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Heut ist nicht mein Tag, mache alles falsch: lasse das Gross zu frueh runter nehmen, oeffne das Luk ohne dem Skipper Bescheid zu sagen. Was zur Folge hat, dass er beim Grosssegel abdecken fast durch das Luk in den Salon faellt und sich den Haxen verschammeriert. Dann knipse ich dem Navigations-PC einfach das Licht aus, weil der sich naemlich ins PC-Nirwana verabschiedet hat und nix mehr macht. Dabei gibt es fuer solche Faelle eine “Reset”-Taste. Leider hat mir die bislang noch keiner gezeigt. Immerhin bekomme ich das Abendessen ganz leidlich hin und gesteuert habe ich auch soweit ganz gut. Auch wenn ich mich immer wieder frage, warum diese verflixten Fischerboote immer ausgerechnet exakt auf unserem Kurs rumduempeln muessen! Oder ihre Netze in Ansteuerungsbereichen fuer diese Rias oder Haefen auslegen. Da koennte ich ja glatt zum Fisch-Verweigerer werden. Was aber auch daran liegt, dass hier die Fische oft als ganzes angeboten werden. Ich bin da ja mehr ein Fan von fix-und-fertig Filets. Jetzt liegen wir also vor Anker. Direkt vorm Strand und vom Hafen von Caraminal. Bei Niedrigwasser hat es hier gerade noch 3Meter und ein paar gequetschte Zentimeter…eigentlich ja nicht mein Ding, aber nach den vorherigen Aktionen verkneife ich mir weitere Kommentare. Schwellig ist es ausserdem, der Wind steht auch hier drauf (auflandig)…nein, ich hab nix gesagt. Ist alles o.k. Ist ja auch kein Sturm vorher gesagt :-) Ganz im Gegenteil: anstelle der erwarteten Windstaerken von 4-5 hatten wir heute auf der Fahrt hierher gerade mal schlappe 2, max 3 Bft. Und die von achtern. Das ist nicht unser Kurs. Und zum Kreuzen vor dem Wind war es einfach zu wenig, was da an Antrieb geliefert wurde. Ein kurzes Stueck (eine 3/4 Stunde lang) und kurz vorm einlaufen in die Ria de Arosa konnten wir noch mit halbem und etwas mehr Wind ganz gut segeln. Immerhin. Schwimmen gehen mag ich hier auch nicht, ueberhaupt gefaellt mir die Bucht bislang noch nicht so wirklich gut. Aber kann ja noch werden. Die Ufer sind gesaeumt von Ortschaften, Felsen und Inseln teilen die grosse Bucht. Sogar Tonnen sind hier ausgelegt. Was auch besser ist, bei den Felsen die malerisch verstreut ausliegen und die bislang das einzige sind, was mich hier wirklich begeistert. Mag aber auch an meiner leicht depressiven Stimmung heute liegen…bei so viel Mist, den ich gebaut habe, ja auch kein Wunder oder? Dazwischen dann die obligatorischen Muschelzuchtanlagen, verankerte Floesse an denen dann Boote mit einem grossen Auslegerkran drauf festmachen und irgendwas arbeiten. Jedenfalls liegen die Teile natuerlich auch an besonders exponierten und zum Teil auch fuer uns Ankerlieger interessanten Stellen. Dadurch wird der verfuegbare Raum fuer die Anker-Yachten natuerlich auch eingeschraenkt. Caraminal selbst sieht von weitem ganz nett aus, es soll hier aber auch viele Neubauten geben, die das Flair etwas einschraenken. So schreibt das Handbuch von vor ?? Jahren. Davon muessen wir uns aber noch selbst ueberzeugen. Aber ob es ueber die Jahre besser geworden ist mit den Neubauten? Motorboote gibt es hier auch recht viele. Und die finden es aeusserst spassig, mit Karacho dicht hier an uns Ankerliegern vorbei zu donnern, was fuer zusaetzlich Bewegung im Schiff sorgt. Verdenken kann ich es ihnen aber auch nicht. Was muessen wir hier auch ankern, wenn ein paar Meter weiter eine neue Marina auf zahlende Gastlieger wartet? Wenigstens sind wir nicht alleine hier: die Wind of Change liegt nur in geringer Distanz entfernt von uns. Die ist heute eine gute Stunde vor uns in Muros gestartet, ist den kuerzeren Weg zwischen Land und vorgelagerten Felsen gelaufen und war dementsprechend zeitig hier. Man spart dadurch schon einige Meilen. Aber uns sind solche Abkuerzungen nach wie vor suspekt und so planen wir lieber ein paar zusaetzliche Seemeilen und mehr Zeit ein. Witzig: sehe gerade auf der Karte, dass hier der Ria Ulla muendet. Das erinnert mich an meine beiden frueheren Kolleginnen :-)Ulla S. aus B und Ulla W aus jetzt Jamaica :-)