Fruehstueck in bretzelnder Sonne. Nach dem ueblichen Steg-Talk und ausleihen unserer Fahrradpumpe, Fruehstueckstisch abraeumen, zwei vergeblichen Versuchen eine freie Waschmaschine zu erwischen, habe ich die Nase voll und wir schwingen uns auf die Raeder. Unser Ziel ist ein Bootszubehoerladen am anderen Ende der Hafenanlagen von A Coruna. Wir haben in unserem Stadtplan einen Kringel, wo sich der Laden befinden soll. Trotz Werners Zweifel fuehrt uns meine Shop-Spuernase zielsicher zum “Pembo”.

Ziel erreicht, aber es ist Siestatime!

Ziel erreicht, aber es ist Siestatime!

 O.k. ist natuerlich Siestazeit. Wer ausser den bekloppten Deutschen und einigen wenigen Spaniern duesen auch um diese Zeit durch die Gegend?? Was nun? Einstimmiger Beschluss: wir quaelen uns bergauf und versuchen, Richtung Altstadt zu schieb-radeln. An einer Strassenecke frage ich “Werner, wolltest Du eigentlich noch mal zu dem Stadion und dem Corte d’Ingles??” - “Nee, wieso??”…er schaut mich leicht irritiert an. “Na ja, wenn mich nicht alles täuscht, sind wir gleich da”…noch ungläubigeres Staunen, er glaubt mir nicht. Doch eine Strasse weiter sehen wir vor uns die große Bucht, an der wir auf dem Weg vom Torre zum Stadion entlang gefahren sind und den breiten Paseo di Maritimio….Also hatte ich doch Recht. Tja, wo es bergauf und bergab geht, ist mein Orientierungssinn doch nicht der schlechteste :-) Eine Temperaturanzeige verraet uns, dass wir hier in 31° vor uns hin dampfen. Trotzdem bewundern wir die wunderschoenen alten Haeuser, die zum Grossteil auch noch gut erhalten sind.

Mitten in A Coruna

Mitten in A Coruna

 Ruhen aus im

Rast auf dem Plaza de Galicia

Rast auf dem Plaza de Galicia

Schatten von weissbluehenden Baeumen (bin leider botanisch nicht so bewandert, dass ich sagen koennte, was das genau ist)

wunderschoene Blueten

wunderschoene Blueten

 und fahren letztendlich einmal im Kreis, finden dann aber den Weg in die kleinen Gassen der Altstadt. Tagsueber sieht es hier ganz anders aus: die Stahlrollos sind herunter gelassen, die meisten sind mit Graffiti der unschoenen Art besprueht, die Markisen sind eingerollt, keine Tische und Stuehle draussen, hier findet das Leben definitiv erst gegen Abend statt. Dann aber in geballter Ladung. Ein alter Mann fischt mit seinem Gehstock eine 1/4 volle Colaflasche aus einem Abfallcontainer, an einer anderen Ecke hat sich eine etwas schwergewichtigere Dame nieder gelassen und lamentiert lautstark auf spanisch mit einem Mann. Viele Haeuser und Laeden sind mit Brettern verrammelt, stehen zum Verkauf oder zur Vermietung. Einige werden auch saniert.

Da die Wege hier in echt viel kuerzer sind wie sie auf dem Stadtplan erscheinen, sind wir ratzfatz wieder unten an der Hauptstrasse und nach einem Zwischenstopp in der alten Markthalle bzw. im dort angesiedelten Gadis (ja, wir waren erst gestern in einem Supermarkt, aber man muss ja vergleichen, ist ja noch alles neu fuer uns!) geht es zuegig auf der Uferpromenade zurueck zum Hafen.

Platz in der Naehe des Hafens

Platz in der Naehe des Hafens

Auf der Promenade gibt es einige Stellen, an denen reger Badebetrieb herrst. Auf den Steinen wird sich gesonnt, im Wasser tummeln sich auch einige. Leben in der Stadt, wo kein Strand ist, wird halt auch mit Steinen vorlieb genommen.

Zurueck im Hafen schaffe ich es tatsaechlich noch, eine Waschmaschine zu starten. Im warmen Wind ist die Waesche trotz vorgerueckter Stunde schnell trocken. Eigentlich wollten wir noch ein letztes Mal in die Altstadt. Aber irgendwie habe ich jetzt keine Lust mehr und so verbringen wir diesen Abend bei Ralf und Inge an Bord der “malwieder”.  Die beiden wollen noch einige Tage hier in A Coruna bleiben, waehrend es uns ja schon weiter zieht. Irgendwann und irgendwo werden wir sich unsere Kurse dann wieder kreuzen. Klein ist sie, die Seglerwelt :-)

Luftaufnahme von A Coruna mit der Marina im Vordergrund

Luftaufnahme von A Coruna mit der Marina im Vordergrund