Time to say good bye

Auf diesem Blog wird nichts mehr veröffentlicht werden. Wir sagen good bye, unserem Schiff, unseren Lesern.

Den Freunden, die wir auf unserer Reise von 2012 bis 2018 kennen gelernt haben, mit denen wir wundervolle Momente (oder auch länger) unseres Lebens erleben durften, müssen wir nicht good bye sagen. Sie bleiben uns erhalten, auch in unserem öden Landratten-Dasein. Sie dürfen wir treffen, besuchen, mit ihnen andere Dinge erleben, andere Varianten des Lebens teilen. Teilweise dürfen wir auch an ihren Segelreisen teilhaben, virtuell vorerst nur aber vielleicht ja auch mal bei dem ein oder anderen Törn in echt, an Bord ihrer Boote.

Wir sagen “Danke na ja”. Danke, dass Du uns so weit gebracht hast. Du hast uns viel Kraft und anderes gekostet, hast uns aber auch unendlich viel gegeben. Hast uns ein Leben ermöglicht, von dem viele nur träumen und wir jetzt auch. In unseren Herzen bist Du fest verankert. Fare well.

Our hearts are still beating for our special S&S Design, the one and only: „na ja“ But enjoy the video about her sisters

https://www.instagram.com/tv/CJvyOAjn5WY/?igshid=1qftvr48kuv8l

Von meinem iPhone gesendet

Sitzen in der Sanduhr

Sitzen in der Sanduhr

„Ihr schreibt gar nichts mehr in eurem Blog“! Schwingt da ein leichter Vorwurf mit? Was soll ich denn bitte schreiben? Keine Reisen = keine wirklich neuen Erfahrungen/Erlebnisse/Ansichten. Gefangen in einer Sanduhr, die Tage rieseln so dahin, wie feiner Sand. Stetig, unaufhaltsam in einem gleichmässigen Tempo, unaufgeregt, unaufhaltsam. Ein Stück Lebenszeit, die wir gerne - wie so viele andere auch - mit anderen Aktivitäten gefüllt hätten. Zeit, die wir reisend, nicht sitzend und im Ort spazieren gehend, verbracht hätten. Hätte, hätte, Fahrradkette ……

Die Welt steht kopf und wir stehen still. Wundern uns über all den Irrsinn, über die Massnahmen, die wir nur zum Teil nachvollziehen können. Über widersprüchliche Aussagen frei nach dem Motto „was gebb ich vor mei dumm Gebabbel von vorvorgestern….“.

Nein, wir machen keine Vorwürfe, den Politikern nicht und auch den Beratern. Den echten und den sogenannten. Wir können und wollen nicht werten, nicht be-/verurteilen. Und doch scheint uns der gesunde Menschenverstand vieler Orts abhanden gekommen zu sein.

Wir fühlen uns wie in einer Blase. Unser Leben ist wohlbehütet, geordnet, ohne Existenzängste, ohne Hunger und Durst. WIR müssen nur aufs Reisen verzichten. Ein Verzicht, der vielleicht auch ganz heilsam ist. Der neue Wertschätzung und neue Blickachsen ermöglicht. Wochenlanges zusammensein auf engem Raum - haben wir geübt, an Bord, während der Atlantiküberquerung. Aber dieses Mal fehlt ein wichtiger Faktor: das Meer, das Boot darauf und alles, was damit einhergeht. Es ist ähnlich und doch ganz anders. Und doch sind wir ganz froh, dass wir diese Zeit an Land, in unserem Zuhause aussitzen dürfen. Nach den Jahren der Unrast rasten wir nun in Extremform.  Und fühlen uns nicht wirklich schlecht dabei. Auch wenn wir, explizit ich, über die Maskenpflicht und andere Einschränkungen maulen. Jammern auf hohem Niveau - mit diesem meinem Lieblingsspruch erde ich mich dann ganz schnell wieder. Und geniesse den Anblick und den Duft des Flieders. Dokumentiere und schaue staunend, was da im Garten wächst und zu neuem Leben erwacht. Freu mich auf die Himbeeren und andere Früchte, die es dieses Jahr zu ernten geben wird und entwerfe neue Pläne für den Garten. Schreibe Einkaufslisten für die Gärtnerei, streiche, schreibe neu und kann mich nicht aufraffen, schon jetzt los zu legen. Zu viel Umbruch, zu viel unklares verstellt mir den Weg.

