Unser 1. Vatertag, den wir an Bord verbringen! Und das bei strahlendem blauen Himmel, Sonnenschein satt, angenehmen Temperaturen und akustisch untermalt von Sausen unseres “Stukka” (seines Zeichen Windgenerator) sowie dem Brummen diverser Aussenborder. Wie meinte Katja, als sie unsere Leinen angenommen hatte?: ‘och, hier ist ja kein Schwell…’ !! Von wegen: durch den hinteren Teil des Labradorhafens flitzen unentwegt 6,7,8 Schlauchboote und verursachen ganz ordentliche Bewegung.

 

Ach ja, Vatertag = Schlauch- bzw. Beiboot-Regatta oder besser Rallye! Da muessen die Crews mit Wasser gefuellte Plastikteller mit moeglichst viel Inhalt ueber eine gewisse Distanz bringen und wieder am Zielboot abgeben, Luftballons muessen aus dem Wasser gefischt und natuerlich auch richtige Rennen gefahren werden. Alle haben einen Riesenspass, auch die Zuschauer an Bord der “Mutterschiffe”.

Was wir damit zu tun haben, wo doch unser Schlauchboot wohl verwahrt im heimatlichen Verden liegt?

Nachdem fest stand, dass der heutige Vatertag zu unserer freien Verfuegung ist, sind wir kurzentschlossen nach BHV gefahren. Im Hafen erwarten uns viele Autos an Land und viele freie Liegeplaetze auf dem Wasser, Ein Anruf bei Markus klaert uns auf: ‘ wir liegen hier hinten im Labradorhafen, kommt ihr rueber?’ Klar kommen wir! Unser Ablegemanoever klappt gut. Bei der Vorausfahrt stellen wir aber fest, dass wir eine bestimmte Geschwindigkeit partout nicht ueberschreiten koennen. Es fuehlt sich an, als zoegen wir irgend etwas hinter/unter uns her. Auch ein kurzes aufstoppen und rueckwaerts/vorwaerts schalten loest unser kleines Problem nicht. Aber wir sind ja bedeutend Schlimmeres gewohnt. Unverdrossen setzen wir also die Fahrt fort und machen hinter der beachtlichen Regattaflotte am Pier fest. Ein ganz neuer, ungewohnter aber durchaus reizvoller Liegeplatz. Gegenueber auf der Bredo-Werft herrscht wieder Hochbetrieb. Das Kreuzfahrtschiff “Deutschland” ist nur eines von fuenf ueberholungsbeduerftigen Schiffen auf der Werft.

Kaum festgemacht, sind wir auch schon mitten drin im Regattageschehen. Und nach - fuer die Aktiven bestimmt sehr anstrengenden - Aufgaben, viel Gelaechter, der Auswertung stehen noch Grillen und Siegerehrung auf dem Programm. Dann heisst es auch schon wieder ablegen und zurueck zu unserem Hafen fahren. Doch der Motor der  ’Jan van Gent’ bockt dieses Mal und will nicht anspringen. Drei Maenner und zwei Ueberbrueckungskabel helfen ihm aber nach einiger Zeit auf die Spruenge und die Flotte kann ablegen.

Ein schoener Tag neigt sich seinem Ende - unser erster Tag auf dem Wasser. Auch wenn wir nicht weit gefahren sind und uns ohne Mast immer noch wie eine Katze ohne Schwanz vorkommen, hat es einfach gut getan, hier zu sein.