Mit dem Taxi nach Lisboa. Wir stehen in gluehender Mittagshitze am Faehrterminal in Seixal und die naechste Faehre geht erst in 2 Stunden. Der Bus zu einem anderen Faehrterminal ist gerade abgefahren. Also ab ins Taxi. Der Fahrer macht uns weiss, dass es mit 4 Personen viel guenstiger sei, wenn er uns nicht zum Terminal, sondern gleich nach Lissabon bringt. Wir lassen uns ueberreden und berappen am Ende 30 Euro fuer die Fahrt. Wir werden am Praca do Comercio abgesetzt und prompt bekommen wir (also die Maenner) Shit angeboten. Andy und Werner unterhalten sich spaeter darueber und ich bin baff erstaunt, habe mal wieder NIX mitbekommen. Typisch Elke halt. Immerhin kann ich mich an den durchaus serioes wirkenden Typen in schwarzer Hose und weissem Hemd erinnern, der ganz unbeteiligt wirkend an einem Pfosten lehnte. Naja, ich war ja auch mit fotografieren beschaeftigt. Spaeter lese ich im Reisefuehrer, dass es sich hier um einen bekannten Drogenumschlagsplatz handelt, aber auch Wertsachen abhanden kommen koennen.

Wir tauchen ein in den Chiado, in die Baixa, laufen durch das Arco da Rua Augusta, bestaunen das Pflaster, die Haeuser, das Leben. Schauen auf zum Castelo de Sao Jorge, das ueber der Stadt trohnt, uns bei diesen Temperaturen auch nicht soooo reizt, der Aufstieg scheint uns zu schweisstreibend.

Nach einer kurzen Kaffee- und Bierpause in einem Café (die Maenner) und einem kurzen Shopbummel (wir Frauen incl. Klein-Kelsey)bewundern wir den Elevador de Santa Justa, der die Baixa mit einem hoeher gelegenen Stadtteil verbindet, schlendern ueber Plaetze und durch Strassen, fotografieren die Fassade des Teatro Politeama. Verweigern uns freundlich aber hartnaeckig den „Anmachen“ der Restaurant-Kellner. An einer Tabacaria, unzaehligen Restaurants, Wein-, Schnaps- und Souvenirlaeden vorbei kommen wir in ruhigere Strassen. Kaum jemand ist hier noch unterwegs. In einer steilen Seitenstrasse steht ein Strassenbahnwagen. Abfahrt in 10 Minuten. Die Abfahrtszeit scheint sich rumgesprochen zu haben: ratzfatz ist der Wagen gefuellt, wie aus dem Nichts tauchen weitere Fahrgaeste auf. Die Bahn zischt den Berg hinauf, viel zu kurz ist die Fahrt – Endstation. An einem Hospital und dem pathologischen Institut vorbei kommen wir zu einem Denkmal. Drumherum unzaehlige Tafeln aus Stein, Marmor mit Inschriften die uns Raetsel aufgeben: Danksagungen – fuer was? Blumenstraeusse stehen davor, Kerzen werden angezuendet. Im Park dahinter gackern Huehner und sonstiges Federvieh munter vor sich hin. In einem kleinen Pavillon legen wir die 2. Rast ein, bevor wir wieder bergab Richtung Baixa gehen.

Am Ufer des Tejo

Am Ufer des Tejo

China-Laeden, Hauseingaenge mit schoenen Fliesen hinter alten schoenen Holztueren, ein Platz voller Getraenkepavillons und einer Musikbuehne- auch hier kommen wir nicht ohne eine Pause dran vorbei. Fuer die Maenner ein Bier, Locke und ich geniessen einen super-leckeren Mojito, das warten darauf hat sich wirklich gelohnt! Zurueck in der Rua Augusta fallen wir zum Essen wieder in dem Cafe vom Beginn unserer Tour ein. Mich ueberfaellt leichte Panik angesichts der Uhrzeit: wann ging nochmal die letzte Faehre zurueck nach Seixal?? Also im Laufschritt zum Faehrterminal. Uff, noch eine Stunde Zeit bis zur Abfahrt! Wir kaufen schon mal die Karten und verkuerzen uns die Wartezeit in einem kleinen Lokal direkt nebenan bei Espresso, Tee, Eis und kleinen Toertchen. Im Fernseher wird Fussball uebertragen, das ist natuerlich das verbindende Gespraechsthema, ueberbrueckt alle Sprachbarrieren. Werner kommt mit einem aelteren Portugiesen ins Gespraech, der schon in Deutschland gearbeitet hat und begeistert ist von Berlin. Kelsey schlaegt auch hier alle in ihren Bann, wie schon vorher in den Boutiquen schaekert jeder mit ihr und freut sich ueber ihr Laecheln. Mit Handschlag wird sich verabschiedet. Werner hat es jetzt eilig, zurueck zu kommen. Ob das Beiboot wohl noch am Steg liegt? Die Faehre bringt uns zackig durchs Dunkel der Nacht ans andere Ufer. Kaum dass wir erkennen koennen, wo es lang geht und schon legen wir an. Alles sehr schwungvoll und mit entsprechendem Gerumpel am Anlegepier. Im Sturmschritt (auch wegen der aufkommenden Abendbrise mit entsprechender Abkuehlung) geht es Richtung Seixal, wo wir unser Dinghi zurueck gelassen haben. Kurzer Schreck: kein Dinghi zu sehen! Doch, da ist es – nur etwas naeher Richtung Mauer getrieben durch den Wind. In der Dunkelheit bei halbem Niedrigwasser geht es zurueck zu unseren „Haus“-Booten. Andy sucht und findet die Tonnen auch ohne Unterstuetzung einer Taschenlampe. Schoen, wieder zuhause zu sein :-)!

Und mehr Fotos zum gucken gibt es hier:

https://picasaweb.google.com/105087064849773955264/Lissabon05Oktober2012?authuser=0&authkey=Gv1sRgCO3wosyYuYnaeg&feat=directlink