Sprachlos hab ich mich gefühlt, die letzten Wochen. Schreibmotivation gen minus gehend. Alles in Frage stellend. Meine von mir selbst gefürchtete Kritikfähigkeit macht auch vor meiner eigenen Schreiberei nicht halt. Stattdessen lese ich viel, seichte Literatur, Romane, Sachbücher zum Thema Garten. Schaue Fotos durch, lasse vergangene Zeiten Revue passieren und finde Orte, die in meiner Erinnerung schon etwas verschüttet waren. Lasse Leuchttürme aufblitzen und Anker fallen. Bin dankbar für alles, was wir erlebt haben und bin besonders dankbar, dass wir jetzt immer noch zu zweit hier sitzen, als Paar, in Frieden, Vertrautheit und Gelassenheit.

Die Fotos sind rund ums Häuslingshaus von Langwedel entstanden, ein Baudenkmal, das in letzten Jahren liebevoll saniert wurde und heute als Kulturstätte dient. Mehr Infos findet man unter dem folgenden Link:

http://www.touristik-langwedel.de/?page_id=1476

Wechsel-Jahre

Wechsel - unter diesem Motto steht unser Leben ja seit einigen Jahren. So oder so. Wechsel sind für uns irgendwie ständig und stetig präsent. Stillstand? Nur partiell.

Da unsere “na ja” aber für einige Zeit still-steht und wir ja zum “rolling home” auf Rädern gewechselt haben, gibt es auch eine neue Website dafür. Einen Blog, einfach und selbst zusammen gestrickt.

Für alle, die uns weiterhin treu bleiben möchten. Wobei ich mir noch nicht sicher bin, ob ich auch hier weiter berichten werde, über unsere Reise, mit “Rosinante”.

https://rosinante.home.blog

4. Juli

Tag der Unabhängigkeitserklärung. Feiertag. Die Geschäfte haben trotzdem geöffnet. Unser heiss geliebter Hardware-Store “Hurds” bis 13 Uhr, der Supermarkt immerhin bis 19 Uhr!

Trotzdem haben wir schonmal vorgesorgt und waren gestern einkaufen. Dabei passiert man seit einigen Tagen einen Stand mit Feuerwerksverkauf. Am Strassenrand hüpft ein junger Mann herum und weist mit einem grossen Pappschild auf diese einmalige Gelegenheit hin. Bei uns hält er das Schild demonstrativ nach unten - haben wir uns irgendwie als potentielle Nichtkunden geoutet???

Am Abend böllert es im beschaulichen Deltaville überall schon in Vorfreude auf den heutigen Feiertag. Und irgendwie ist unser Deltaville gar nicht mehr so beschaulich, zumindest das Verkehrsaufkommen hat erheblich zugenommen. Wo man sonst nach kurzem Stop unbeschwert auf die Hauptstrasse einbiegen konnte, fühlt man sich jetzt wie in einer Rushhour und muss erst mehrere Fahrzeuge aus beiden Richtungen passieren lassen. Sommerzeit - Ferienzeit, auch in Deltaville. Wahrscheinlich sind jetzt die sonst leerstehenden Ferienhäuser alle bevölkert und die Bewohner geniessen den Sommer “at the bay”. Was wir gut verstehen können. Wer will jetzt schon in der Stadt sein, in Philly oder D.C., in Boston oder wo auch immer. Ein kurzer Ausflug nach Norfolk war uns schon fast zu viel Stadt, zu viel Hitze, zu viel Verkehr.

Nun harren wir der Feuerwerke, die da heute Abend kommen werden. Von sonstigen Festivitäten werden wir hier in unserer Bratyard-Enklave wahrscheinlich nicht all zu viel mitbekommen.

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