise laues Lueftchen weht dazu. Es wird richtig warm. Wir versuchen, in Sachen Rollanlage weiter zu kommen. Shepheards in Gibraltar ist offizieller Profurl-Dealer. Ob wir da mal mit dem Original-Teil hin duesen? Ansonsten werden diverse Anfragen quer ueber den Kontinent gestellt. Auch Peer haengt sich richtig rein, versorgt uns mit informativen Links und Websites.

Das schoene Wetter lockt die Bordfrauen an Deck. Carol waescht von Hand und ist dankbar fuer einen Schnack ueber den Seezaun bzw. auf dem Steg. Angelina kommt dazu und Werner freut sich bei der Rueckkehr vom Baguette-holen ueber den Anblick gleich dreier Grazien auf dem Steg. Jeff (Carols Mann) begibt sich auf die weitere Suche nach seinem Leck. Er hat unser vollstes Mitgefuehl. 

Regen und Arbeit

Obwohl es heute immer wieder regnet und auch recht kuehl ist, wird auf der Sobat Kras und der Naja fleissig gearbeitet: Suzan bearbeitet das Unterwasserschiff der Sobat Kras von unserem Schlauchboot aus mit dem Schrubber, Hans oelt die Holzteile am Aufbau und werkelt an Deck herum.

Wir schrauben unsere Klampen wieder an, pulen weiter Klebeband ab und beratschlagen mit Eric das weitere Vorgehen in punkto Rollanlage.

Uli & Peer kommen vorbei, schwaermen vom gestrigen Konzert (Flamengo und anderes wurde geboten) in Algeciras vor und waehrend Peer Baustellenbesichtigung mit Werner macht, testet Uli die Schlafplatztauglichkeit unseres Gennakers aus. Die Damen plauschen derart laessig platziert ueber den “Zaun” hinweg miteinander, traeumen vom geruhsameren Leben in einem Wohnmobil :-))), tauschen intime Details aus dem frueheren Leben aus und ignorieren den einsetzenden Nieselregen geflissentlich.

Leider gelingt es mir nicht, unsere Wifi-Antenne zu reanimieren. Vielleicht gelingt es Suzan ja morgen. Sie hat spontan ihre Hilfe angeboten, was ich dann nach meinen heutigen erfolglosen Bemuehungen auch gerne annehmen werden. Und´ansonsten werden wir wohl noch mal das entsprechende Angebot des Medimarktes inspizieren oder in der Heimat eine neue Antenne ordern…..es gibt wichtigeres :-).

Abschied und Demontage

06:50 – der Wecker klingelt. Ganz schoen dunkel noch da draussen. Aber kein Windhauch ruehrt sich, das Schiff liegt absolut ruhig. Oder hab ich Halluzinationen?? Nein. Und heute wollen Inge & Ralf mit ihrer „Malwieder“ Richtung Lagos fahren. 4 Wochen La Linea, Wochen mit viel Regen und viel Wind liegen hinter den Beiden. Und auch wenn die Zeit hier schoen war, wir viel gemeinsam unternommen haben, zieht es sie nun wieder aufs Wasser.

Auf unserem Weg zum Steg 7, wo die Malwieder liegt, begleitet uns fruehlings-froehliches Vogelgezwitscher. Hat schon was, so fruehes Aufstehen :-)…

Wir klopfen ans Schiff und ein erstaunter Ralf taucht im Niedergang auf. Die Beiden sitzen in der kuschelig warmen Kajuete beim Fruehstueck. Wir trinken einen Soli-Kaffee mit, dann werden die restlichen Abfahrts-Vorbereitungen getroffen. Fast scheint es das Schiff kaum erwarten zu koennen. Kaum sind die Leinen los, schiebt sie sich schon wie von selbst aus der Box.

Im Osten haengen rot-blau gefaerbte Wattebaeuschen am Himmel, die Voegel sind verstummt, haben den laermenden Moewen das Feld ueberlassen. Und die Malwieder zieht ruhig aus dem Hafen. Lange winken und schauen wir hinterher.

Leichte Wehmut – wie sich das wohl anfuehlt, wieder unterwegs zu sein?

Eine knallheisse Dusche vertreibt die aufkommenden melancholischen Gedanken. Fruehstueck und dann frisch ans Werk: Klebeband abpulen und Vorstag-Kontrolle stehen auf dem Zettel. Fuer letzteres muss erstmal die Genau runter. Natuerlich kommt justament dann etwas mehr Wind auf. Aber wir bekommen das Teil gut runter. Nicht ohne etwas neidvoll die absolut handigen Vorsegel der Sobat Kras zu beaeugen. Die werden gerade angeschlagen – und wir schlagen ab!  Aber nutzt ja nix. Nach dem Drama vor unserer Abfahrt wollen wir die Rollanlage lieber noch einmal kontrollieren und in Ordnung bringen. Peer hilft beim Segel zusammen legen.

alle Segel sind einsatzbereit

Die Sobat kras hat aufgeruestet: alle Segel sind einsatzbereit

 

Bei der Demontage der Rollanlage am Bug erhalten wir tatkraeftige Hilfe von Suzan & Hans. Dann entert Eric unser Masttopp. Schimpfend auf unseren nicht ganz so optimalen Bootsmannsstuhl und auf unser Werkzeug (made in China) haengt er da oben und klopft und ruettelt solange rum, bis der Toppbeschlag ein Einsehen hat und im wahrsten Sinne des Wortes nachgibt. Kaum stehe ich auf dem Steg und ziehe am unteren Ende der Rollanlage, stehen wie aus dem Nichts gezaubert die Jungs von der Cryphos neben mir. Toni, der Cryphos-Eigner, strahlt mich an: Das sei doch eher ein Job fuer 3 Maenner - DAS lasse ich mir doch nicht zweimal sagen :-)) und raeume umgehend das Feld.

Eric besteht darauf, wieder nach unten zu kommen, auch die Aussicht auf eine Weihnachtskarte von Hans laesst ihn nicht in unserem Masttopp ausharren. Das Vorstag wird abgeseilt, behutsam auf dem Steg platziert und inspiziert. Aber die Ursache fuer unser Problem beim letzten Segel hochziehen koennen auch die Fachmaenner nicht auf den ersten Blick erkennen. So ziehen sich alle Teilnehmer erst einmal zu einer laengeren Denkpause zurueck und widmen sich anderen Aktivitaeten. Werner demontiert den Toppbeschlag, pult weiter Klebeband ab und versucht zwischendrin, das defekte Schlauchbootventil auszutauschen. Was sich ebenfalls als nicht so ohne Weiteres machbar erweist. Wer ja irgendwie auch zu schoen gewesen. Auch hier benoetigen wir also eine Denk- und Nachfragepause.

Ich schrumpfe lieber Bettzeug in die Vakuum-Bags, das funktioniert wenigstens, sauge das Schiffsinnere (wo ich den Sauger eh schon einsatzbereit habe), wischele hier, raeume dort……

Irgendwie war der Tag zwar arbeitsreich, aber wirklich fertig geworden ist nix. Also erstmal ueber alles schlafen und dann sehen wir morgen weiter.

Aber erst gehen wir nochmal in die Marina-Bar, der 2. Abschied fuer heute steht an: Uschi & Michael fahren morgen frueh um 7 (was die nur alle mit dieser Uhrzeit haben…) per Bus nach Cadiz. Montag geht es dann mit dem Fliescher von Jerez de la Frontera nach Frankfurt, heim u Kindern und Kindeskind.

 

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