Caraminal versinkt im Regen
Regentag in Caraminal
Eiiigentlich wollten wir ja heute die Seite wechseln – hinueber nach Vilagarcia auf der anderen Seite der Bucht. Aber nachdem der gestrige Abend absolut windstill und ruhig endete, weht es jetzt in Boen mit ueber 6 Bft hier durch die Bucht und es regnet dauer.
Die Vivereos, die nur wenige Meter von uns entfernt liegen, der Strand und Caraminal selbst sind noch zu sehen, alles dahinter versinkt in verschiedenen Grautoenen und huellt sich in Regenwolken. Der Nachbar zur Rechten guckt einmal kurz raus, steht einen Moment gedanken verloren unter seiner Sprayhood und verzieht sich gleich wieder ins Schiff. Wir dagegen harren tapfer auf unserer Terrasse aus. Da sind wir doch ganz andere Sachen gewohnt. So ein Regentag hat ja auch seine Vorzuege: Wir als potentielle Langschlaefer konnten endlich mal laenger liegen bleiben, Fruehstueck ganz in Ruhe und kaum ist dieses beendet, fragt mich der Skipper auch schon, was es denn jetzt zu Mittag gibt und vor allem, wann! Ich lache mich schlapp ueber seine Frage, was er ja nun ueberhaupt nicht verstehen kann.
Ein Trupp Segelschueler duest unverdrossen in einer Jolle durch die Bucht, die kleinen offenen Fischerboote fahren mit dick in Jacken eingemummelten Fischern an Bord rein und raus. Ein Knochenjob, erst recht bei solchen Bedingungen. Obwohl sich der Schwell hier aufgrund des ablandingen Windes und der Naehe zum Strand stark in Grenzen haelt, schwingt unser Schiff doch hin und her. Werner kommentiert jede Lichtveraenderung mit einem hoffnungsfrohen: Da hinten wird es aber doch jetzt heller“….ok. wenn etwas heller grau gleich zu setzen ist mit „hell-werden“….ich lasse ihm seine Illusionen
Unser spanischer Nachbar zeigt sich gerade mal wieder an Deck und ist sich via Handzeichen mit Werner absolut einig: Scheisswetter!
Und ich frage mich gerade, fuer was wir eigentlich so eine komfortable Kuchenbude haben…..aber die koennte heute ja echt nass werden, das wollen wir ja vermeiden :-))
Eine Pizza spaeter und gegen Abend hoert der Regen auf, die Sonne zeigt sich, der Wind laesst nach. Als waere nie was gewesen…. Wir schwingen uns ins Schlauchboot, laufen in die andere Richtung, erkunden den Fischereihafen und die dahinter liegenden Strassen. Finden tatsaechlich neue, schoene Ecken. Alte, zwischen Steinmauern bergauf fuehrende schmale Gassen, ruhige Winkel mit einer Kirche und einem grossen, Klosteraehnlichen Gebaeude.
Kurz darauf stehen wir wieder am Restaurante von gestern Abend. Wir laufen noch zum Gadiz-Supermarkt, machen einen Schnelleinkauf, eine Stippvisite in einer kleinen Bar an einem belebten Platz und landen letztendlich in unserer „Stammbar“ am Hafen. Zum Bier bekommen wir neben Oliven auch noch etwas uns absolut unbekanntes und undefinierbares serviert. Mein beherzter Zugriff veranlasst den Padron zu einer Erklaerung, wie man die Teile isst. Ah ja, das scheinen die Venusmuscheln
eingetragen am 24. August 2012 | von Elke |