Nach 14 Tagen Deutschland heisst es heute: Rueckflug nach Spanien! Marc bringt uns von Ruedesheim zum Flughafen Hahn und natuerlich sind wir viel zu frueh dran. Trotzdem wird es dann noch etwas hektisch: ich habe schlecht gepackt und wir haben ein kleines Problem mit der Sicherheitskontrolle (die es hier aber auch sehr genau nimmt), was zu Hektik meinerseits fuehrt (wer wird nicht hektisch, wenn er mit einer rutschenden Jeans quer durch das dann doch grosse Flughafengebaeude rennt, um noch ein weiteres Gepaeckstueck aufzugeben! Der Guertel lag ja schon im Kaestchen an der Kontrolle und der Gepaeckschalter war kurz vorm Schliessen! Nachdem wir auch diese Huerde irgendwann gemeistert haben, fallen wir erleichtert in die Sitze. Neben uns eine Spanierin, die sehr gut Deutsch spricht und seit vielen Jahren in Deutschland lebt. Sie ist das weibliche Pendant in deutschsprachig zu den Herren vom Hinflug (die in der Reihe hinter uns sassen und permanent auf spanisch sabbelten). Wir bekommen so ziemlich die komplette Lebensgeschichte erzaehlt. Ich klinke mich ab und an aus, schaue aus dem Fenster oder erlaube meinen Augen eine kurze Auszeit. Werner haelt tapfer durch. Ist ja schon vieles interessant, was wir da erfahren. Unter uns taucht die Biskaya auf. Kleine weisse Punkte ziehen eine ebenso weisse Spur ins Wasser. Dann kommt auch schon wieder Land in Sicht. Der Landeanflug ist schlichtweg schei…: fuer einen kurzen Moment glaube ich, wir stuerzen ab, so abrupt bremst der Mensch da vorne im Cockpit ab und zieht runter. Baeume?? Will der etwa im Wald landen?? Dann kommt doch noch die Landebahn in Sicht. Mein rechtes Ohr ist dicht und schmerzt ….das war aber auf dem Hinflug alles nicht! Werner geht es aehnlich. Wir sind heilfroh, aus der Maschine raus zu kommen. Mit dem Bus geht es nach Santiago de Compostella, wenige Minuten spaeter mit dem Zug nach Pontevedra. Das klappt soweit ja alles schon sehr gut. Warm ist es hier….Werner bietet mir aber spontan an, mir seine Regenjacke auch noch zu ueberlassen, damit ich auch ja nicht friere (ich renne naemlich unverdrossen mit einer Strickjacke bekleidet durch die sonnig-warme Landschaft), was ich aber ebenso spontan ablehne. Werner kann das gar nicht verstehen….

Vom Bahnhof geht es zum gegenueberliegenden Busbahnhof. Bevor wir ein Taxi chartern, fragen wir doch erstmal nach einer Busverbindung. Wir sind ja schliesslich hoffnungsfrohe Optimisten. Und unsere Erwartungen werden auch nicht enttaeuscht: man laechelt uns zwar milde und leicht erstaunt an und teilt uns mit einem bedauernden Tonfall mit, dass der Bus um 20:30 abfaehrt und wir die Fahrkarten spaeter kaufen sollen. Wenn die wuessten, wie sehr wir uns ueber diese Abfahrtszeit freuen! Werner parkt sich

Warten auf die Abfahrt - der Busbahnhof in Pontevedra ist zwar nicht wirklich anheimelnd, aber zumindest schattig

Warten auf die Abfahrt - der Busbahnhof in Pontevedra ist zwar nicht wirklich anheimelnd, aber zumindest schattig

und unsere Taschen auf einer Steinbank im Schatten des Busbahnhofes und ich duese Richtung Stadt: Brot, Yoghurt fuers Fruehstueck besorgen. Bank und Panaderia tauchen relativ schnell auf, dann habe ich auch die Auswahl zwischen 3 Supermaerkten! Alles nicht weit weg von der Busstation - perfekt! Wir verziehen uns noch fuer eine Weile in das Café im oberen Stock der Station und als wir wieder unten an den Bussteigen sind, spricht uns eine Dame in nicht ganz so gutem Deutsch an: sie hat 17 JJahre in Bremen gelebt und fuer Nivea gearbeitet. Ihr Herz schlaegt fuer Deutschland (das des Ticketverkaeufers uebrigens auch, der teilt uns naemlich mit, das er Deutschland schoen findet!) und sie wuerde viel lieber wieder in Deutschland leben. Sie hat ein Haus in einem Vorort von Pontevedra und ist auf dem Weg nach San Christina de Cobres, um ihre Mutter zu besuchen. Sie macht dem Busfahrer klar, dass wir am Yachthafen aussteigen wollen, kein Problem meint er und verstaut unser Gepaeck im Heck des Busses. Was ein Service! In einer 8er- Gemeinschaft geht es also nach San Adrian, wo wir um 21:15 eintreffen. Was fuer ein Gefuehl, oberhalb von San Christina schon die Bucht zu sehen, die Marina, dann die Masten voneinander unterscheiden zu koennen. Das vertraute Rigg mit den beiden Segelbekleideten Vorstagen hebt sich deutlich von den anderen Masten ab und weist uns den Weg. Ebbe: steil geht es die Rampe hinunter. Unveraendert liegt unser Zuhause am Steg, wir lueften erstmal durch, raeumen etwas ein und ziehen uns um: selbst um diese Uhrzeit sind T-Shirt, kurze Hosen angesagt. Dann geht es in die kleine Bar oberhalb des Fischerhafens. Das spanische Bier schmeckt mir ausgesprochen gut, nach zweien (pro Person) trollen wir uns aber doch Richtung Schiff. Der Tag war lang und anstrengend.

Wir sind wieder angekommen und ich bin total erleichtert, dass mit meinem “Baby” alles in Ordnung ist ;-) - ich weiss: alberne Weibsbilder, aber ich steh dazu!

Werners Fassung dieses Tages lautet uebrigens folgendermassen: Wir sind geflogen, dann Zug gefahren, dann mit dem Bus. Sind um 21:15 angekommen, mit dem Schiff ist alles in Ordung und mit uns auch! ….. In der Kuerze soll ja bekanntlich die Wuerze liegen, ich hab da ehrlich gesagt, so meine Zweifel und denke, ich werde auch weiterhin unsere Logbucheintraege in der bewaehrten Manier verfassen :-)))